Die majestätische Burg Are wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist heute eine denkmalgeschützte Ruine. Wie du am besten dorthin kommst, erfährst du hier.

  • Historische Fakten über die Burg Are
  • Die Burg Are heute
  • So gelangst du dorthin

Erhaben thront die Ruine der Burg Are auf einem Felsen oberhalb der kleinen Gemeinde Altenahr in Rheinland-Pfalz. Die mittelalterliche Höhenburg blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Wandernde und Familien mit Kindern. Wir teilen spannendes Hintergrundwissen mit dir und stellen dir außerdem einen tollen Wanderweg vor, der dich unter anderem zur Burg Are führt.

Kulturelles Zentrum und Gefängnis: Die verschiedenen Gesichter der Burg Are

Wie wir heute wissen, wurde die Burg Are von 1095 bis 1105 von Graf Dietrich I. von Are erbaut und im Jahr 1121 erstmals urkundlich erwähnt. Über hundert Jahre später, nämlich 1246, ging sie zusammen mit zwei weiteren Burgen in den Besitz des Erzstifts Köln über. Während des 14. und 15. Jahrhunderts wurden die Erweiterungsbauten mit umfassender Wehrmauer zum Schutz der kurkölnischen Besitzungen im Ahrgebiet errichtet.

Im Gegensatz dazu gab es im 16. und 17. Jahrhundert nur geringe Veränderungen der Bausubstanz durch Reparaturen und Ersatzbauten. Zwischenzeitlich diente Burg Are sogar als Gefängnis für unliebsame Gegner der Kölner Erzbischöfe. Überdies galt sie lange Zeit als geistiges und kulturelles Zentrum des gesamten Gebietes. Obwohl die Burg vielfach von verschiedenen Amtsmännern bewohnt wurde, war der bauliche Zustand der Anlage über Jahre hinweg mangelhaft, da notwendige Reparaturen nicht durchgeführt wurden.

Nach neunmonatiger Belagerung wurde die Burg Are im Jahr 1690 erstmals durch französische Truppen erobert. Durch den Beschuss trug sie schwere Schäden davon. 1697 erfolgte der Abzug der Franzosen, doch im Rahmen des 1701 einsetzenden Spanischen Erbfolgekrieges kehrten sie zurück und besetzten die Burg erneut. Fünf Jahre später übernahmen kurkölnische Truppen die Burg und 1714 folgte die Sprengung der Burgmauern auf den Befehl des Kurfürsten Joseph Clemens von Bayern. 

Die daraus entstandene Ruine wurde von 1997 bis 1999 mit hohem finanziellen Aufwand gesichert und unter Denkmalschutz gestellt. Im März 1997 begann die Sanierung, welche insbesondere der Verkehrssicherung diente, da akute Gefahr bestand, dass Steine der Anlage auf die unterhalb vorbeiführende Bundesstraße herabstürzen könnten. Von 2005 bis 2012 wurde zudem der alte Burgbrunnen freigelegt, nachdem dieser im Jahr 1713 mit dem Schutt der zerstörten Burg verfüllt worden war. Heute erreicht der Brunnenschacht eine Tiefe von 29 Metern.

Heute ist Burg Are ein lohnenswertes Ausflugsziel

Seit den abgeschlossenen Sanierungsarbeiten ist Burg Are wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Trotz der Sprengung im Jahr 1714 sind Teile der Vorburg erhalten geblieben, ebenso wie die Überreste eines Tores, der sogenannten Gymnicher Porz (Porz = Pforte). Auch die Wehrmauer ist teilweise noch vorhanden sowie ein alter Torturm an der Südseite der Anlage, der auch "Schellenturm" genannt wird. Überdies können die Ruinen des Palas und der romanischen Burgkapelle aus dem 12. Jahrhundert besichtigt werden. 

Von der Burg Are aus bietet sich Besucher*innen eine großartige Aussicht auf die Felsmassive am Langfigtal sowie auf die Weinberge am Altenahrer Eck. Am besten gelangst du auf diesem Rundwanderweg dorthin, der am Bahnhof Altenahr beginnt, welcher wiederum über die Rhein-Ahr-Bahn mit Bonn verbunden ist. Von dort aus geht es direkt weiter in den Wald und du wanderst steil hinauf zum Teufelsloch, wie das Oval im eckigen Fels gemeinhin genannt wird.

Nach einer Schleife durch das Langfigtal geht es über einen Serpentinenweg steil hinab bis kurz vor die Ahr. Ein kleiner Pfad führt dich zurück nach Altenahr und damit zur Burg Are. Du kannst dort nicht nur in aller Ruhe die Ruinen besichtigen und fotografieren, sondern auch den wunderschönen Ausblick über die Gemeinde Altenahr auf dich wirken lassen. Auf dem Rückweg verlässt du die Burg über die oben erwähnte Gymnicher Porz, die einst den Zugang zur Burganlage sicherte.