Der Wald erzählt Geschichten - zu jeder Jahreszeit. Man muss nur genau hinhören. Auf unseren zwei Waldlehrpfad-Touren in Taubensuhl und Ottersheim könnt ihr dem Wald ganz nahekommen. Alles, was ihr tun müsst, ist langsamer gehen und die Aufmerksamkeit auf die kleinen Dinge richten. Dann spricht der Baum durch das Baumtelefon, klingen Töne auf dem Waldxylophon und lassen sich ferne Dinge auf dem Hochsitz erspähen. 1) Der Walderlebnispfad Taubensuhl Den Waldlehrpfad Taubensuhl kann man auf einer Länge von 3,2 Kilometern erkunden. Er bietet großen und kleinen Besuchenden an 14 Stationen die Möglichkeit, den Wald im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen einmal ganz anders zu erleben.   Auf einer Expedition haben wir den Waldlehrpfad einmal erkundet. So erhaltet ihr die besten Tipps, was ihr vor Ort erleben und entdecken könnt. 1) Zu Beginn: Die große Tafel am Rand der Lichtung: Hier sind alle Stationen zu stehen und die Wegstrecke auf einer Karte eingezeichnet. Waldregeln: Die Kinder sollten wissen, dass sie auf den Wegen bleiben müssen und sich leise und rücksichtsvoll verhalten müssen. 2) Auf geht's in den Wald:  Schaukeln und Holzstapel erkunden: Schaukeln möchte jedes Kind! Davon kann man nie genug bekommen. Und wer lieber wissen will, was eine "Zuwachsburg" ist, kann sich auf dem Schild neben dem Holzstapel informieren. Baumtelefon: Laut rufen und dann ganz leise hinhören - Das musst und sollst du beim Baumtelefonieren. Das Klopfen ist nämlich erstaunlich laut zu hören, wenn das Ohr ganz nah am Stamm liegt. In Zeitlupe laufen: Beim Fuchsgang langsam die Füße abrollen, dann ganz achtsam den Untergrund untersuchen. So wird man gleich auf viel mehr aufmerksam! Zum Beispiel sieht man erst jetzt all die kleinen Käfer und Tiere auf dem Moos sitzen. Station Weitblick: Wie weit reicht der Blick auf einem Hochsitz! Das kannst du auf der Station Weitblick erkunden.  Mit verbundenen Augen den Baum erkunden: Spannend wird es, wenn man einmal nicht alle Sinne zur Verfügung hat, die man sonst benutzen kann. Zum Beispiel kannst du dich mal mit verbundenen Augen durch den Wald führen lassen und den Baum erfühlen. Später musst du dann deinen eigenen Baum wiederfinden: Hast du seinen Maserung noch in den Fingerspitzen? 3) Erst mal eine Rast:  Rast in der Schutzhütte: Wichtig ist auch immer die Pause. Darum kannst du im Walderlebnispfad Taubensuhl auch immer an der ein oder anderen Schutzhütte dein Pausenbrot auspacken und Geschichten aus dem Wald lauschen. 4) Spielplatz, Insektenheim und Co.: Spielplatz mit Kletternetzen: Hier kann ausgiebig geklettert werden, bevor es weiter zur nächsten Station geht. Insektenheim: Der Lebensturm der kleinen Krabbler ist die nächste Station. Er wurde neu aufgebaut und steht mitten auf einer schönen Waldlichtung. Dort erfährst du, wer alles in diesem Turm wohnt. Barfußpfad  und Sprunggrube: Beide Stationen müssen noch erneuert werden, können aber trotzdem benutzt werden. Beim Barfußpfad kannst du selbst fühlen, wie sich Kiesel, Sand und Tannenzapfen unter der eigenen Fußsohle anfühlen. Ein ganz besonderes Erlebnis, das sonst immer durch die Sohle des Turnschuhs abgemildert wird. Die Sprunggrube zeigt dir, wie weit Hase und Fuchs springen können. Und wie weit springst du? 2) Der Walderlebnispfad Ottersheim Der Walderlebnispfad Ottersheim ist als offizielles Projekt der UN Dekade "Biologische Vielfalt" ausgezeichnet. Auch diesen 1,8 Kilometer langen Pfad mit seinen 13 Stationen haben wir auf einer Expedition einmal persönlich erkundet. Hier kannst du lesen, was unsere Tipps für einen schönen Ausflug mit Kindern auf dem Walderlebnispfad sind:  1) Alle Sinne sind hier angesprochen:  Natur mit allen Sinnen erfassen: Familien, Gruppen und Schulklassen haben hier die Möglichkeit, die biologische Vielfalt an Bäumen, Sträuchern, Pilzen und Co. kennenzulernen. Insektenwand, Barfußpfad, Sprunggrube: Wie auch beim Walderlebnispfad Taubensuhl kannst du hier den Lebensraum der Insekten kennenlernen, barfuß deine Umgebung erkunden und sehen, wie weit die Tiere in freier Wildbahn springen können. Waldxylophon: Auch auf dem Waldxylophon lassen sich jede Menge wunderbarer Töne erzeugen. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann verblüfft sein, wie schnell alle mit geschlossenen Augen auf die Töne und Klänge der unterschiedlichen Hölzer lauschen. 2) Erst den Boden erkunden und dann in luftige Höhen spähen: Fuchsgang: Auch hier lohnt es sich, einmal ganz langsam zu werden und gleich dem Fuchs, schleichend den Waldboden zu erkunden. Siehst du eine Schnecke? Oder eine Ameisenstraße? Wie erstaunlich ist es, wie viel die kleinen Tiere schleppen können? Hochsitz erkunden: Ab mit dem Fernglas auf den Hochsitz! Hier lassen sich die Vögel erspähen, deren Stimme man schon von Weitem hören kann: Woher kommt der Gesang des Kuckuk? Und wie heißt der Specht mit der bunten Brust? Kannst du vielleicht sogar ein Nest mit Eiern entdecken? 3) Erst mal Brotzeitpause: Waldklassenzimmer mit Brotzeitpause: Jetzt knurrt der Magen. Deshalb lohnt sich die Rast im Waldklassenzimmer, wo du ein Picknick machen kannst. Hier kann man auch einer Waldgeschichte lauschen. Waldentdeckerspiele: Mit Becherlupe bewaffnet kannst du den Waldboden untersuchen. Welche Tiere findest du im Totholz? Bestimmt einige, denn der Waldboden ist ein sehr vielfältiger und lebendiger Lebensraum.  4) Hier kannst du parken:  Parkmöglichkeiten: Am Ortsende von Ottersheim gibt es gegenüber dem Tennis-Platz am rechten Straßenrand die Möglichkeit, das Auto abzustellen. 5) Extra-Tipp: Laufzettel vom Naturschutzverband mit Fragebogen: Mit dem Fragebogen kannst du vor Ort direkt die Natur noch besser in ihren Einzelheiten kennenlernen. Hier kannst du ihn dir ausdrucken. von Imme Colling-Blüder