Kreis Altenkirchen: Frau lebte mit knapp 1000 Ratten im Haus zusammen  Veterinäramt und Tierschutzinitiativen retteten die Tiere  Etliche trächtige und teils kranke Ratten: Was passiert nun mit den Nagern? Ein Fall des sogenannten Animal Hoardings: Eine Frau aus Wissen an der Sieg (Kreis Altenkirchen) hielt in ihrem Einfamilienhaus rund 1000 Ratten. Die Tiere wurden größtenteils durch das Veterinäramt der Kreisverwaltung Altenkirchen und die gemeinnützige Organisation "Notfallratten Rhein-Ruhr"  gerettet.  Tierschutz-Notfall im Kreis Altenkirchen: Hunderte von Ratten benötigen dringend Pflegestellen  Die Ratten wurden bislang in zwei Etappen aus dem Haus der Horterin befreit, wie die Kreisverwaltung Altenkirchen auf Anfrage von inRLP.de mitteilt. Bei der ersten Rettung am Dienstag (31. Januar 2023) konnten ca. 400 Tiere sichergestellt werden. Am darauffolgenden Dienstag (7. Februar 2023) ebenfalls nochmal 400. Die "Notfallratten Rhein-Ruhr" bekommen noch Hilfe von einem weiteren Tierschutzverein, der "Farbrattenhilfe Nordrhein"  ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen.  In ihrem Facebook-Post berichten die Tierschützer*innen von den Tierarztkosten, die nun auf sie zukommen werden. Auch wenn es sich hierbei erst um eine medizinische Erstversorgung von einem Bruchteil der Tiere handelt, ist es eine stolze Summe von über 1500 Euro. Spenden nimmt der Verein über https://www.paypal.com/paypalme/Notfallratten oder per Überweisung an DE81360605910002527026 dankend an. Neben finanziellen Mitteln ist eins dringend erforderlich: Pflegestellen für die geretteten Nager.  "Notfall ist noch lange nicht vorbei": Etliche weitere Ratten warten auf Rettung Wie die Bochumer Tierschutzorganisation freudig über Facebook mitteilt, konnte bereits knapp 100 Nager aus dem Animal Hoarding-Haushalt ein neues Zuhause finde. Jedoch teilen die "Notfallratten Rhein-Ruhr" auch mit, dass noch etliche Tiere zu retten sind: "Der Notfall ist noch lange nicht vorbei und es warten noch so viele Ratten darauf, befreit zu werden!" Ebenso bestätigt wurde die Tatsache, dass sich in dem Haus noch weitere Ratten befinden, durch den Pressesprecher der Kreisverwaltung Altenkirchen. inRLP.de gegenüber berichtet er, dass die Behörden inzwischen Zugang zu allen Bereichen des Hauses haben und ein dritter Einsatz geplant ist.  Dort warten weitere hunderte Ratten auf ihre Befreiung. Fachlich wie personell benötigt das Veterinäramt weiterhin die Unterstützung der "Notfallratten Rhein-Ruhr".  "Fehlte an Hygiene und tierärztlicher Versorgung": War das Tierwohl in Gefahr?  Die Kreisverwaltung Altenkirchen teilt auf Nachfrage von inRLP.de mit, dass das Veterinäramt durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die Frau aufmerksam wurde. "Die Halterin war bei ersten Kontakten nicht einsichtig und nicht in der Lage, sich selber um eine notwendige erhebliche Reduzierung des Bestandes zu kümmern", heißt es weiter.  Typisch für Fälle des Animal Hoardings ist es, dass den Menschen die schlechten Bedingungen für Tiere oft nicht klar ist. Das zeigte sich auch in Altenkirchen. Viele der Nager mussten tierärztlich behandelt werden. Es wird geprüft, ob ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Halterin der Ratten eingeleitet wird.