Deutschland ächzt unter steigenden Preisen. Mit verschiedenen Maßnahmen hat die Bundesregierung versucht, Verbrauchern unter die Arme zu greifen. So sollte der Tankrabatt Pendler entlasten. Für Menschen ohne Auto gibt es das 9-Euro-Ticket, über dessen Zukunft noch gestritten wird. Doch wie reagieren die Arbeitgeber auf die hohe Inflation? Unterstützen auch sie ihre Angestellten und Arbeiter*innen? Mit dieser Frage beschäftigte sich das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München. In einer Umfrage unter Personalleitern gingen die Forscher der Frage nach, welche Maßnahmen Unternehmen treffen, um den steigenden (Energie-)Kosten sowie der Inflation entgegenzuwirken und dadurch Entlastung für das Unternehmen selbst, aber vor allem auch für die Beschäftigten zu schaffen. Ein weiteres Augenmerk lag auf lohnspezifischen Aspekten: Wurden Löhne bereits erhöht? Und wie steht es um Bonuszahlungen? Tankgutscheine und Homeoffice - aber kaum Inflationsausgleich Auch die Unternehmen haben Arbeitnehmer*innen vor allem bei den Fahrtkosten unterstützt. 32 Prozent der Unternehmen gaben an, ihren Angestellten Tankgutscheine ausgehändigt zu haben. Hingegen unterstützen nur 18 Prozent der befragten Firmen ihre Angestellten mit einem Jobticket oder einem Zuschuss für den ÖPNV. Hinzu kommen Einmalzahlungen (22 Prozent) und Zuschüsse zu Fahrtkosten (21 Prozent). Die Höhe der jeweiligen Entlastungen erfragte das ifo-Institut nicht. Dass Tankgutscheine so beliebt sind, obwohl sie im Gegensatz zu reinen Geldzahlungen deutlich unflexibler eingesetzt werden können, liegt an steuerlichen Vorteilen. Bis 50 Euro im Monat sind die Gutscheine steuerfrei. Die Arbeitnehmer haben also mehr davon. Oder anders ausgedrückt: Unternehmen müssen weniger zahlen, um ihre Angestellten um den gleichen Betrag zu entlasten.  Unternehmen bieten zudem weiter mehr Möglichkeiten zur Heimarbeit, als vor der Coronakrise. Zwar sank die Zahl der Menschen, die zumindest teilweise im Homeoffice oder Mobile-Office arbeiten, im zweiten Quartal 2022 von einem Drittel auf ein Viertel, dennoch liegt die Zahl deutlich über Vor-Corona-Niveau.  Beim Lohn selbst sind Unternehmen laut ifo-Institut weit weniger flexibel. So hat zwar ein Großteil (78 Prozent) der Unternehmen eine Lohnerhöhung bereits durchgeführt oder wird sie wie geplant durchführen. Mit durchschnittlich 4,7 Prozent liegt die Erhöhung jedoch unter der Inflationsrate - den Beschäftigten bleibt unterm Strich also weniger Geld übrig. Zudem geht ein großer Teil der angekündigten Lohnerhöhungen auf die staatlich beschlossene Erhöhung des Mindestlohns zurück. Einen zusätzlichen Inflationsausgleich gab es hingegen selten. Nur 18 Prozent der Unternehmen haben einen solchen Ausgleich durchgeführt oder haben dies zumindest noch vor.