Update vom 06.12.2022, 10.45 Uhr: Wird bald alles wie vorher sein? Situation mit Mars und Kellogg entspannt sich

Vor Wochen sind Produkte von Cornflakes-Hersteller Kellogg aus den Regalen bei Rewe, Edeka, Penny und Netto geflogen. Auch Ware vom Hersteller Mars, der bei weitem nicht nur Schokoriegel produziert, verschwand aus dem Verkauf. Namen wie Snickers, Airwaves, Miracoli oder Ben's Original waren seither nicht mehr auf den Preisschildern im Verkaufsraum zu lesen. 

Die Hersteller forderten Preiserhöhungen, - Kellogg beharrte auf 29 Prozent - die Rewe nicht zu zahlen bereit war. Da sich die Konzerne nicht auf eine gemeinsame Preispolitik einigen konnten, kam es zum Lieferstopp vonseiten der Hersteller.

Einem Bericht der Lebensmittelzeitung zufolge habe sich die Situation zwischen Mars und Rewe beruhigt. Es werde erneut über Preise und Lieferungen verhandelt. Demnach könne der Supermarkt-Konzern wieder eine Vielzahl an Produkten des US-Giganten bestellen. Um welche es sich dabei handelt, sei noch nicht erwähnt worden. Auch zwischen Kellogg und Rewe sollen sich die Wogen geglättet haben und eine Rückkehr dieser Produkte sei ebenfalls wieder im Rahmen des Möglichen. 

Update vom 15.10.2022, 16.40 Uhr: Rewe schmeißt Kellog's-Produkte aus den Regalen 

Erst wurden Mars-Lieferungen an Rewe, Edeka, Penny und Netto eingestellt und nun fliegen bei Rewe auch Kellog's-Produkte aus dem Sortiment. Wie die Lebensmittelzeitung und die Bild berichten, konnten sich Kellog's und Rewe nicht auf eine Preiserhöhung einigen. 

Der Cornflakes-Produzent hatte eine Erhöhung von 29 Prozent gefordert. Damit zeigte sich Rewe nicht einverstanden, vor allem, weil in Nachbarländern nur ein Plus von 5 Prozent gefordert worden sein soll. Die leeren Regale bei Rewe sollen künftig Cornflakes der Eigenmarke "ja" füllen. Beide Parteien - Kellog's und Rewe - wollten gegenüber der Lebensmittelzeitung keine weiteren Details nennen, heißt es.

Die Teuerung der Cornflakes hätte ab 1. November stattfinden sollen.

Update vom 12.10.2022, 16.16 Uhr: Mars macht die Drohung wahr - Lieferstopp tritt ein

Wegen eines Streits um Preise hat der US-Lebensmittelhersteller Mars Lieferungen an die deutschen Supermarktketten Rewe und Edeka sowie deren Discounter-Töchter Penny und Netto eingestellt. Man sehe trotz intensiver Verhandlungen keine Basis, die von Mars geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren, teilte Rewe am Mittwoch (12. Oktober 2022) in Köln mit. Manche Forderungen, die nicht mit höheren Kosten für Energie und Rohstoffe zu begründen seien, lehne man "strikt ab". Edeka sieht es ähnlich. "Die aktuellen erheblichen Preisforderungen des Herstellers Mars sind aus unserer Sicht sachlich nicht begründet", sagte ein Edeka-Sprecher.

Mars bietet unter anderem Schokolade (Snickers, Bounty), Kaugummis (Airwaves), Haustiernahrung (Chappi), Pasta (Miracoli), Reis-Gerichte (Ben's Original) und Eis an. Rewe und Edeka weisen die Kunden auf Alternativen hin, die sie mit Eigenmarken und anderen Markenprodukten bieten können. Mars, dessen Deutschland-Zentrale in Verden (Niedersachsen) ansässig ist, schickte zunächst keine Stellungnahme. Zuvor hatte die "Lebensmittel-Zeitung" berichtet.

Original-Artikel vom 12.10.2022, 10.34 Uhr: US-Gigant droht Supermärkten mit Lieferstopp

Edeka hat erst kürzlich im Preis-Streit mit Coca-Cola eine herbe Niederlage vor Gericht erlitten. Dieses sah einen Lieferstopp des Getränkeherstellers als rechtens an. Nun zieht ein weiterer Sturm für den Einzelhändler auf - nur diesmal sitzt auch der Mitbewerber Rewe mit im Boot.

Der Lebensmittel-Hersteller Mars liefert nämlich keine Ware mehr an die beiden Supermarkt-Ketten sowie deren Tochterunternehmen. Hintergrund sind Forderungen nach höheren Preisen. "Es ist richtig, dass Mars einen Lieferstopp ausgesprochen hat, weil wir trotz intensiver Verhandlungen derzeit keine Basis sehen, die seitens Mars geforderten Preiserhöhungen zu akzeptieren", sagte ein Rewe-Sprecher gegenüber tagesschau.de.

Mars begründet seine Forderungen mit dem hohen Inflationsdruck. Tatsächlich sind die Preise für Rohstoffe, Produktion, Logistik, und weiteres in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen - dies war auch Gegenstand bei den jährlichen Preisverhandlungen mit den deutschen Einzelhändlern. Laut Rewe und Edeka sei Mars aber über das Ziel hinausgeschossen. Die Forderungen aus den USA ließen sich mit diesen Faktoren nicht begründen, so Rewe gegenüber der ARD: "Solche Forderungen lehnen wir strikt ab, denn es kann nicht sein, dass unsere Kundinnen und Kunden in dieser schwierigen Zeit mehr als unbedingt nötig belastet werden." 

Drastische Forderungen - Einzelhändler wollen Kunden nicht belasten

Die Einzelhändler beklagen, dass Mars und andere Produzenten einseitige Lieferstopps in Preisverhandlungen zunehmend als Druckmittel einsetzen. Diese würden immer folgen, wenn Forderungen nicht sofort angenommen würden, heißt es. Dadruch kommt es auch zu einem Bruch bereits bestehender Vereinbarungen - die betroffenen Händler sprechen von Einbrüchen im Bereich von über 20 Prozent.

Ein dauerhafter Lieferstopp von Mars wäre für die Supermärkte hierzulande sehr schmerzlich - denn das Unternehmen aus McLean in Virgina hat weitaus mehr im Portfolio als nur Schokoriegel wie Twix, Snickers, Mars oder Bounty. Insgesamt würden sage und schreibe rund 300 Marken von Nudeln bis Katzenfutter aus den Regalen verschwinden - darunter beliebte Brands wie M&M’s, Uncle Ben’s, Mirácoli, Airwaves oder Whiskas.  

Neben den Flaggschiffen Edeka und Rewe leiden auch die Discount-Tochterunternehmen - Netto und Marktkauf auf der einen und Penny auf der anderen Seite - unter den Praktiken der großen Hersteller. Laut beiden Konzernen gehen die Verhandlungen weiter. Doch man wolle sich nicht alles gefallen lassen, um dem Auftrag gegenüber den Kunden in Deutschland weiterhin gerecht zu werden, heißt es aus den Firmenzentralen in Köln und Hamburg.

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