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Höhlen in Rheinland-Pfalz: Diese sieben Höhlen gehören zu den schönsten


Autor: Lea Thomas, Heike Wittneben

Pfalz, Donnerstag, 06. Juli 2023

Bist du an heißen Sommertagen auch mitunter auf der Suche nach einem kühlen, schattigen Ausflugsziel? In Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche schöne Höhlen, die neben Schatten auch Abenteuer versprechen.
Höhle können an heißen Tagen für Abkühlung sorgen. In Rheinland-Pfalz gibt es gleich mehrere, in denen Besucher*innen sich abkühlen und Abenteuer erleben können. (Symbolbild)


  • Höhlen in Rheinland-Pfalz
  • Diese sieben Höhlen gehören zu den schönsten
  • Ausflugstipps für heiße Sommertage

Du möchtest an heißen Sommertagen gerne etwas unternehmen, zugleich aber die sonnige Hitze meiden? Dann dürfte dir unsere heutigen Ausflugstipps besonders zusagen: Im nachfolgenden Artikel präsentieren wir dir sieben faszinierende Höhlen in Rheinland-Pfalz, die nicht nur kühl und schattig sind, sondern auch jede Menge Abenteuer und spannende Geschichten zu bieten haben.

Diesen Höhlen in Rheinland-Pfalz solltest du unbedingt einen Besuch abstatten

Die Trasshöhlen bei Burgbrohl (Landkreis Ahrweiler) dürfen unter unseren Top 7 der schönsten Höhlen auf keinen Fall fehlen. Sie sind Zeugnis des Trassabbaus, der bereits in der Antike durch die Römer begann und vom 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt fand. Trass ist ein Vulkangestein, das zu über 50 Prozent aus Kieselsäure besteht. Beim letzten Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor etwa 13.000 Jahren fielen Asche und Auswurfgestein durch starken Regen zu Boden und wälzten sich als Schlammlawine in Richtung Rhein. So entstand der Trass in der Gegend, wo sich heute die Höhlen befinden.

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Durch sie führen mehrerer Wanderrouten, darunter die des Höhlen- und Schluchtensteigs der Traumpfade Rhein-Mosel-Eifel und des Trasshöhlenwegs. Im Prinzip kannst du einfach losmarschieren, allerdings empfiehlt es sich, festes Schuhwerk zu tragen.

Die Buchenlochhöhle in Gerolstein (Landkreis Vulkaneifel) ist mit rund 30 Metern Länge recht übersichtlich. Du hast freien Zugang zu ihr, solltest aber auf jeden Fall eine Taschenlampe mitnehmen, denn im Inneren gibt es kein künstliches Licht. Die Buchenlochhöhle blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück: Bei Grabungen im 19. Jahrhundert fand man dort von Menschenhand erschaffene Werkzeuge und Tierknochen aus der Eiszeit. Unter anderem konnten Knochenfragmente von Höhlenbären und Wollnashörnern gefunden werden. Die archäologischen Funde befinden sich im Rheinischen Landesmuseum Trier, einige liegen im Museum Villa Sarabodis in Gerolstein. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Höhle von der schutzsuchenden Gerolsteiner Bevölkerung als Zufluchtsstätte genutzt.

In diesen rheinland-pfälzischen Höhlen kannst du der Sommerhitze entfliehen

Die sagenwobene Genovevahöhle liegt nahe Kordel im Landkreis Trier-Saarburg. Über Jahrtausende bot sie Menschen Schutz und Zuflucht, dies belegen Funde aus der Altsteinzeit über Wandscherben der Römerzeit bis hin zu Keramiken des Mittelalters und sogar der Neuzeit. Im Inneren der Höhle bauten die Menschen kleinere Hütten. Das terrassenartige Naturbauwerk konnte einst nur über Leitern oder Stricke erreicht werden – das schützte die Bewohner*innen folglich auch vor wilden Tieren. Die breiteste Ausdehnung der Höhle beträgt etwa 15 Meter, die Decke liegt etwa 8-10 Meter über der Fußbodenfläche. Die Stufen zur Höhle wurden erst 1910 vom Eifelverein in den Felsen gehauen. Wenn du den Zauber vergangener Zeiten spüren möchtest, bist du in der Genovevahöhle genau richtig. Wanderwege, die dorthin führen, sind u. a. der Eifelsteig und der Römerpfad

