Worauf viele Menschen während der Corona-Hochphase verzichteten, vermeidet der Internist und Lungenfacharzt Dr. Martin Ehlers (61) schon seit 20 Jahren: das Händeschütteln. Damit will der Mediziner andere und sich selber schützen. Gegenüber der Bild sagte der Pneumologe: "Die Lunge ist vollkommen unterrepräsentiert, dabei ist sie unser absolutes Super-Organ!“ Wie der Leiter eines Instituts für klinische Auftragsforschung in Hamburg und Buchautor („Neustart für die Lunge“*) hervorhebt, sterben jährlich genauso viele Menschen an der chronischen Lungenkrankheit COPD, Infektionen oder Lungenkrebs, wie an Herzerkrankungen. Dementsprechend wichtig sei es, dieses lebenswichtige Organ zu schützen.  Aus gesundheitlichen Gründen: Arzt schüttelt keine Hände Deshalb empfiehlt Ehlers, keine Hände mehr zu schütteln. Er selbst verzichtet darauf bereits seit 20 Jahren. Der Grund sind für ihn Viren und Bakterien, die schon nach einem Griff an die Türklinke millionenfach an der Hand haften. Damit steigt dementsprechend auch die Gefahr, sich mit Krankheiten anzustecken. Der Pneumologe ist überzeugt, dass zahlreiche Atemwegsinfektionen verhindert werden könnten, wenn sich weniger Menschen die Hand geben und ins Gesicht fassen würden.  Darüber hinaus empfiehlt der Arzt, den Mund geschlossen zu halten und durch die Nase zu atmen. "Sobald sich viele Menschen auf dichtem Raum drängen, ist das immer noch die beste Abwehr, um über Mund und Lunge keine Viren einzufangen", erklärt Ehlers. Ballaststoffreiche Ernährung und eine gesunde Darmflora sind darüber hinaus auch ratsame. Denn Lunge und Darm sind über Fettsäuren miteinander verbunden. Ein gesunder Darm schützt somit auch die Lunge.“ Diese kann besonders durch das Essen von Brokkoli und Petersilie geschützt werden. Während der in Brokkoli enthaltene Wirkstoff Sulforaphan vor Lungenschäden durch Luftverschmutzungen schützt, gilt der hohe Anteil des Pflanzenstoffs Apigenin in Petersilie als Präventionsmittel gegen Lungenkrebs.  Aber es gibt auch ernährungsunabhängige Tipps für eine gesunde Lunge. Das bewusste Ein- und Ausatmen beim Seufzen entsorgt beispielsweise Kohlendioxid und versorgt das Atmungsorgan zwischendurch mit einer Extra-Portion Sauerstoff. Durch ausreichendes und regelmäßiges Trinken lassen sich außerdem trockene Atemwege vermeiden, welche die Schleimhäute anfällig machen. Generell gilt: Je aufrechter unser Oberkörper, desto besser werden unsere Lungen mit Sauerstoff versorgt. Deshalb rät Ehlers, sich öfter zu recken und zu strecken und gerade zu sitzen.  Pandemie hat die Anfälligkeit der Lunge demonstriert Gerade Corona hat gezeigt, wie wichtig die Lunge ist. Für Ehlers ist es deshalb unverständlich, warum die Lehren aus der Pandemie nicht langfristig beherzigt werden.