Viele Mythen und Sagen gibt es im Saarland Lost Places im Saarland laden dich zum Entdecken ein Bei vielen Dark Places kannst du ins Schaudern geraten Wir stellen dir 5 der unheimlichen Orte im Saarland vor Das rheinland-pfälzische Nachbarland Saarland steckt voller Lost Places, Mythen und bis heute ungeklärter Geschehnisse: Hunnenkönig Attila soll hier begraben sein, weil seine Krieger den Leichnam aus der Rheingegend in Richtung Westen gebracht haben sollen, um ihn vor Schändungen zu schützen. Man erzählt sich, im Bliestal. Ungeklärte Verbrechen und mystische Regionen: Lost Places im Saarland In einem kleinen Weinhäuschen in Kleinblittersdorf an der Grenze zu Frankreich soll es gespukt haben. Von der "Sorg", wie es Einheimische nennen, sind nur noch die verwitterten Grundmauern erhalten. Aber auch "reale Vorkommnisse" aus der jüngeren Geschichte beschäftigen die Menschen an der Saar: 1999 soll in Marpingen drei "Seherinnen" die Heilige Maria erschienen sein. Doch das "himmlische Zeichen" wurde von der römisch-katholischen Kirche nie anerkannt. Dann ist da noch das Schicksal des kleinen Pascal, der 2001 im Alter von fünf Jahren spurlos verschwunden ist und von dem bis heute jede Spur fehlt. Das bislang ungeklärte Verbrechen beschäftigt immer noch nicht nur die Saarländer. Mystisches der anderen Art hat der Reiseautor Holger Peifer in einem Buch zusammengetragen: Lost und Dark Places im Saarland und den angrenzenden Regionen in der Pfalz und in Lothringen. Die Orte sind greifbar, aber oft nicht begreifbar. Fünf solcher Plätze verrät er im Interview: Achtung, Gänsehaut ist garantiert! Was sind Lost und Dark Places? "Das Thema 'Lost Places' hat mich schon immer fasziniert", sagt der in Zweibrücken geborene Holger Peifer, der mittlerweile seit 30 Jahren in Saarbrücken lebt. Er betreibt hauptberuflich einen IT-Service, lässt aber auch bereits seit 1999 die Menschen in seinem Blog an seiner Reiselust teilhaben. Dass er jetzt ein Buch über die dunklen Seiten des Saarlandes geschrieben hat, hätte sich aus Gesprächen mit dem Verlag ergeben, sagt Peifer: "Bisher gibt es nur Hochglanzreiseführer über das Saarland, ich erzähle jetzt mal die andere Geschichte unseres schönen Landes." Lost Places (verlassene Orte) sind Gebäude oder Bauwerke, die irgendwann verlassen wurden, freiwillig oder unfreiwillig. Oft hat man den Eindruck, es wurde einfach alles stehen und liegen gelassen. "Die Natur holt sich diese dann zurück", erklärt Peifer. Das mache sie oft sehr unheimlich. "Sie sind mehr oder weniger leer geräumt, manchmal auch gar nicht." Ihn faszinieren aber auch sogenannte Dark Places (dunkle Orte): "Das sind Orte, denen eine Legende zugeschrieben wird, an denen aber auch ein echtes Verbrechen stattgefunden haben kann." Peifers Buch ist das Ergebnis aufwändiger Recherchen. "Ich habe mit vielen Leuten, aber zum Beispiel auch mit Tourismusverbänden gesprochen", so der Autor. "Und stundenlang Satellitendaten durchforstet." Auf die Frage, ob es außer der 33 Orte im Buch noch mehr Gänsehaut-Plätze im Saarland gibt, antwortet er: "Ja, die gibt es mit Sicherheit. Aber da kann man niemanden hinschicken, weil das Betreten entweder gefährlich ist oder sich die Grundstücke in Privatbesitz befinden." Als Nächstes will sich Peifer in Rheinland-Pfalz auf die Suche nach Lost und Dark Places machen. 1) Lost Place No.1: Das finstere Tal Das Tal ist so eng, dass die Sonne gefühlt zwei Stunden früher untergeht. Die oft verlassenen Häuser drücken sich seit Jahrhunderten dicht an dicht. Alte verwitterte Grabsteine sind das Letzte, das an Bewohner*innen dieses Dorfes erinnert. Nur die Burgruine auf dem steilen Felsen und eine Handvoll letzter Siedler*innen, die geblieben sind, können Zeugnis von einer längst vergangenen Zeit ablegen. 2) Lost Place No.2: Die hastig verlassene Arena Man hört noch förmlich die Jubelschreie der Sieger*innen. Spitzensportler*innen gehen an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Auf einem 333 Meter langen Betonoval trainierten seit 1935 die besten Radfahrer*innen, direkt daneben Reiter*innen. Die Engelszahl 333 symbolisiert Kraft und Energie. 2017 verstummt der Jubel plötzlich, der Schweiß trocknet schnell. Was hat den Sportler*innen die Kraft und Energie genommen? 3) Lost Place No.3: Das ausgestorbene Dorf Endzeitfilm oder Realität? Verwüstete und verfallene Häuser lassen das Dorfleben vor vielen, vielen Jahren erahnen. Dorfplatz und Straßen? Fehlanzeige! Alles ist überwachsen. Ganze Straßenzüge sind nur noch Ruinen. Heute lassen eingestürzte Gebäude ohne Dach und Fenster, verzogene Garagentore und eingestürzte Mauern nur noch erahnen, was sich hier abgespielt hat. Was noch übrig ist, nimmt sich die Natur zurück. Wer hat hier wohl gelebt und was ist mit den Bewohner*innen geschehen? 4) Lost Place No.4: Der vergessene Friedhof Hast du Steven Spielbergs Horrorfilm "Poltergeist" gesehen? Dann weißt du, was dich erwartet, wenn du diesen alten Friedhof in Saarbrücken besuchst. Ob dich wie im Film Geister terrorisieren, musst du mit deiner Phantasie vereinbaren. Zumindest garantiert die verwitterte Ruhestätte Gänsehaut. Auf Grabsteinen kann man teilweise noch lesen, wer hier vor langer Zeit begraben wurde. Kannst du möglicherweise sogar deine Familiengeschichte zurückverfolgen? 5) Lost Place No.5: Die verwaiste Halle In dieser Halle scheint vor vielen Jahren Betriebsamkeit geherrscht zu haben. Vom geschäftigen Treiben zeugen heute noch Kisten und andere Utensilien. Was haben die Menschen, die hier ihrer Arbeit nachgingen, erlebt, dass sie augenscheinlich Knall auf Fall das Gebäude verlassen haben? Offenbar war keine Zeit mehr, das Wichtigste mitzunehmen. Wenn du das verfallene Haus besuchst, findest du vielleicht Hinweise auf die Geschehnisse. Zum Weiterlesen: Lost Places aufsuchen - Ist es strafbar, verlassene Orte und Grundstücke zu betreten? Holger Peifer: Bruckmann Dark-Tourism-Guide: Lost & Dark Places Saarland, Bruckmann Verlag, 22,99 Euro