Wenn du eine schöne Tour mit dem Regionalzug an der Mosel entlang planst, dann kannst du auf der Moselstrecke zwischen Koblenz und Trier an vielen Bahnhöfen aussteigen, hinter denen sich idyllische Weinorte und historische Flecken verbergen.  Auch die Fahrt an sich ist bereits ein Erlebnis. Die Schienen führen auf den 112 Kilometern der Moselstrecke immer an der linken Seite der Mosel entlang, sodass du, wenn du aus dem Fenster blickst, die Mosel als Begleiterin neben dir siehst. Die Panoramen beim Blick aus dem Fenster sind wunderschön. Um sich herum fliegen die Weinberge vorbei, du kannst den Winzern*innen im Wingert zusehen und kannst die idyllischen Ortsansichten so mancher Weindörfer mit ihren Fachwerk- und Schiefersteinhäusern bewundern.  1. Koblenz Koblenz bildet den Startpunkt der Moselstrecke, oder auch das Ziel, je nachdem in welche Richtung du unterwegs sein möchtest. In Koblenz findest du viele bekannte Sehenswürdigkeiten, angefangen mit der berühmten Festung Ehrenbreitstein bis hin zum Deutschen Eck, wo Mosel und Rhein zusammenfließen. Der Mosel kannst du ab Koblenz dann auch in Richtung ihrer Quelle gen Süden folgen. Mit der Moselstrecke der Deutschen Bahn und dem 9-Euro-Ticket geht das aktuell ganz einfach. Bis inklusive August kannst du das vergünstigte Ticket jeweils einen ganzen Monat lang nutzen, um dir sehenswerte Orte in Rheinland-Pfalz und deutschlandweit anzusehen.  Das 9-Euro-Ticket kannst du auch innerhalb von Koblenz nutzen, um damit die Stadt zu erkunden. Wie wäre es mit einer Shoppingtour in der Innenstadt mit ihren großen Einkaufszentren und danach machst du einen Abstecher zur Burg Stolzenfels und fährst anschließend mit der Seilbahn aufs Plateau zur Festung Ehrenbreitstein?  2. Winningen Der erste interessante Stopp, nachdem du Koblenz und seine Stadtteile hinter dir gelassen hast, ist der Weinort Winningen im Landkreis Mayen-Koblenz. Winningen war wohl schon zu römischer Zeit besiedelt und existierte als Ortfklecken bereits im 9. Jahrhundert. Die Stadtbefestigung ist noch erhalten und kann besichtigt werden.  Die Hexenverfolgungen des 17. Jahrhunderts machten auch um Winningen keinen Bogen. Der Weinhexbrunnen und ein Denkmal oberhalb des Ortes erinnern an die Verfolgungen.  In Winnigen wird auch gerne gefeiert. Hier findet traditionell das älteste Weinfest an der Terrassenmosel statt. Der Ort ist dann mit bunten Girlanden geschmückt, die sich zwischen den Fachwerk- und Schieferhäusern spannen. Die romantischen Gässchen laden auch außerhalb des Festes zum Bummeln ein. Cafés und Restaurants freuen sich auf Gäste.  3. Kobern-Gondorf Die nächste Station an der Moselstrecke ist bereits Kobern-Gondorf, ebenfalls ein geschichtsträchtiger Weinort mit vielen schönen alten Gebäuden auf Fachwerk und einem mittelalterlichen Marktplatz. Auch hier gibt es ein Schloss zu besichtigen: das Schloss Liebieg, Stammsitz der Fürsten von der Leyen. Durch das Wasserschloss der Fürsten führt heute eine Verkehrsstraße. Auf dem Marktplatz steht übrigens das älteste Fachwerkhaus Deutschlands, der "Abteihof St. Marien", erbaut in den Jahren 1320/21. Kobern-Gondorf liegt am meist wärmsten Bereich der Mosel. Hier sollte es also im Sommer sehr warm sein. Namentlich ist Kobern-Gondorf ein Doppelort, zu dem allerdings drei größere Ortsteile - Kobern, Gondorf und Dreckenach - und noch etwa 25 auf den Moselhöhen liegende Weiler und Höfe.  Weitere Moselörtchen mit Weincharakter Wein trinken kannst du übrigens an so gut wie jedem Haltepunkt auf der Strecke. Bis du zum nächst größeren Ort Cochem kommst, passiert die Bahnstrecke viele kleine Moselörtchen, an denen du Halt machen und ein Glas Wein in den Straußenwirtschaften der Winzer*innen genießen kannst. Unter anderem kannst du hier aussteigen:  Lehmen Kattenes Löf Hatzenport Burgen Moselkern Müden (Mosel) Treis-Karden Pommern (Mosel) Klotten 4. Cochem Hoch oben über Cochem thront die Reichsburg Cochem, die dich mit der Bahn bereits von weitem begrüßt. Die Cochemer Altstadt ist mit ihren vielen Fachwerkhäusern einen Aufenthalt wert. Essen und Trinken kannst du in den Gaststätten und Restaurants sehr gut. Wenn du geschichtlich interessiert bist, lohnt sich Cochem auf alle Fälle. Denn hier kannst du auch den Bundesbank-Bunker besichtigen, der einst zur Zeit des Kalten Krieges als Top Secret eingestuft war und die Geheimnisse der Bundesrepublik beherbergte.  