Es wird heiß, soviel scheint bereits sicher. Wie heiß, da sind sich Wetterexperten und Wettermodelle noch nicht sicher. In etwa sieben Tagen, zum Beginn der kommenden Woche, könnten in Deutschland Temperaturen jenseits der 40 Grad erreicht werden. Der Meteorologe Özden Terli twitterte am Samstag: "Mit aller gebotener Ruhe, denn es ist noch über eine Woche hin, aber ich habe noch nie solche Temperaturen für Deutschland in einem Wettermodell gesehen!" Sein Kollege Karsten Schwanke, Wetterexperte unter anderem bei den Tagesthemen, fügte hinzu: "Nach den Rekorden vom Juli 2019 mit mehr als 41 °C im Westen Deutschlands hielt ich es durchaus für möglich, dass wir in 30 bis 40 Jahren auch 45 °C erleben könnten. Und jetzt das: 45 Grad in der Vorhersage für Dienstag, d. 19. Juli 2022." Extremwetter im Westen Europas Beide Meteorologen beziehen sich auf das "Global Forecast System" (GFS) des amerikanischen Wetterdienstes. Nach diesem Modell steigen die Temperaturen in Deutschland im Laufe dieser Woche kontinuierlich - schon ab Mittwoch werden demnach wieder Temperaturen über 30 Grad erreicht, vor allem im Südwesten. Nach einer kurzen Abkühlung am Donnerstag und Freitag klettern die Temperaturen wieder und nähern sich am Montag, dem 18. Juli, den 40 Grad.  Der Schwerpunkt der Hitzewelle trifft zunächst den Westen Deutschlands. Denn die heißen Luftmassen ziehen aus dem Südwesten Europas, von Spanien über Frankreich zu uns. In Brandenburg, aber auch in Bayern im Südosten Deutschlands, werden die Menschen dann ab Dienstag und Mittwoch richtig schwitzen. Laut GFS wird der Höhepunkt der Hitzewelle in Bayern am Donnerstag erreicht, bevor die Temperaturen am Freitag, dem 22. Juli, in ganz Deutschland fallen und "nur" noch angenehmere Temperaturen zwischen 21 und 27 Grad erreicht werden.   Extremwetterereignisse mit Trockenheit und Hitze nehmen durch den Klimawandel zu, warnen unter anderem Özden Terli und Karsten Schwanke. Terli betonte am Sonntag im ZDF, dass die Zahl der Hitzetage in Deutschland in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen habe. Zwischen 1951 und 2021 stieg die Zahl der Hitzetage in Deutschland demnach linear an - mittlerweile gibt es im Durchschnitt acht Hitzetage mehr als noch vor 70 Jahren. Fällt der Hitzerekord in Deutschland? Wenn nun die Temperaturen in Deutschland tatsächlich auf bis zu 45 Grad steigen sollten, könnte auch der aktuelle Hitzerekord pulverisiert werden. Der liegt nämlich bei "nur" 41,2 Grad und wurde im Jahr 2019 bei Duisburg gemessen. In jedem Fall ist es dann wahrscheinlich, dass der Deutsche Wetterdienst (DWD) Hitzewarnungen herausgeben wird. Dabei gibt es zwei Warnstufen: Eine Warnung vor einer starken Wärmebelastung wird dann herausgegeben, wenn die gefühlte Temperatur, die gerade in Städten deutlich höher als die gemessene Temperatur liegen kann, am frühen Nachmittag bei etwa 32 Grad oder darüber liegt. Überschreitet die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag einen Wert von 38 Grad, so wird vor einer extremen Wärmebelastung gewarnt.  deferscript("https://platform.twitter.com/widgets.js", 'twitter-1545821069654769664', 600, function() { jQuery(function(){ var container = document.getElementById("tweet-1545821069654769664"); twttr.widgets.createTweet('1545821069654769664', container); }); }); window.addEventListener("jQueryloaded", function(e) { }); Doch dass es tatsächlich so kommt, ist noch nicht ausgemacht. Andere Modelle als das GFS sehen zwar ebenfalls hohe Temperaturen auf Deutschland zurollen. So spricht der DWD in seiner Trendprognose eher von Temperaturen von maximal 36 Grad am kommenden Montag und Dienstag. Temperaturen jenseits der 40 Grad sieht man hier nicht. Auch der fränkische Wetterexperte Stefan Ochs sieht den Warnungen vor Hitze noch gelassen entgegen. Selbst laut GFS waren am Montag eher Temperaturen um die 40 Grad wahrscheinlich - keine 45 Grad. Egal welches Wettermodell man betrachtet: Um wirklich abschätzen zu können, ob in Deutschland neue Hitzerekorde aufgestellt werden, muss man noch ein paar Tage abwarten. Das betonen alle Wetterexperten.