Burg Arras als historisches Hotel und Museum Römische und mittelalterliche Geschichte der Burg Wiederaufbau und heutige Nutzung Majestätisch präsentiert sich die Burg Arras auf einer Bergspitze oberhalb des Moseltals, wo sich die kleine Gemeinde Alf befindet. Bereits in keltischen Zeiten war das Gebiet um die heutige Burg besiedelt. Heutzutage befindet sich die Burg in privater Hand und beherbergt ein Hotel, ein Museum sowie ein Restaurant. Ab dem Jahr 350 befand sich auf diesem Gelände zudem eine römische Grenzanlage. Burg Arras besuchen: Historisches Highlight an der Mosel Wie bereits erwähnt, reicht die Historie der Burg bis ins Jahr 350 zurück. Auf dem Höhepunkt einer Völkerwanderung errichtete der in Trier residierende weströmische Kaiser Magnentius oberhalb einer Straßenkreuzung einen befestigten Platz, der dazu dienen sollte, die einfallenden Franken abzuwehren. 500 Jahre später setzen die verheerenden Normannenstürme ein, die Trier vollständig zerstörten und den lothringischen Pfalzgrafen mit Dienstsitz in Aachen dazu veranlassten, die Burg Arras zum Schutz seines reichen Besitzes an der Mosel zu errichten. Die drei Schilde im Burgwappen erinnern an diese besondere Entstehungsgeschichte. Im Jahr 950 wurde die Burg schließlich fertiggestellt - damit ist sie die älteste Befestigungsanlage der Region, einschließlich des Mittelrheingebietes. Im frühen Mittelalter genossen die Herren von Arras ein hohes Ansehen. 1512 besuchte Kaiser Maximilian I. die Burg und wurde anschließend von den Arrasrittern zum Reichstag nach Trier begleitet. Auf jenem Reichstag kam es zu Streitigkeiten mit der französischen Königsfamilie, die Ausgangspunkt der danach beginnenden und bis in unser Jahrhundert reichenden sog. Erbfeindschaft mit Frankreich waren. Während des französischen Erbfolgekrieges wurde Burg Arras 1689 zerstört und ihre Bewohner vertrieben. Nach Kriegsende und dem damit verbundenen Abzug der Franzosen verfiel die Burg allmählich. Die Bevölkerung nutzte die Ruine als Steinbruch, wodurch ihr Verfall weiter vorangetrieben wurde. Allein der 1000 Jahre alte Bergfried, der im Erdgeschoss eine Stärke von 4 m aufweist, widerstand allen Zerstörungsversuchen und ist damit das wohl älteste Bauwerk zwischen Koblenz und Trier. Erst um das Jahr 1900 herum begann der Wiederaufbau der Burg Arras. Unter Einbeziehung des stehengebliebenen Mauerwerkes sorgte der Bergwerksdirektor Traugott Wilhelm Dykerhoff aus Herne dafür, dass die Burg wieder bewohnbar gemacht wurde. Heute befindet sich Burg Arras im Besitz der Familie Keuthen und ist der Öffentlichkeit als einziges Burghotel an der Mosel, Restaurant und Museum bekannt. Darum lohnt es sich, der Burg einen Besuch abzustatten Aufgrund ihrer Lage inmitten der Natur ist Burg Arras ein beliebtes Ziel für Wandernde, Mittelalter-Fans und Reisende, die ein paar ruhige Tage fernab von Lärm und Hektik genießen wollen. Wenn du einen längeren Aufenthalt planst, kannst du dich auf liebevoll gestaltete Zimmer mit einzigartigem Burgcharakter freuen, die außerdem alle einen individuellen Namen haben und mit eigenem Bad inklusive Dusche und WC ausgestattet sind. Hausgästen stehen zudem verschiedene Aufenthaltsräume innerhalb der Burg sowie der Burggarten zur Verfügung. Das Restaurant "Zum letzten Ritter" ist Teil des Burghotels und hält täglich heimische Gerichte für die Besucher*innen bereit. Kalte Getränke, Kaffee und Kuchen sowie verschiedene Wildgerichte stehen ebenfalls auf der Speisekarte. Gleiches gilt für ausgesuchte, regionale Weine. Bei sonnigem Wetter lädt die Burg-Terrasse mit herrlichem Panoramablick zur Einkehr ein. Damit du das Restaurant besuchen kannst, ist eine vorherige Anmeldung bzw. Tischreservierung erforderlich. Nach Absprache können die Räumlichkeiten übrigens auch für festliche Anlässe wie z. B. Jubiläen, Tagungen oder Geburtstage gebucht werden. Trauungen und romantische Hochzeitsfeiern sind auf Burg Arras ebenfalls möglich. Die Umgebung bietet ein wunderschönes Ambiente für stimmungsvolle Hochzeitsfotos. Wenn dich die Burg mehr wegen ihrer historischen Bedeutung reizt, solltest du dir einen Besuch im Burgmuseum auf keinen Fall entgehen lassen. Durch historische Darstellungen wird dir dort ein spannender Einblick in die Geschichte der Mittelmosel gewährt. Interessant anzusehen sind zudem die Bildnisse trierischer Kurfürsten, mittelalterliche Rüstungen und Waffen. Darüber hinaus beherbergt das Museum eine Gedenkstätte für den ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Heinrich Lübke mit Gastgeschenken und persönlichen Erinnerungsstücken aus aller Welt. Auch die Burgkapelle mit ihrem gotischen Altarflügel ist es definitiv wert, besichtigt zu werden. Ab März sind Hotel, Restaurant und Museum wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Burghotel und damit auch das Restaurant sind täglich geöffnet. Eine Übersicht über die Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Museums findest du hier. Bei Fragen, Unklarheiten oder sonstigen Anliegen kannst du dich jederzeit per Telefon oder E-Mail an die Verantwortlichen wenden.