Traben-Trarbach im Glanz der Belle Époque Jugendstil-Architekt prägt Gesicht der Stadt Berühmtes Brückentor Verträumte Altstadtansichten Belle Époque, die schöne Epoche - so wird die Zeit in den Jahren 1884 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 genannt. Es war eine Zeit, in der sich die Menschen künstlerisch und architektonisch mit geschwungenen Formen, floralen Ornamenten und dem allgemeinen Aufschwung beschäftigten. Der Übergang vom 19. auf das 20. Jahrhundert war geprägt von einem positiven Mindset: Die Industrialisierung schritt voran und machte viele Menschen reich. Medizin und Technik brachten so manche Neuerung. Und auch in der Moselstadt Traben-Trarbach ging es den Bewohnern gut. Welche Spuren heute noch in der Stadt an der schönen Mosel von dieser Zeit zu sehen sind und wo du ganz besonders schöne Jugendstil-Bauten entdecken kannst, verraten wir dir hier.  Eine Stadt im Aufschwung Wunderschön an der Mosel gelegen, inmitten von steilen, grünbewachsenen Weinhängen, gemütlich und urig mit seinen verschachtelten Straßen und Gassen: Das ist Traben-Trarbach heute. Auch heute noch gibt es so manches geschäftiges Treiben. Doch am Übergang vom 19. auf das 20. Jahrhundert war in Traben-Trarbach sicherlich noch viel mehr los. Denn die Stadt galt nach Bordeaux als die zweitgrößte Weinhandelsstadt in Europa.  Der Weinhandel florierte und war ein profitables Geschäft für so manchen ansässigen Händler. Wein von der Mosel wurde bis nach Übersee verschifft. Dieser Handel schuf die Basis für einen großbürgerlichen Reichtum der Stadt, der bis heute an den Gebäuden zu erkennen ist. Denn die so erfolgreichen Bürger*innen der Moselstadt zeigten ihren Wohlstand auch nach außen.  Das berühmte Brückentor Eine Verwaltungsreform im Jahr 1904 sollte das Stadtbild Traben-Trarbachs verändern. Bis dahin waren die beiden Teilstädte Traben und Trarbach noch getrennt voneinander. Doch die bisher eigenständigen Gemeinden sollten zu einer Verwaltungseinheit zusammengeführt werden. Und dies sollte auch mit einer Verkehrsverbindung über die Mosel nach außen sichtbar sein.  Es sollte eine Brücke zwischen Traben und Trarbach gebaut werden. Um einen passenden Architekten*in für dieses Vorhaben zu finden, wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der in Berlin lebende freie Architekt Bruno Möhring bekam den Zuschlag. Er war in seiner Heimat bereits berühmt für seine Jugenstilbauten und brachte diese mit an die Mosel.  Von ihm stammt das berühmte Brückentor, das seither den Übergang zwischen den beiden Stadtteilen markiert. Das Brückentor und die Brücke entstanden in den Jahren 1898/1899. Es befindet sich auf Trarbacher Seite und überdacht dort das Eingangsstück der Brücke.  Eine Liebe für die Mosel Aber Bruno Möhring kehrte nach beendeter Arbeit nicht gleich wieder nach Berlin zurück. Die Mosellandschaft mit ihren Weinbergen, ihrem warmen Klima und dem guten Wein hatten es dem Berliner Architekten Bruno Möhring angetan. Er blieb ein wenig länger und freundete sich mit den Traben-Trarbacher Weinhändler*innen an. Bald schon folgten Aufträge, um die Wohnhäuser und die Weinkontore in Traben-Trarbach zu entwerfen. Dadurch kannst du heute zahlreiche schöne Jugenstilgebäude in der Moselstadt auf einem Spaziergang durch die romantischen Straßen bewundern.  Im Übrigen: Wenn du dich für den Jugendstil in der Architektur interessierst und auch gerne etwas mehr über das Leben von Bruno Möhring erfahren möchtest, dann ist das Buch "Bruno Möhring - Architekt des Jugendstils: Spurensuche in Königsberg, Traben-Trarbach, Oberhausen, Berlin, Schreiberhau und an vielen anderen Orten" von Heidrun Bernitt etwas für dich. Du kannst es in der Tourist-Information Traben-Trarbach erwerben.  Gebäude mit Romantik und Geschichte  Zu den schönen Bauten, die du bei deinem Stadtspaziergang bewundern kannst, gehören unter anderem:  das Romantik- und Jugendstilhotel Bellevue am Moselufer in Traben die Villa Huesgen am Moselufer in Traben die Villa Nollen am Moselufer in Traben das Brückentor an der Moselbrücke in Trarbach die Kellerei Julius Kayser in Trarbach: Heute ist darin ein Museum untergebracht das Geschäftshaus Brückenstraße 20 in Trarbach das Hotel beim Kurhotel Parkschlösschen die Wand und Deckenfliesen im Geschäft in der Brückenstraße 2 das Grabmal für Oskar Haussmann auf dem Friedhof in Traben das Stadthaus Alter Bahnhof in Traben