Mit seiner Forderung nach "großzügigerem Trinkgeld" stößt Karl Lauterbach in der Twitter-Gemeinde auf Kritik.  Der Gesundheitsminister hatte auf den Tweet der ARD-Journalistin Anja Reschke geantwortet, die die Situation der Beschäftigten in der Gastronomie kritisierte. 

Die Journalistin hatte von einer Bekannten berichtet, die in der Gastronomie arbeitet und unter wenig Trinkgeld leidet. Die Studentin würde von wohlhabend scheinenden Menschen keinen Cent erhalten, obwohl der Service mehr sei, als nur Getränke und Speisen an den Tisch zu bringen. Anhand mehrerer Beispiele umreist sie die Situation. 

Lauterbach: "Ausgenommen sind natürlich Ärmere"

Lauterbach twitterte anschließend, dass es schon allein wegen der andauernden Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus unverständlich sei, dass kein großzügigeres Trinkgeld gezahlt wird. Davon "ausgenommen sind natürlich Ärmere", schreibt er weiter. In der Gastronomie würden Menschen hart arbeiten und oft ein erhebliches Risiko tragen.  

Diese Aussage stieß bei vielen Twitter-Nutzer*innen auf Kritik. Es brauche vielmehr einen höheren Lohn, statt mehr Trinkgeld, schreibt ein Nutzer. Auch zum Thema Corona kamen einige Kommentare. Denn für die dauernde Gefahr einer Corona-Infektion in der Gastronomie machen die Nutzer*innen Lauterbach verantwortlich. Es sei unverständlich, dass man keine Maßnahmen dagegen ergreife, schreibt ein Nutzer. Ein simpler Maskenschutz würde reichen. 

Andere Nutzer*innen weißen den Gesundheitsminister darauf hin, dass viele es sich schlicht nicht leisten könnten, ein großzügiges Trinkgeld zu geben. Andere könnten aufgrund der gestiegenen Preise nicht mal mehr ausgehen. Sein Verhalten wird als "abgehoben" bezeichnet. 

Minister hätte eine "krankhafte Corona-Fixierung" 

Doch auch Kommentare von Corona-Leugnern und Skeptikern finden sich unter dem Tweet des Gesundheitsministers. Lauterbach hätte eine "krankhafte Covid-Fixierung".  Über 2200 Kommentare sind bislang unter dem Tweet. Hauptsächlich wurde er kritisiert. Allerdings hat der Beitrag auch über 2000 Personen gefallen. 

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