Sahra Wagenknecht kandidiert nicht mehr als Linken-Fraktionsvorsitzende: Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht will Medienberichten zufolge im Herbst nicht mehr als Fraktionsvorsitzende kandidieren. Das berichten die Deutsche Presse-Agentur und das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wagenknecht ist seit 2015 gemeinsam mit Dietmar Bartsch Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Partei. Demnach gab die 49-Jährige gesundheitliche Gründe für ihren Schritt an.Zuletzt hatte Wagenknecht wegen einer nicht näher genannten Krankheit zwei Monate lang pausiert und deshalb auch beim Linken-Parteitag in Bonn gefehlt. Inzwischen gehe es ihr wieder gut, teilte sie am Montag der Fraktion mit. Allerdings habe ihr die lange Krankheit Grenzen aufgezeigt, die sie in Zukunft nicht mehr überschreiten wolle. Auslöser seien Stress und Überlastung gewesen.Bis zum Herbst, wenn turnusmäßig die Neuwahl des Fraktionsvorstands ansteht, will Wagenknecht ihre Aufgaben als Fraktionsvorsitzende trotzdem weiter wahrnehmen. Danach bleibe sie selbstverständlich politisch aktiv und werde sich weiter für ihre Überzeugungen und sozialen Ziele engagieren.Sahra Wagenknecht: Rückzug aus "Aufstehen"-BewegungAm Samstag wurde bereits bekannt, dass Wagenknecht sich aus der Spitze ihrer linken Sammlungsbewegung "Aufstehen" zurückzieht. Dieses Engagement hatte in der Linken-Fraktion für viel Streit gesorgt und auch den Zwist zwischen Wagenknecht und Parteichefin Katja Kipping verschärft. Wagenknecht will künftig nicht mehr im Vorstand der Bewegung stehen. Wagenknecht hatte die Bewegung gemeinsam mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine vor einem Jahr gegründet, um linke Wähler zu erreichen, die sich von den klassischen Parteien abgewendet haben.Das Projekt war Anfang September gestartet und zählt heute nach eigenen Angaben rund 170.000 Unterstützer. Vier Wochen nach ihrer Gründung hatte die Bewegung bereits etwa 100.000 Unterstützer gemeldet. Anders als bei politischen Parteien muss man dafür keinen Mitgliedsbeitrag zahlen und kann sich einfach im Internet anmelden.Wagenknecht in Talkshows gefragtWagenknecht stand zuletzt auch wegen Alleingängen in der Flüchtlingspolitik in der Kritik der Linkspartei. In der Fraktion wurde sogar laut über einen Putsch nachgedacht - bis man sich im Januar wegen der anstehenden Landtagswahlen einen Burgfrieden aufzwang. Zwar hat Wagenknecht zuletzt viel von ihrer Schärfe früherer Jahre abgelegt, sie tritt aber immer noch für eine Überwindung des Kapitalismus in Deutschland ein. Sie zieht die Aufmerksamkeit eines Massenpublikums auf sich - in Talkshows ist sie gefragt. Im Bundestag ruft sie regelmäßig gereizte Reaktionen der anderen Parteien hervor.Lesen Sie zusätzlich auf inFranken.de: Protest vor Kanzleramt: Sahra Wagenknecht in gelber Warnweste