Ein Ausflug zum Mühlenberger Stollen bei Bleialf lohnt sich nicht nur für Bergbau-Fans. Hier kannst du auch der Geschichte des Eifelortes auf den Grund gehen.

  • Bleialf – als hier Bleierz abgebaut wurde
  • Kulturgut – zum Mühlenberger Stollen hinabfahren
  • Glück auf – Bergmannsverein erhält Ortsgeschichte am Leben

Laut der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier ist das ehemalige Bergwerk in Bleialf nicht erst in jüngerer Vergangenheit ins Leben gerufen worden. Denn Bleierz wurde in Bleialf vermutlich schon in römischer Zeit abgebaut. Gut möglich, dass der Name des Eifelortes, der bereits im 16. Jahrhundert belegt ist, auf diese Vorkommen zurückzuführen ist. Heute kannst du im Besucherbergwerk Mühlenberger Stollen auf den historischen Spuren dieser Vergangenheit unterwegs sein. 

Das Besucherbergwerk erkunden

In Bleialf sorgt seit Ende der Achtzigerjahre der Bergmannsverein St. Barbara Bleialf gemeinsam mit der Gemeinde dafür, dass Besucherinnen und Besuchern der alte Mühlenberger Stollen des Bleibergwerks Neue Hoffnung zugänglich ist. Vor Ort kannst du die spannende Geschichte des Bleierzabbaus in Bleialf anhand der Geschichte des Stollens erkunden. Auch die geologischen Strukturen unter Tage sind für Besucher spannend. Der alte Stollen ist zudem Teil eines Bergbaupfads: Hier bekommst du auf etwa drei Kilometern auf Tafeln Informationen zur Bergbaugeschichte.  

Wie sieht ein Besuch im Bergwerk genau aus? Zuerst wirst du als Besucherin oder Besucher für die Fahrt unter Tage richtig ausgerüstet. Das dient nicht nur deiner Sicherheit, sondern vermittelt dir außerdem das Gefühl, wie es gewesen sein muss, als Bergarbeiter täglich in die Grube zu gehen. Anschließend geht es mit einem geschulten Führer oder einer Führerin des Bergmannsvereins in den Stollen. 

Wenn du durch das Einstiegsbauwerk mit noch stärker aufgelockertem Gestein ins Bergwerk eingetaucht bist, kommt der Teil mit festem Gestein. Hier bekommst du viel Interessantes über die örtliche Geologie und die verwendete Bergmannstechnik zu hören. Im Mühlenberger Erzgang folgen Erläuterungen zu Abbau- und Fördermethoden sowie zur Wasserhaltung. Wenn du wieder oben bist, hast du die Möglichkeit, dich im Vereinslokal des Bergmannsvereins weiter zu informieren.

Geschichte der Bleierzförderung

Im Gebiet der Schneifel und rund um Bleialf muss bereits zu Zeiten der Römer Bleierz abgebaut worden sein. Gesichert ist, dass seit dem Mittelalter der Abbau dieses Erzes eine besondere Rolle für die Region spielte. Auch die Erzbischöfe von Trier und die Fürstäbte von Prüm waren an dem Vorkommen interessiert. Die Blütezeit für den Bleialfer Bergbau ist für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert. Allerdings haben der Dreißigjährige Krieg und die Pest auch ihre Spuren in Bleialf hinterlassen. 

Der Bergmannsverein St. Barbara Bleialf hat sich im Jahr 1861 gegründet und ist damit laut Homepage der älteste Bergmannsverein des Landes Rheinland-Pfalz. Zweck des Vereins war und ist es, "die Kameradschaft und die Geselligkeit unter den Bergleuten zu fördern, die alte Bergmannstradition in Bleialf aufrecht zu erhalten und die in Not geratenen Mitglieder nebst Angehörigen zu unterstützen".

Aktuell sind die Öffnungszeiten des Besucherbergwerks Mühlenberger Stollen in der Saison ab dem 1. Juni sonntags von 14 bis 17 Uhr. Die letzte Führung beginnt um 16:15 Uhr. Es gibt zudem die Möglichkeit, nach Absprache Sonderführungen für Gruppen und Schulklassen zu vereinbaren. Du erreichst den Mühlenberger Stollen unter dieser Adresse: Hamburg 1, 54608 Bleialf.