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Phillipsburg in Monreal: Ein Ausflugsziel für die ganze Familie


Autor: Lea Thomas

, Freitag, 03. März 2023

Die Löwen- und die Philippsburg in Monreal sind zwei benachbarte Burgruinen aus dem 13. Jahrhundert. Wir verraten dir einiges über ihre Geschichte und ihren heutigen Zustand.
Der Blick vom Bergfried der Löwenburg auf die benachbarte Philippsburg.


  • Historische Fakten über die Löwen- und Philippsburg
  • Die Burgen heute
  • Ausflug für die ganze Familie: Was gibt es dort zu erkunden?

Zwei Burgruinen thronen majestätisch über dem idyllischen Fachwerkdorf Monreal im Elzbachtal. Es sind die Löwenburg, die auch unter dem Namen Burg Monreal bekannt ist, und die Philippsburg, deren Spitzname aufgrund ihrer geringen Größte "das Rech" (Reh) lautet. Beide Burgen blicken auf eine bewegte Vergangenheit zurück. 

Die Burgen im Wandel der Zeit

Sowohl die Löwen- als auch die Philippsburg befinden sich auf einem 350 Meter hohen Bergsporn oberhalb Monreals. Bei ersterer handelt es sich um eine sogenannte Spornburg, deren Name im Jahr 1229 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Als Erbauer der Löwenburg gilt Graf Hermann III. von Virneburg, der die Anlage Überlieferungen zufolge nach einem Teilungsvertrag auf dem Grund und Boden seines Bruders Philipp erbaut haben soll. Dadurch kam es zu Streitigkeiten unter den Brüdern, die jedoch später beigelegt wurden und letztendlich trat Philipp seine Rechte an der Region an seinen Bruder ab.

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Auch die benachbarte Philippsburg wurde im Laufe des 13. Jahrhunderts errichtet. Hinsichtlich ihrer Entstehungsgeschichte existieren zwei unterschiedliche, gängige Theorien: So soll die Philippsburg einerseits lediglich als Vor- bzw. Außenwerk der Löwenburg erbaut worden sein oder andererseits als "Antwort" Philipps auf den unerlaubten Bau der Löwenburg durch seinen Bruder Hermann erfolgt sein.

Die Grafen von Virneburg pflegten gute Beziehungen zum Kurfürstentum Köln. Hierdurch und begründet durch die Überfälle Heinrichs II. von Virneburg auf die kurtrierische Stadt Mayen, entwickelte sich eine Fehde zwischen dem Trierer Erzbischof und den Virneburger Grafen. Unter Intervention des Kölner Erzbischofs wurde sich schließlich darauf geeinigt, dass Heinrich II. die Löwenburg Trier zu Lehen auftragen sollte, sobald sein Vater Robert III. von Virneburg verstorben war. Genau dies geschah letzten Endes auch.

Zwischen den Jahren 1384 und 1445 wurde die Anlage unter Robert IV. von Virneburg weiter ausgebaut und diente im 14. und 15. Jahrhundert u. a. als Witwensitz der Grafenfamilie. Bei dem erfolglosen Versuch, die Stadt gegen schwedische Truppen zu verteidigen, nahmen die Befestigungsanlagen 1632 schweren Schaden. 1689 wurden sie im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekriegs von französischen Truppen endgültig zerstört. 1815 gelangten die beiden Monrealer Burgruinen in Staatsbesitz, bis die Obere Landesbehörde GDKE (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz) neue Eigentümerin wurde.

Darum solltest du unbedingt dort vorbeischauen

Von der Löwenburg sind bis zum heutigen Tag große Teile erhalten geblieben, die einen anschaulichen Eindruck davon vermitteln, wie stattlich das einstige Erscheinungsbild der Burg gewesen sein muss. Die Überreste des 25 Meter hohen Bergfrieds mit seinen drei Meter dicken Mauern sind weithin sichtbar. Der Hocheingang des imposanten Turms, der als Aussichtspunkt frei zugänglich ist, zeigt in Richtung Tal und damit strategisch günstig, zu der dem Feind abgewandten Seite.

Die Hauptburg ist mit gleich zwei Halsgräben gesichert: Einer schützt sie zum höher gelegenen Berghang im Nordwesten, während ein weiterer sie von der östlichen Vorburg trennt, die heute jedoch kaum mehr zu sehen ist. Auch die Reste der frühgotischen Burgkapelle sind nur noch schwerlich als solche zu erkennen, da ihre einstigen Gewölbe einstürzten. Derweil sind von der Philippsburg ebenfalls noch einige substanzielle Mauerreste erhalten geblieben, darunter der Nordwestturm sowie die restaurierte Südmauer.

Ein Besuch der beiden Burgruinen ist, je nach Witterung, ganzjährig möglich. Es empfiehlt sich, eine Kamera mitzunehmen, um die besonderen Eindrücke festzuhalten. Besonders die Aussicht vom Bergfried der Löwenburg über Monreal solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Überdies bietet es sich an, deinen Ausflug zu den Burgen mit einer ausgedehnten Wanderung zu verbinden. Wenn du gern lang in der Natur unterwegs bist, dürfte dieser Rundweg genau nach deinem Geschmack sein.