Viele bekannte Literaten haben ihre Wurzeln in Rheinland-Pfalz. Die natürliche Umgebung und die kulturelle Vielfalt der Region haben sie inspiriert und in ihren Werken widergespiegelt. Du möchtest wissen, welche Autoren in deiner Heimat Rheinland-Pfalz wirkten? Wir stellen dir fünf Dichter und Denker vergangener Zeiten vor. Ihre Erinnerungen sind in Museen aufbewahrt.  Der "Vater der Pfälzischen Volkskunde" aus Klingenmünster: der Autor August Becker Die Beschreibungen von August Becker (1828 – 1891) befassen sich mit Dörfern, Landschaften, Gebirgen, Flüssen und Handwerkern. Aber auch Menschen aus seinem Umfeld spielten eine Rolle. 1858 veröffentlichte der Weber Verlag in Leipzig sein Werk "Die Pfalz und die Pfälzer". Mit diesem Buch machte er sich den Namen "Vater der Pfälzischen Volkskunde". Die erste Ausgabe dieses Werkes kannst du heute im August-Becker-Museum in Klingenmünster, dem Geburtshaus und Geburtsort des Schriftstellers, betrachten. Im Museum sind auch Manuskripte des berühmten Dichters zu sehen, wie beispielsweise das zum Roman "Meine Schwester" aus dem Jahr 1873. Dorthin gelangten sie durch Frieda Becker, die Enkelin des Autors. Für die Ausstellung zu seinen Ehren ist die Gemeinde verantwortlich. Außerdem ist im Museum Heimatgeschichte erlebbar. In Klingenmünster erinnert der literarische August-Becker-Wanderweg an den Dichter und Denker. Der Wanderweg umfasst mehr als 70 Kilometer auf mehreren Etappen und zeigt Stationen aus Beckers Leben und seinen Werken. Adresse: August-Becker-Museum, Steinstraße 2, 76889 Klingenmünster Öffnungszeiten: Anmeldung telefonisch Telefon: 06349/5617 E-Mail: christel.flory@flory.de Internetseite: https://www.klingenmuenster.org/ Auf den Spuren des unbekannten Dichters im Nibelungenmuseum Worms Sagenumwoben ist das Nibelungenlied, das ein unbekannter Künstler im Mittelalter verfasst haben soll. Auf die Spuren des Dichters kannst du dich als Besucher im Nibelungenmuseum Worms begeben. Dort bekommst du einen Audioguide zur Verfügung gestellt, auf dem die Stimme des Schauspielers Mario Adorf zu hören ist. Er liest aus dem Heldenepos vor und spricht über die Hintergründe des Mythos, der sich über die Jahre hinweg natürlich auch immer verändert hat. Seit 2009 ist das Nibelungenlied Teil des Weltdokumentenerbes der UNESCO. Viele Elemente spielen in Worms, wie beispielsweise der Streit von Kriemhild und Brünhild vor dem Dom. Und auch der Nibelungenschatz soll in Rheinnähe zu finden sein. Das Nibelungenmuseum, eingebettet in zwei Türme der Stadtmauer, lässt die Sage lebendig werden. Adresse: Fischerpförtchen 10, 67547 Worms Öffnungszeiten: hier Preise: hier Telefon: 06241/8534120 E-Mail: nibelungenmuseum@worms.de Internetseite: https://www.nibelungenmuseum.de/nibelungenmuseum/index.php  Zu Gast in der Heimat Schweich des Bestsellerautors Stefan Andres Aufgewachsen ist der Schriftsteller Stefan Andres (1906 – 1970) in Schweich an der Mosel. Eine Ausstellung im Niederprümer Hof erinnert dort noch an den Autor, der einst in den 50er-Jahren zu einem der beliebtesten zählte. Er warf einen kritischen Blick auf seine Zeit und äußerte auch zu politischen Themen seine Meinung. Er war bei den Ostermärschen aktiv und stellte sich gegen das Wettrüsten im Kalten Krieg. Das Schweicher Museum zeigt regionale Schauplätze, die in den "Moselländchen Novellen" von Stefan Andres erwähnt sind. Sein Werk wird den Besuchern durch