Außerdem kannst du auch der Historischen Senfmühle eine Besuch abstatten. Hier gibt es heute noch verschiedene Senfsorten, hergestellt nach alter Art und Weise. Hoch hinaus kannst du mit der Cochemer Sesselbahn auf den Pinnerberg fahren.  Weitere Stationen bis zum nächsten Halt Sicherlich lohnen sich auch die weiteren kleinen Orte entlang der Moselstrecke, um auch hier auszusteigen und sie sich anzusehen. Die nächsten Stationen sind:  Ediger-Eller Neef Bullay   Pünderich  Bengel 5. Ürzig Bei deinem nächsten Stopp im Weinort Ürzig befindest du dich schon inmitten der Mittelmosel. Der Ürziger Wein ist über die Ortsgrenzen hinaus bekannt, nicht zuletzt wegen seines doch etwas anrüchigen Namens: der Ürziger Nacktarsch. Aber auch der Ürziger Würzgarten, eine alte Weinlage auf dem 14. Jahrhundert, ist beliebt. Diese Tropfen kannst du in den Straußenwirtschaften und den Weinstuben in Ürzig kosten und darfst auch gerne ein paar Flaschen mit nach Hause nehmen.  Die Ürziger Sonnenuhr, Überreste eines ehemaligen Wachturms in den Weinbergen, ist weithin sichtbar und auch schon auf der Moselstrecke zu erkennen. Verweilen kannst du in dem idyllischen und mittelalterlichen Ortskern von Ürzig.   6. Wittlich Bereits der nächste Halt auf der Moselstrecke ist Wittlich. Hier befindest du dich am Tor zur Eifel. Wittlich liegt bereits am Scheidepunkt des Moseltals zum linksseitig sich erhebenden Mittelgebirge, der Eifel. Die Stadt ist Kreisstadt und Mittelzentrum für den Landkreis Bernkastel-Wittlich. Hier findest du alles, was du für die Nahversorgung benötigst.  Die Wittlicher Innenstadt lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Die Uferbereiche rund um den durch die Stadt fließenden Fluss Lieser sind offen und barrierefrei gestaltet worden. Sehenswürdigkeiten sind das Alte Rathaus, die Alte Posthalterei und die ehemalige Synagoge in der Innenstadt und die alte römische Villa vor den Toren der Stadt.  Weiter geht es durch die Eifel Auf den nächsten Kilometern führt die Moselstrecke durch ein paar Eifelorte. Diese sind:  Altrich Salmrohr Salmtal Sehlem Hetzerath Föhren 7. Schweich Schweich liegt an der Moselstrecke dann wieder an der Mosel mit ihren an dieser Stelle quellenden Nebenflüssen. Das Grundzentrum verfügt über alles, was du brauchst. Einkaufsmöglichkeiten, Shopping und Restaurants und Eiscafés.  Direkt an der Mosel kann beim alten Fährturm gecampt und geangelt werden. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Alte Synagoge in der Stadtmitte, der Schweicher Heilbrunnen mit seiner Heilkapelle am Rande des Meulenwaldes.  Letzte Etappe bis zur Moselmetropole Auf dem Weh nach Trier, dem Endpunkt der Moselstrecke, hält der Zug noch einmal an mehreren kleineren Bahnhöfen, die bereits zum Trierer Stadtgebiet gehören:  Quint Ehrang Ort Ehrang Pfalzel 8. Trier Letzter Halt: Trier Hauptbahnhof. Hier endet die Moselstrecke. Du kannst in der Moselmetropole Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, auf historische Erkundungstour gehen - und auch dafür den Stadtbus mit dem 9-Euro-Ticket nutzen.  In Trier stehen viele UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten, denen du einen Besuch abstatten kannst, zum Beispiel die Porta Nigra, das römische Stadttor, die Kaiserthermen oder das antike Amphitheater. Im Rheinland-Pfälzischen Landesmuseum und im Stadtmuseum kannst du dich über die Historie der Stadt und des Landes kundig machen. Die Innenstadt lädt zum ausgiebigen Shoppen und zum Verweilen an den schönen, sonnigen Plätzen mit Cafés, Restaurants und Biergärten ein.