Klause stammt aus der Romantik Auftrag gab Kronprinz Friedrich Wilhelm Erbaut nach Plänen von Friedrich Schinke Diente als Grabkapelle  Die Klause in Kastel-Staadt ist ein Höhepunkt deutscher Romantik. Geplant wurde sie von Maler und Architekt Friedrich Schinke. Der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV gab den Auftrag dazu und arbeitete sogar an den Plänen mit. Erbaut wurde die Klause, die als Grabkapelle für die mittelalterlichen Ahnen von Friedrich Wilhelm gedacht war, im Jahr 1833.  Kronprinz begeistert vom preußischen Rheinland Auch in früheren Zeiten hatte man Hochachtung vor hohem Besuch. So auch 1833, als sich der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm beim Industriellen und engagierten Bildungsbürger Jean-Francois Boch angekündigt hatte. Der Kronprinz reiste gerade durch die preußischen Rheinlande. Besonders gefielen ihm die wundervollen Flüsse und die bildschönen Relikte aus vergangenen Zeiten. Diese Leidenschaft teilte er nicht alleine. Zu dieser Zeit begann eine Blütezeit für den Tourismus an Rhein und Mosel. Gerade Gäste aus England lernten, die Gegend zu schätzen.  Kronprinz und Boch verfolgen gemeinsame Interessen Der Bildungsbürger Boch war Führer einer Geschirr-Fabrik. Seine Werke erlangten Bekanntheit bis nach Berlin. Womöglich könnte das der Grund gewesen sein, dass sich der Kronprinz zu Besuch angekündigt hatte.  Beide verband das Interesse an Geschichte. In seiner Sammlung besaß Boch eine Holzkiste, die er einst von einem Bäcker erhalten hatte. Darin lagen die sterblichen Überreste von König Johann von Böhmen. Er war ein Ritter gewesen, der trotz seiner Blindheit in die Schlacht von Crécy geritten war und dort leider fiel. Er war von adliger Familie und stammte von einem Geschlecht aus Luxemburg ab. Johann von Böhmen zählt als Vorfahre Friedrich Wilhelms und seiner Gattin Elisabeth von Bayern. Sein Grab wurde unter Napoleon säkularisiert, der Bäcker rettete die Überreste.  Der Kronprinz war ein Fan der "deutschen Romantik" und wäre gerne in die "heile Welt" des Mittelalters zurückgereist, berichtet visitmosel.de. Er wünschte sich ein Zusammenleben in Harmonie zwischen den Mächtigen und dem Volk. Er wollte nicht, dass beide Parteien durch Verfassung oder Parlament getrennt sind.  Kronprinz wirkt selbst an Plänen mit Der Kronprinz wollte für seine mittelalterlichen Ahnen eine Ruhestätte bauen lassen. Rasch fiel ihm ein Platz ein, an dem dies geschehen könnte: Er wählte die verlotterte Eremitenklause über der Saar aus. Sie war mitten in die Sandsteinfelsen gebaut. Dort sollte der modernere Zeitgeist erstehen.  Um seine Vorstellungen in die Tat umsetzen zu lassen, wählte der Kronprinz den Oberbaudirektor Karl Friedrich Schinkel. Er galt als großer Maler und Architekt seiner Zeit. Nicht zuletzt war es der Kronprinz selbst, der sich an den Planungen beteiligte. Darauf weisen Zeichnungen hin, die von ihm selbst stammen.  Dazwischen liegen nun fast 200 Jahre. Die Gebeine des Königs sind zurück in Luxemburg-Stadt und ruhen dort. In Deutschland gibt es schon lange keinen König mehr. Doch eine Sache ist geblieben: Die Klause des Königs steht noch immer auf den Sandsteinfelsen. Die bemerkenswerte Architektur rechnet man zu den Highlights der deutschen Romantik. Wenn dich der König fasziniert, solltest du neben der Klause in Kastel-Staadt auch unbedingt das Schloss Stolzenfels in Koblenz besuchen. Hier hängt ein Wandbild auf dem König Johann von Böhmen in der Schlacht von Crécy zu sehen ist.