• Deswegen heißt das Weinfelder Maar auch Totenmaar
  • Die Sage des Totenmaares und eine versunkenes Schloss
  • Deswegen lohnt sich ein Ausflug

In der Vulkaneifel gibt es viele Maare. Das sind erloschene Vulkankegel, die sich über den Lauf der Jahrtausende mit Wasser gefüllt haben. Eines der schönsten Maare und gleichzeitig sagenumwoben ist das sogenannte Totenmaar. Sein eigentlicher Name lautet Weinfelder Maar. Es entstand vor rund 20.000 bis 30.000 Jahren. Zu den Dauner Maaren gehören insgesamt drei Maare. Welche das sind und ob du darin auch schwimmen darfst, haben wir hier für dich zusammengefasst. Das Weinfelder Maar ist mit 487 Metern das höchstgelegene der drei Maare rund um Daun. Es hat eine Tiefe von 51 Metern und einen Durchmesser von bis zu 429 Metern. Warum es im Volksmund aber Totenmaar genannt wird, erklären wir dir hier. 

Schaurig schöne Stimmung

Wenn du einen Ausflug ans Weinfelder Maar machst, kannst du eine wunderschöne raue Naturlandschaft besuchen, die ihren ganz eigenen Charakter hat. An kühlen Eifeltagen erblickst du einen grauen See, der sich leicht im Wind kräuselt und unter dessen Wasseroberfläche dein Auge etwas zu erblicken meint. 

Am Nordufer befindet sich eine kleine Kapelle. Die Eifel gilt seit jeher als sehr gottesfürchtiger Landstrich. Kapellen oder sogenannte Pestkreuze befinden sich oft an Wegen und Kreuzungen. Die kleine Kapelle am Ufer des Weinfelder Maars ist dem heiligen Martin geweiht. Obwohl sie sehr klein ist, war sie einst die Pfarrkirche des Dorfes Weinfeld. Auch dieser Ort wurde im 16. Jahrhundert nicht von der Pest verschont. Viele Menschen starben und fielen dem schwarzen Tod zum Opfer. 

Neben dieser Kapelle befindet sich daher auch gleich der Friedhof. Er wird bis heute von der Ortsgemeinde Schalkenmehren genutzt. Daher hat sich im Volksmund der Name Totenmaar für das Weinfelder Maar seit Jahrhunderten gehalten. Heute grasen Esel und Ziegen an den Ufern des Weinfelder Maars, um den Bewuchs zu regulieren. Denn die einzigartige Flora und Fauna des Maars stehen unter Naturschutz. Daher ist hier das Baden nicht erlaubt und auch andere Wassersportarten sind verboten. Allerdings kannst du das Maar bei einem knapp zwei Kilometer langen Spaziergang umrunden. 

Geschichte um ein versunkenes Schloss

Um das Totenmaar ragt sich allerdings im Volksmund auch eine Sage, die sowohl schaurig als auch schön ist. Denn einst soll nicht nur das Maar entstanden sein, es stand auch ein Schloss dort, wo jetzt der Kratersee ist. Der Ursprung der Sage wird von Volkskundler*innen im 10. Jahrhundert verortet. Das Schloss soll prächtig gewesen sein, mit vielen spitzen Türmchen und vielen Fenstern, die des Nachts immer hell erleuchtet waren. In diesem Schloss soll ein Graf mit seiner wunderschönen Frau gelebt haben. Beide hatten ein Kind. 

So wunderschön die Gräfin gewesen ist, so kaltherzig soll sie auch gewesen sein. Sie hatte kein Mitleid mit den Armen, die in der Ortschaft zu Füßen des Schlosses lebten. Manchmal kamen sie und bettelten um ein Stück Brot. Doch auch die gute Fürbitte des Grafen mochte das kalte Herz der Gräfin nicht erweichen. 

Als das Schloss versank

Der Vater ritt oftmals zur Jagd aus. Eines Tages war er wieder nicht zu Hause, als eine arme alte Frau an die Tore des Schlosses kam und nach einem Almosen fragte. Die Gräfin jagte die Alte fort - sogar die Hunde soll sie auf sie gehetzt haben. Aber da hatte der Himmel kein Erbarmen mehr, sondern schickte Blitz und Donner und ließ die Erde erzittern. Der Boden tat sich auf und verschluckte das prächtige Schloss mitsamt seiner Bewohner*innen. Anstelle des Schlosses hatte sich ein See aufgetan und alles verschluckt. Als der Graf zurückkehrte fand er jedoch zum Glück sein unschuldiges kleines Kind inmitten des Sees schwimmend in seiner Wiege. 

Angeblich - so heißt es - wenn das Eifelwetter stürmisch ist, kannst du heute noch die Umrisse des Schlosses unter der Wasseroberfläche erkennen. Und in manchen Nächten siehst du auch das Schimmern der Lichter, die durch die versunkenen Schlossfenster nach oben zu dringen versuchen. 

Was ist eigentlich ein Maar?

Natürlich ist das Totenmaar nicht auf sagenhafte Weise entstanden, sondern vor gut 30.000 Jahren und ist vulkanischen Ursprungs. Und zwar entsteht ein Maar, wenn aufsteigendes Magma in einem Vulkantrichter auf Gesteinsschichten trifft, die Wasser führen. Die Reaktion ist eine explosionsartige Eruption. Der Maar-Krater wird regelrecht in die Landschaft gesprengt. 

Ein Hohlraum entsteht dort, wo der Trichter war. Gestein und Erde aus dem Radius drumherum wird in kleinste Bestandteile zerfetzt und aus dem Trichter geschleudert. Nach dem Abklingen der Eruption bildet sich der Trichter dann anschließend mit Wasser. Auf diese Art sind in der Eifel etwa 70 Maare entstanden. Im Übrigen sind nicht alle Maare mit Wasser gefüllt. Es gibt auch moorige Maare und Trockenmaare. Heute sind nur noch zwölf Maare in der Eifel mit Wasser gefüllt. 

Parkmöglichkeiten

Rund um das Weinfelder Maar hat sich durch die vulkanische Aktivität eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt angesiedelt, die heute unter Naturschutz steht. Wandern kannst du rund ums Maar. Auch Schalkenmehren in der Nähe ist einen Besuch wert. Parken kannst du entlang der L64 entweder auf dem Parkplatz am Weinfelder Maar oder auf dem Maarsattel zwischen dem Weinfelder und dem Schalkenmehrener Maar.