Die Deutschen trinken wieder mehr Bier. Das zeigen die Absatzzahlen der Brauereien aus dem Jahr 2022: 8,8 Milliarden Liter Bier wurden verkauft, ein Anstieg von fast drei Prozent im Vergleich zum Coronajahr 2021. Schaut man nur auf den Verkauf im Inland, sind es sogar vier Prozent mehr. Dennoch haben viele Hersteller ihre Preise angehoben. Der Ukraine-Krieg, die Inflation, steigende Preise für Energie und Rohstoffe - all das bekommen auch die Brauereien zu spüren. Vor allem große Produzenten wie Bitburger, Veltins oder Radeberger haben als Reaktion darauf recht zügig ihre Preise angehoben. Jetzt ziehen aber auch bisher günstigere Marken Konsequenzen. Nächste Brauerei zieht die Preise an: Flensburger wird teurer Zu denen zählt auch das beliebte Flensburger Pilsener. Die Brauerei Flensburger konnte bislang ihre Preise halten, alle nötigen Rohstoffe für die Produktion wurden vor der Preis-Explosion durch den Ukraine-Krieg beschafft. "Das wird sich dieses Jahr ändern – was schon vorab zu erwarten war", sagte der Geschäftsführer Andreas Tembrockhaus der Lebensmittel-Zeitung (LZ). Ein Kasten Flensburger wird in Zukunft etwa 1,50 Euro teurer werden, so Tembrockhaus. Die Technik-Geschäftsführerin des Unternehmens, Sylke Moerke, merkte laut LZ zudem Beschaffungsschwierigkeiten bei mehreren Rohstoffen an. Dazu gehörten zum Beispiel Glasflaschen, Papier oder Verpackungsmaterial. Vor dem Hintergrund gestiegener Preise rechnet die Brauerei aus Schleswig-Holstein in diesem Jahr mit einem geringeren Bierabsatz. "Das wird für die Flensburger Brauerei ein hartes Jahr", sagte Tembrockhaus, am Dienstag laut Deutscher Presse-Agentur. "2023 gehen wir unter den Rahmenbedingungen der Krise von rückläufigen Absätzen aus." "Wird ein hartes Jahr": Brauerei rechnet mit sinkenden Verkaufszahlen Trotz Krise setzte die Brauerei im vergangenen Jahr 63,7 Millionen Liter ab. Mehr als 60 Millionen entfielen auf den deutschen Markt, was einem Plus von 0,5 Prozent entspricht. Beim Auslandsgeschäft fiel der Anstieg mit 19 Prozent deutlich größer aus. Im Gastronomiebereich stieg nach den vorherigen Corona-Einschränkungen der Fassbierabsatz im vergangenen Jahr um 47,5 Prozent. Im Handel legte die Nachfrage nach Sechserträgern um 5 Prozent zu. Der Trend zu alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken hält auch bei der Flensburger Brauerei an. Sie verzeichnete hohe Anstiege bei alkoholfreiem Bier (7,4 Prozent) und Radler (8,5 Prozent). Zahlen zum wirtschaftlichen Erfolg gibt das Unternehmen traditionell nicht bekannt. Es hieß lediglich, die Brauerei habe trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen Widerstandskraft gezeigt und sei für dieses Jahr gut gerüstet. Flensburger ist nicht die einzige Biermarke, die in diesem Jahr an der Preisschraube dreht.Eines der billigsten Biere auf dem Markt wird teurer. mit Material der dpa