• Die Geschichte der Madenburg
  • Wieso wird sie "Madenburg" genannt?
  • Was gibt es heute dort zu erleben?

Eine ausgedehnte Burganlage auf einem Gipfel mitten im Wald: Na, klingt das spannend? Wenn du dich dafür entscheidest, der Madenburg einen Besuch abzustatten, werden deine Erwartungen sicher nicht enttäuscht, denn die Ruine beeindruckt nicht nur mit ihrer Größe, sondern auch mit ihrer Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreicht. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, solltest du jetzt unbedingt weiterlesen.

Größte Burganlage der Südpfalz: Das ist die Madenburg

Auf der Spitze des Rothenbergs oberhalb von Eschbach steht die Madenburg. Mit einer Länge von 180 Metern und einer Breite von 50 Metern ist sie die größte Burganlage der Südpfalz. Vermutlich wurde sie Ende des 11. Jahrhunderts als Reichsburg zum Schutz der zur Anlage gehörenden Ländereien und Kontrolle des Kaiserbachtals gebaut. Unter dem Namen "Parthenopolis" (d. h. Jungfrauenburg oder Marienburg) wurde die Burg das erste Mal 1076 in den "Bertholdi Annales" erwähnt.

In den folgenden Jahrhunderten hatte die Burg verschiedene Eigentümer, bis sie schließlich 1516 vom Bischof Georg von Speyer und Pfalzgraf bei Rhein mitsamt den zugehörenden Dörfern Eschbach, Ranschbach, Arzheim, Waldhambach und Waldrohrbach aufgekauft wurde. Fortan wurde die Madenburg neben der "Kerstenburg" (heutiges Hambacher Schloss) zur bischöflichen Nebenresidenz und Verwaltungssitz des Amts Madenburg.

Im Rahmen des Bauernkriegs 1525 wurde die Burg geplündert und niedergebrannt. Anschließend wurde sie von den Speyerer Bischöfen wiederaufgebaut und zum Teil erweitert. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Madenburg in rascher Abfolge erobert und von spanischen, österreichischen, schwedischen und französischen Truppen besetzt, bis sie 1648 erneut in den Besitz des Bischofs von Speyer überging.

Nach den französischen Revolutionskriegen in den 1790er Jahren wurde die Burg zu französischem Nationalgut und 1800 an drei Landauer Bürger versteigert. Danach wechselte sie durch erneute Verkäufe und Versteigerungen mehrfach die Besitzer, bis im Jahr 1870 schließlich der Madenburgverein gegründet wurde. Jener Verein hat sich seitdem verschiedener Restaurierungsmaßnahmen angenommen, zuletzt auch dem Wiederaufbau des historischen Brunnenlaufrads.

Das gibt es heute auf der Madenburg zu entdecken

Die alteingesessene Bezeichnung "Madenburg" entstand wahrscheinlich aus "Maidenburg" und ist ein Hinweis darauf, dass sie zu Ehren der "Maid", also der Jungfrau Maria, benannt wurde. Damals befand sich die Burg bereits im Besitz des Bistums Speyer, dessen Schutzpatronin Maria war. Möglicherweise handelt es sich auch um eine Übersetzung von "Parthenopolis" (griechisch für "Jungfrauenstadt"). 

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten vermittelt die Madenburg heutzutage wieder ein eindrucksvolles Bild ihrer einstigen Pracht. Einer der Türme ist begehbar und bietet u. a. einen sagenhaften Blick hinunter über das Rebenmeer und über den Pfälzerwald. Die Madenburgschänke versorgt Besucher*innen derweil mit typischen Pfälzer Speisen und Getränken.

Zudem gibt es dort ab Sommer jeden Freitagabend (19:30 bis 23:00 Uhr) Livemusik von regionalen Bands, sofern das Wetter mitspielt. Im Jahr 2023 geht es ab dem 19. Mai los, wie Burg-Inhaber Sven Buchwald inRLP.de mitteilt. Für besondere Festlichkeiten wie z. B. Hochzeiten oder Geburtstage steht der burgeigene Festsaal zur Verfügung.