Wenn die Zeiten unsicher und stürmisch sind, suchen Menschen nach Orten, die ihnen Energie zurückgeben: Sogenannte Kraftorte. Traditionell sind dafür Kirchen und Kapellen eine Anlaufstelle. Aber auch wenn du nicht religiös bist oder einfach nur einen Ort benötigst, um in der Stille mit deinen Gedanken alleine sein zu wollen, kannst du diese Kraftorte aufsuchen. Denn die Atmosphäre um dich herum bringt deine Gedanken dazu, sich einen neuen Fokus zu suchen. Und wenn du dem ganzen Stress der modernen Welt entfliehen möchtest, verschaffen dir Ruhe und Stille eine längst benötigte Auszeit. An diesen sieben Orten in Trier und Umgebung kannst du neue Kraft schöpfen: 1. Der Dom St. Peter zu Trier Imposant steht der Trierer Dom auf dem Domfreihof und empfängt seine Besucher*innen durch sein großes Westportal, vor dessen Eingang der Domstein auf der Seite liegt - das Bruchstück einer antiken Granitsäule. Der Trierer Dom ist nicht nur bei Touristen*innen beliebt, weil er Weltkulturerbe ist. Er ist der Zufluchtsort für die Trierer*innen. Seit 1700 Jahren dient der Dom als Bischofskirche und bietet seitdem Menschen einen Ort der Ruhe und der Zuwendung. Außerdem ist er eine Wallfahrtsstätte. Im 4. Jahrhundert brachte wohl Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin, die Tunika Christi von einer Pilgerreise mit nach Trier. Zuletzt wurde der Heilige Rock im 2012 der Öffentlichkeit gezeigt.  Friedensgebete und eine lange Wache Es finden im Dom auch Friedensgebete für die Menschen in der Ukraine statt. Die Osterfeier wird im Dom ebenfalls gefeiert. Die Feier vom Letzten Abendmahl geht nahtlos in die Ölbergwache über: In der Nacht vom 14. auf den 15 April kannst du von 21 Uhr bis 9 Uhr morgens den Dom besuchen. Öffnungszeiten: 1. November bis 31. März, täglich 6.30 bis 17.30 Uhr. Besichtigungen sind außerhalb der Gottesdienste möglich. Die Heilige Messe wird täglich um 7 Uhr gefeiert. Sonn- und feiertags gibt es um 10 Uhr Hochamt und um 18 Uhr Vesper. 2. Die Liebfrauenkirche zu Trier Gleich neben dem Trierer Dom steht die Liebfrauenkirche als architektonischer Kontrast. Auch hier darfst du eintreten und dich von der Ruhe umfangen lassen. In der Regel sind hier weniger Touristen*innen zugegen als im benachbarten Dom. Besonders lohnt sich ein Besuch der Liebfrauenkirche, wenn die Abendsonne durch ihre Buntglasfenstern scheint. Dann herrscht eine ganz besonders mystische Atmosphäre. Am besten stellst du dich dann auf eine Markierung beim Eingangsbereich. Von hier aus hast du die perfekte Rundumsicht. Auch die Liebfrauenkirche gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hoch hinaus zum Himmel Die Liebfrauenkirche wurde im Mittelalter als gotische Kirche erbaut. Offen hell und nach oben zum Himmel hinstrebend, so sollten die Kirchen der Gotik sein. Diese bauliche Ausrichtung zu Gott findest du in der Liebfrauenkirche wieder. Und auch die mittelalterliche Mystik hat hier Einfluss genommen. Denn der Grundriss der Liebfrauenkirche ist einer Rose nachempfunden, die wiederum ein Symbol für die Jungfrau Maria ist. Öffnungszeiten: täglich 12.45 bis 17 Uhr. Gottesdienste finden Montag bis Freitag statt, jeweils um 12 Uhr und um 18 Uhr. Samstags ist die Heilige Messe um 12 Uhr und um 17 Uhr die Vorabendmesse. Sonntag ist Hochamt um 11.30 Uhr und die Heilige Messe um 18 Uhr. Es finden außerdem ökumenische Gebete für die Menschen in der Ukraine statt. 