Fotos, Filme, Handschriften, Möbel und Dokumente vermittelt. Nach seiner Kindheit verbrachte der Autor viele Jahre in Italien. Zu seinen wichtigsten Werken sind die Erzählung "El Greco malt den Großinquisitor" und "Wir sind Utopia" zu zählen. In der Ausstellung sind Erst- und Sonderausgaben zu sehen sowie das farbige Faksimile des Märchens "Die Häuser auf der Wolke", das seine Tochter dem Museum überlassen hat. Auch in Schweich ist ein Wanderweg dem Schriftsteller gewidmet. Der Stefan-Andres-Wanderweg führt von Schweich ins Dhrontal. Insgesamt umfasst der Weg 21 Kilometer. Unterwegs kommst du an einer Mühle vorbei, in der der Autor seine ersten Lebensjahre verbrachte und an weiteren Schauplätzen seiner Werke. Adresse: Niederprümer Hof, 54338 Schweich Telefon: 06502/6524 E-Mail: info@stefan-andres-gesellschaft.de Internetseite: http://stefan-andres-gesellschaft.de/niederpruemerhof/museum/ Das Häuschen von Dichter Peter Zirbes in Niederkail In dem verschlafenen Eifelörtchen Niederkail steht das kleine Haus des Dichters Peter Zirbes (1825-1901). Erbaut hatte es sein Vater Nikolaus im Jahr 1829. In der Gegenwart dient das Haus als Hüterin der Geschichte: Es bewahrt den Alltag der Menschen, die sich im 19. Jahrhundert als Hausierer durchschlugen und das Leben von Peter Zirbes in seinem Inneren. Für Peter Zirbes war seine Heimat stets der Mittelpunkt seiner Werke. Schon seine Eltern waren "fliegende Händler" und auch Zirbes trat in ihre Fußstapfen und verkaufte Steingut. Aus dieser Zeit stammen die von Hand bemalten Steinkrüge und Porzellanteller in der Küche. In der Stube hängen Ölgemälde, Zeichnungen und Handschriften sowie Fotos von ihm und seiner Frau Anna Maria. Der Dichter entdeckte das Schreiben schon in seiner Zeit als Hausierer, wurde dafür aber oft belächelt. Seiner Nachwelt hat er mehr als 500 Gedichte hinterlassen. Thematisch drehen sie sich um Sagen und Begebenheiten seiner Heimat, aber auch fortschrittliche Gedanken. Um das Haus kümmert sich heute der Peter-Zirbes-Kulturkreis und die Gemeinde Landscheid. Besichtigungen und Führungen sind nach telefonischer Anmeldung möglich. Telefon: 06575/1556 oder 0173/9176407 Internetseite: https://www.eifel.info/a-peter-zirbes-geburtshaus-niederkail Hampit, der Jäger aus Morshausen Der Geburtsort des Dichters, den wir dir zuletzt vorstellen möchten, ist Morshausen. Der Held seines erfolgreichsten Romans heißt "Hampit, der Jäger". Die Rede ist von dem Dichter Jakob Kneip (1881-1958), der sich bundesweit auch durch Gedichte, Essays und Erzählungen der "Hunsrückweihnacht" einen Namen gemacht hat. Sein Heimatort im Hunsrück ehrt ihn mit einem Museum im historischen Backhaus neben der Kneipe. Zu sehen gibt es dort seine Werke, Teile seines Arbeitszimmers sowie eine umfangreiche Literatursammlung. Zu den Exponaten zählen aber auch Bilder, die der Künstler der Nachwelt hinterlassen hat. Die Eltern des Dichters waren einfach Bauern. Das Talent von Jakob Kneip erkannte der Pfarrer, er unterrichtete ihn und verhalf ihm zum Abitur. Im 19. Jahrhundert kehrte er dem Hunsrück den Rücken, blieb aber mit der Region immer verbunden. So taucht in "Hampit, der Jäger" der ein oder andere Ort aus seiner Heimat auf. Besichtigungen sind nach telefonischer Anmeldung möglich. Telefon: 02605/2874 oder 02605/847318 Internetseite: https://www.gemeinde-morshausen.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=152693