Was sind eigentlich Binnendünen? Fakten über den Dünenpfad Dudenhofen Das solltest du wissen Das Wort "Dünen" verbinden die meisten Menschen mit Meer und Strand, doch die sogenannten Binnendünen sind klar von den klassischen Küstendünen abzugrenzen. Wenn du dir so gar nichts unter diesem Begriff vorstellen kannst, solltest du jetzt unbedingt dranbleiben, denn wir erklären dir nicht nur, was es mit den Binnendünen auf sich hat, sondern stellen dir außerdem mit dem Dünenpfad bei Dudenhofen dein potenzielles nächstes Ausflugsziel vor. Ein seltenes Phänomen: Das sind Binnendünen Binnendünen und Flugsandfelder werden in Mitteleuropa, wie oben bereits erwähnt, räumlich von den Küstendünen an der Nord- und Ostseeküste abgegrenzt. Es handelt sich um äolische Bildungen aus Sand, d. h. sie wurden ursprünglich vom Wind hervorgebracht. Sie wurden größtenteils unter kaltklimatischen, periglazialen Bedingungen zum Ende der Weichsel- bzw. Würm-Eiszeit hin aufgeweht, also vor etwas mehr als 10.000 Jahren. Ihre Entwicklung in der Nacheiszeit ist überwiegend auf den Einfluss des Menschen zurückzuführen. Während der ausgehenden Wechsel-/Würm-Eiszeit war es in Mitteleuropa circa 10 Grad kälter als heutzutage. Daher gab es keinen Baumwuchs und lediglich eine lückenhafte Vegetationsdecke (Tundra). Somit konnte die Kraft des Windes nahezu ungebremst wirken. Leichte, feinkörnige Bodenpartikel, insbesondere Schluff und Sand, wurden von den kräftigen Luftströmen erfasst, meist kilometerweit verfrachtet und an anderer Stelle wieder abgelagert. Die sortierende Wirkung des Windes - Schluff wird wesentlich schneller transportiert als Sand - sorgte so mit der Zeit vielerorts für Flugsandflächen und Dünen. Letztere kennen wir heute als Binnendünen. Jene Dünen waren bei sehr starken Winden in der Lage zu "wandern". Viele der heute existierenden Binnendünen wurden zu ebendieser Zeit angelegt. Das Ende der Eiszeit läutete die Wiederbewaldung und damit auch das Erliegen der Dünenaktivität ein. Je nach herrschenden Windrichtungen und -stärken schwankt die Form der Binnendünen. In den meisten Fällen handelt es sich um eher unregelmäßige Dünen oder Flugsanddecken. Es kommen jedoch auch sehr gut ausgebildete Parabeldünen und Längsdünen vor. Praktisch alle jüngeren Phasen, in denen es zu einer Weiterentwicklung der Binnendünen kam, sind mit Eingriffen des Menschen auf die Vegetationsdecke verbunden. Gewollte oder ungewollte Rodungen des Waldes führten dazu, dass festgelegte Binnendünen wieder aktiviert wurden. Wissenschaftliche Analysen haben ergeben, dass bereits mit den Siedlern der Jungsteinzeit Dünen reaktiviert wurden. Auch während der Bronze- und Eisenzeit gab es durch den Menschen hervorgerufene Dünenaktivität. Wieso du dir den Dünenpfad Dudenhofen auf keinen Fall entgehen lassen solltest Der circa 2 km lange Rundweg bei Dudenhofen bietet dir einen wunderbaren Einblick in die Welt der Binnendünen. Insgesamt sechs Tafeln informieren detailliert über die charakteristische Tier- und Pflanzenwelt dieses trockenen und sandigen Lebensraumes. Mit ein bisschen Glück kannst du selbst einige der seltenen Bewohner wie die Ödlandschrecke, die Kreiselwespe oder die Ameisenlöwen am Wegesrand entdecken. Achte jedoch darauf, dass du auf den Wegen bleibst und deinen Hund, falls du einen besitzt, nicht frei herumlaufen lässt. Für den Rundweg solltest du etwa eine halbe Stunde einplanen. Er ist ausgeschildert, flach und schattig. Gleich vor Ort gibt es außerdem einen kostenlosen Parkplatz. Die bekannte und begehbare Speyerer Binnendüne ist zwar nicht direkt Teil des Rundwegs, du kannst sie jedoch mithilfe von Google Maps schnell zu Fuß erreichen. Der Weg dorthin ist eben und zudem Kinderwagen-tauglich. Wichtiger Hinweis: Teile des Gebietes, auf dem der Dudenhofer Dünenpfad liegt, wurden früher zu militärischen Zwecken genutzt. Daher sind manche Wege gesperrt, die Sperrungen sollten unbedingt beachtet werden. Ein Großteil des Sandes vor Ort stammt übrigens aus dem Flussbett des Rheins. Dieses musst du dir wesentlich breiter vorstellen als heute. Der Rhein als ungebändigter Fluss verlagerte seinen Lauf immer wieder, während sich zwischen den Verzweigungen größere Kies- und Sandbänke befanden. Im Rahmen der letzten Eiszeit trockneten weite Teile des Flussbettes aus und die spärliche Vegetation konnte den sandigen Untergrund nicht festhalten, woraufhin die Sandkörner vom Wind fortgetragen wurden. An höher gelegenen Stellen des Rheintals wurden sie wieder abgelagert, häufig an den Niederterrassen des Rheins. Wegen des sandigen Untergrunds lohnt es sich, auf ein festes Schuhwerk zu achten. Auch schadet es nicht, eine Kamera griffbereit zu haben, falls du dieses seltene Naturphänomen bildlich festhalten möchtest. Wenn du es genau wissen willst, kannst du sogar eine Lupe mitnehmen, um eventuell den einen oder anderen tierischen Bewohner im Sand ausfindig zu machen. Es gibt übrigens zwei Eingänge - wir empfehlen den Zugang West, weil er näher am eigentlichen Rundweg liegt.