Das Kalkbergwerk Wolfstein gewährt Besucher*innen seit über 14 Jahren einen Einblick in eine andere Welt. Wir verraten dir, warum auch du dort vorbeischauen solltest!

  • Was gibt es dort zu erleben?
  • Für wen eignet sich dieses Ausflugsziel?
  • Informationen bzgl. Anfahrt, Kosten, Öffnungszeiten und Besonderheiten

Das Kalkbergwerk am Königsberg ist ein Besucherbergwerk in Wolfstein im Landkreis Kusel. Es war das am längsten betriebene Kalkbergwerk am Königsberg, unter anderem deshalb gilt es als Industriedenkmal von besonderem Rang. Möchtest du auch eintauchen in die Welt unter Tage? Hast du Lust, harte Bergmannsarbeit in der Tiefe des Königsbergs hautnah zu erleben? Dann bleib dran, denn im nachfolgenden Artikel erfährst du alles, was du wissen musst!

Ein Stück Jahrhunderte alte Bergbaugeschichte

Bereits seit dem 17. und 18. Jahrhundert wurde im Königsberg nach Bodenschätzen wie Schwerspat, Eisenerz, Quecksilber und Steinkohle gegraben. Rund um den Königsberg gab es außerdem eine beträchtliche Anzahl an Kalkbergwerken, die jedoch nach und nach stillgelegt wurden. Eine Ausnahme bildete das Kalkbergwerk Kappel, welches sich bis ins Jahr 1967 hielt.

Es ist nicht bekannt, wann der heute als Besucherbergwerk fungierende Betrieb eröffnet wurde. Seit 1857 wurde hier zunächst von den Brüdern Jakob und Peter Kappel, später von Peter Kappels Nachfahren, Kalk abgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Stollen vielen Menschen aus Wolfstein als sicherer Unterschlupf bei Fliegeralarm. Bis 1980 blieb das Bergwerk im Besitz der Familie Otto Kappel. Zu Zeiten der 1950er Jahre produzierte man wöchentlich um die 40 Tonnen gebrannten Kalk.

Zuletzt arbeitete der Besitzer Otto Kappel alleine in seinem Betrieb, sowohl unter als auch über Tage. Dabei schaffte er eine wöchentliche Produktion von 8 Tonnen. Der heutige gute Zustand sowie der Erhalt sämtlicher Einrichtungen sind besonders seinem jahrelangen Engagement zu verdanken, da er bereits in den frühen 1960er Jahren auf eigene Kosten wichtige bergbauliche Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Einrichtungen ergriff.

Alle sind willkommen!

Heutzutage ist das ehemalige Kalkbergwerk Wolfstein ein Industriedenkmal von besonderer Bedeutung. Die Welt im Berginneren offenbart in 50 Metern Tiefe einen sehr speziellen Reiz. Nimmst du an einer Führung teil, fährst du mit der Gruben-Eisenbahn durch einen langen, gewundenen Stollen, in dem sich ausgemauerte Gewölbe und roh in das Gestein gehauene Strecken mit zerklüfteten Felsvorsprüngen abwechseln.

Während deines Ausflugs in den Stollen wirst du von sachkundigen Gruppenführer*innen begleitet, die eine Menge interessanter Dinge bezüglich des Bergwerks zu erzählen haben. Zurückgelassene Geräte, die damals zum Abbau und Transport dienten, sowie ein spannender Dokumentarfilm vervollständigen die gewonnenen Einblicke. Die Teilnahme an einer Führung ist altersunabhängig und stellt auch für Rollstuhlfahrer*innen kein Problem dar. 

Das Besichtigungsbergwerk ist jährlich von Ende März bis Anfang November für Besucher*innen geöffnet. Aufgrund der beständig niedrigen Temperaturen von 13 Grad Celsius empfiehlt es sich, warme Kleidung und festes Schuhwerk zu tragen. Ein ganz besonderes Ereignis sind übrigens die offenen Weinreisen unter Tage. In der Bergwerksaison findet jeden 3. Samstag im Monat eine solche Reise mit Anmeldung statt.

Das Besucherbergwerk am Königsberg befindet sich am Ortseingang der Kleinstadt Wolfstein. Du kannst sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn anreisen. Vom Bahnhof in Wolfstein sind es nur knappe 10 Min. Fußweg bis dorthin. Im Ort gibt es zudem zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, falls du einen längeren Aufenthalt planst.