Lost Places sind mysteriöse Orte, die meist eine sagenumwobene Geschichte zu erzählen haben. Übersetzt aus dem Englischen ins Deutsche bedeutet "Lost Places" verlassene Orte. inRLP.de stellt dir vier dieser Lost Places in der Region Trier und an der Mosel vor. Es sind vier spannende Orte, an denen die Zeit bisher anscheinend stillgestanden hat.  Die Thielenmühle bei Monzelfeld - eins ein Tanzlokal, jetzt herrscht Ruhe "Die Thielenmühle liegt in der Gemarkung Monzelfeld und war früher für die umliegenden Dörfer Gornhausen, Veldenz, Monzelfeld und Gonzerath ein beliebtes Sonntags-Ausflugslokal, zu Fuß oder auch mit dem PKW im Wellersbach-/Hinterbachtal gut zu erreichen", schreibt der Ortsvorsteher vom Ortsbezirk Gonzerath der Gemeinde Morbach auf Anfrage von inRLP.de. Für junge Leute habe es zeitweise - in den 60er und 70er Jahren - sogar eine Art Disco oder Tanzlokal gegeben.  Die Mühle sei von der Wirtin Lieselotte Alten (geborene Wagner) betrieben worden. "Als sie nicht mehr konnte, wurde das Gebäude an eine Frau Pathenschneider verkauft, ist etwas in Verruf geraten und der bauliche Zustand wurde zunehmend schlechter", schreibt Christoph Steinmetz weiter. Frau Pathenschneider habe vor ein paar Jahren ebenfalls aus gesundheitlichen und sehr wahrscheinlich auch aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb aufgeben müssen. Das Gebäude sei an Niederländer verkauft worden, was die Besitzer jetzt damit vorhaben, sei aktuell leider nicht bekannt. Dennoch kannst du Grusel und Nervenkitzel dort erleben. Es lohnt sich also als Ausflugsziel.  Ein Lost Place wie im Märchen: Das alte Kloster in Föhren Es war einmal ein halb verfallenes Schloss, das sich hinter einer Brombeerhecke und einer dicken Mauer versteckte. Was so romantisch klingt, ist nicht etwa der Beginn eines Märchens, sondern war lange das Versteck eines Lost Place in Föhren. Das alte Kloster, ehemals Ende des 19. Jahrhunderts von den Franziskanerinnen erbaut und zuletzt als Waisenhaus genutzt, stand dort ganz allein und verlassen herum. Das große Gelände war wild zugewachsen und hat in all den Jahren seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Im Inneren selbst fanden sich lange Zeit noch immer persönliche Gegenstände der ehemaligen Bewohner*innen. Beispielsweise ein Rollstuhl und eine Puppe, die der Staub schon fast unter sich begraben hatte. Allerdings ist es kein Ort zum Gruseln, schließlich hat er bis heute als Kloster etwas Religiöses und Mystisches. Die Menschen, die den Ort in all den Jahren besucht haben, haben Scherben und Graffiti hinterlassen. Inzwischen hat die Ortsgemeinde Föhren die Kapelle und das Hauptgebäude des Klosters abgerissen. Auf dem Areal soll ein neues Dorfzentrum entstehen.  Hinweis: Das Kloster Föhren kann nicht offiziell besichtigt werden.  Ruine mit Einschusslöchern: Der Marienthaler Hof Ein wohlhabender Landwirt und Schweinezüchter, das war einst der stolze Besitzer des Marienthaler Hof. Heute ist davon nur noch eine Ruine übrig. Die uralte Ruine steht auf dem Wanderweg um die Marienburg in Zell an der Mosel - mitten im Weinberg. Gebaut wurde der Hof im Jahr 1817, der ehemalige Besitzer soll das Anwesen nach seiner Frau Maria benannt haben. Doch heute ist von dem einst erhabenen Gebäude nicht mehr viel zu sehen, das Dach ist komplett eingestürzt, die Zwischendecke ist nicht mehr vorhanden und der Grundriss ist nur noch durch die Außenmauern zu erkennen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hof im März 1945 so stark beschossen, dass er zu brennen begann. Der Geschichte nach soll das Feuer fünf Tage lang angehalten haben. Manches Einschussloch könnt ihr bei eurem Besuch dort heute noch entdecken.  Hinweis: Der Marienthaler Hof kann besichtigt werden. Das mysteriöse Schicksal der Unterburg Nennig Sagenhaft schön war einst die Wasserburg in Nennig. Als Ortsteil der Gemeinde Perl gehört Nennig zum Landkreis Merzig-Wadern im Saarland und zählt zu einem der drei Moselorte des Saarlandes. Die Ober- und Unterburg waren von Wasser umgeben und kamen so zu ihrem Namen. Umschlossen wurde die Burg von einer Ringmauer. Bis heute ist diese noch teilweise erhalten. Die Oberburg beherbergt inzwischen ein Spielcasino und ein Hotel. Die Unterburg ist jedoch ein Lost Place, dem wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ein bisschen scheint es, als wäre die Unterburg in Vergessenheit geraten und im Dornröschenschlaf geblieben, während sich das obere Gebäude in der Gegenwart befindet. Mittlerweile haben Kletterpflanzen die große Treppe zum Eingang und den verlassenen Wohnturm der Unterburg für sich entdeckt. So umschließen sie das Gebäude mit jahrhundertelanger Geschichte.  Hinweis: Die Unterburg steht hinter der herausgeputzten Schloss Burg und kann besichtigt werden.