3. Die Abtei St. Mattheis in Trier Auf Trierisch wird sie St. Mattheis genannt, aber eigentlich ist es die Benediktinerabtei St. Matthias im Trierer Süden. Hier leben heute noch Mönche. Die Kirche ist ein Zufluchtsort und ein Ort für Stillesuchende. Sie ist offen für jede Konfession. Das Bauwerk ist im romanischen Stil errichtet worden und sie ist die einzige Kirche nördlich der Alpen, die die Gebeine eines Apostels bewahrt. Es pilgern auch heute noch viele Gläubige zum Grab des Heiligen Matthias nach Sankt Mattheis. Außerdem ist die Abtei eine Station auf dem Jakobsweg. Heute zeigt das Gotteshaus einen Mix aus barocken, romanischen und klassizistischen Stilen. Da es in St. Matthias noch immer ein Abteileben gibt, können Besucher*innen auch an den Gebetszeiten des Konvents teilnehmen. Diese sind: Sonntag: 7 Uhr - Laudes;10 Uhr Konventamt; 12 Uhr Eucharistiefeier; 18 Uhr Vesper Montag bis Freitag: 5.45 Uhr Matutin und Laudes (Mittwoch: Stilles Gebet und Laudes); 12.30 Uhr Mittagsgebet; 18.15 Uhr Vesper (Donnerstag verbunden mit der Eucharistie); 20 Uhr Komplet (Donnerstag: 21.00 Uhr) Samstag: 7.30 Uhr Laudes; 12.30 Uhr Mittagsgebet; 18.15 Uhr Vesper; 20 Uhr Vigil Wenn du mehr über das Leben der Mönche in St. Matthias erfahren möchtest, dann findest du Informationen hier. 4. Der alte Friedhof in Trier-Pallien Versteckt inmitten des alten Ortskerns des heutigen Stadtteils Pallien in Trier liegt der alte Friedhof. Um ihn zu finden, musst du durch enge Gässchen gehen und dich in Richtung der kleinen Ortskirche halten. Der Stadtteil Pallien schmiegt sich an die berühmten roten Felsen von Trier entlang der Mosel.  Gleich neben der Pfarrkirche St. Simon und Juda liegt der alte Friedhof am Fuße der Roten Felsen. Ein weißes Steinkreuz steht auf einer Anhöhe des Friedhofes vor den roten Sandsteinfelsen. Hier kannst du dich zurückziehen und die ruhige und zurückgezogene Atmosphäre dieses Dorffriedhofs spüren. Die kleine barocke Kirche, die 1786 erbaut worden ist, bietet dir ebenfalls ein Refugium. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 7.30 bis 21 Uhr 5. Der Hauptfriedhof in Trier Ein Ort der Stille und der Einkehr, um mit sich und seinen Gedanken alleine zu sein, ist der Hauptfriedhof in Trier. Viele Figuren von Engeln und Beschützern*innen zieren den gepflegten Friedhof und verbergen sich hinter Wegbiegungen oder hinter Sträuchern. Der Hauptfriedhof ist der größte Friedhof von Trier. Er hat eine Fläche von rund 15 Hektar. Seine Wege sind weitläufig, Kapellchen und Ruhebänke laden zum Innehalten und Verweilen ein. Es gibt die Grabkapelle Mohr und Schaidts Kapellchen sowie insgesamt 21 Grüfte. Obwohl er mitten in der Stadt im Stadtteil Trier-Nord unweit des Moselstadions liegt, ist es hier still und bedächtig. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag; vom 16. März bis 14. Oktober: 6 bis 21 Uhr und vom 15. Oktober bis 15. März: 7.30 - 18.30 Uhr 6. Das Grutenhäuschen bei Igel Etwa 10 Minuten außerhalb Triers befindet sich der Ort Igel. Wenn du aus Igel hinaus Richtung Wasserbillig (Lux) fährst, kannst du das Grutenhäuschen von der Straße aus in den Weinbergen sehen. Der ehemalige römische Grabtempel ist ein ganz besonderer Ort, um Kraft zu schöpfen. Der zweigeschossige Grabtempel wurde im 3. und 4. Jahrhundert errichtet. Trier war zu dieser Zeit Residenz des römischen Kaiserreiches. Sechs mächtige Säulen tragen das imposante Giebeldach. Vom Tempel aus hast du einen über die Sauer bis ins benachbarte Luxemburg hinüber. Adresse: An der B49, 54298 Igel Öffnungszeiten: ganzjährig 7. Die Paulinkirche in Trier Die barocke Paulinkirche im Trierer Norden ist ein ganz besonderes Schmuckstück. Es ist ein Gesamtkunstwerk, das im gesamten Bistum Trier einzigartig ist. Und so ist auch seine Atmosphäre. Hier kannst du dich zurückziehen und den Blick gen oben richten. Sowohl metaphorisch als auch wirklich. Denn die Kirchendecke in der Paulinkirche ist ein einziges barockes Kunstwerk. Das Deckengemälde ist das größte im gesamten Rheinland und es erzählt das Leben des heiligen Paulinus und das Martyrium der Thebäischen Legion. Schaue nach oben und versuche alle Details zu erfassen. Deine Gedanken werden sicherlich von den weltlichen Problemen abgelenkt.   Öffnungszeiten: montags, mittwochs bis samstags 9 bis 17 Uhr; dienstags 11 bis 17 Uhr; sonntags 10 bis 17 Uhr