Die Obere Bärenhöhle im Langenbachtal bei Rodalben (Landkreis Südwestpfalz) ist die größte natürliche Sandsteinhöhle der Pfalz. Genau genommen sind es sogar zwei Höhlen, eine obere und eine untere. Die obere Bärenhöhle ist die größere - sie weist immerhin eine Tiefe von etwa 40 Metern auf. In ihr plätschert und entspringt ein kleiner Bach, der in die darunterliegende, kleinere Bärenhöhle fällt. Das beeindruckende Naturdenkmal ist vor allem bei Familien mit Kindern beliebt und bietet jede Menge Rastmöglichkeiten. Gerade im Sommer ist die Kühle der Höhle eine angenehme Abwechslung zum Rodalber Felsenwanderweg, über den du die Bärenhöhle bequem erreichen kannst.

Die Klausenhöhle bei Kordel (Landkreis Trier-Saarburg) verdankt ihren Namen ebenfalls einem ehemaligen Bewohner: Im 18. Jahrhundert lebte dort wohl ein Klausener, ein Eremit, der sein ewiges Heil durch ein Leben in völliger Abgeschiedenheit zu erreichen suchte. Ob ihm das gelungen ist - darüber kann heute nur noch spekuliert werden. Nachweisbar sind aber die Spuren menschlichen Lebens, von denen du dir vor Ort selbst ein Bild machen kannst. An der Ostseite der Höhle befindet sich z. B. eine Ausgrabung mit einem Loch in der Felsaußenwand. Es ist deutlich zu erkennen, dass mit Hammer und Meißel nachgearbeitet wurde. Ein geschützter Schlafraum bot sich dadurch an. In der Fensteröffnung der Etage sowie außen an der Westseite sind primitive, entfernt an Totenmasken erinnernde Gesichter sichtbar. Du siehst, es gibt einiges zu entdecken - hier kannst du schon einmal deine Route zur Höhle planen. 

Die schönsten Höhlen in Rheinland-Pfalz: Vor allem im Sommer werden sie zu erfrischenden Ausflugszielen

Die Birresborner Eishöhlen im Landkreis Vulkaneifel sind an heißen Sommertagen ebenfalls einen Besuch wert. Egal, wie heiß es draußen ist - in ihrem Innern wird es nie wärmer als 7 Grad. Kein Wunder also, dass sie einst als Eislager genutzt wurden. Im Laufe der Geschichte wurden in den Birresborner Eishöhlen Mühlsteine abgebaut. In Notzeiten wie dem Zweiten Weltkrieg wurden die Birresborner Eishöhlen zu Zufluchtsorten. Heute nutzen die Fledermäuse die Höhlen gerne zum Überwintern. Für Besucher*innen sind die Birresborner Eishöhlen deshalb nur von April bis November geöffnet.

Die Mühlensteinhöhlen in Hohenfels-Essingen (Landkreis Vulkaneifel) laden ebenfalls zu erfrischen Ausflügen ein. Wie der Name der Höhlen verrät, wurden auch hier einst Mühlsteine abgebaut. So ist ein ganzes Labyrinth aus Höhlen entstanden, die das ganze Jahr über besucht werden können. Im Winter kannst du in den Mühlensteinhöhlen Eiszapfen bestaunen, die eine erstaunliche Größe erreichen können. Und einfallsreiche Namen haben die Mühlsteinhöhlen auch: Sie heißen zum Beispiel "Borussiahöhle", "Schwedenfeste" oder "St. Martin".