Auf der Burgruine Landeck im malerischen Weinort Klingenmünster erwartet dich der höchste Bergfried der Südlichen Weinstraße. Die imposante Höhenburg hat noch einiges mehr zu bieten.

  • Historische Fakten über die Burg
  • Sagen und Legenden rund um Burg Landeck
  • Was gibt es heute dort zu entdecken?
  • Dein Weg zur Burg

Die beschauliche Ortsgemeinde Klingenmünster befindet sich im Landkreis Südliche Weinstraße und ist bekannt für wunderschöne Landschaften, guten Wein, scheinbar endlose Wanderwege und uralte Burgen. Eine davon ist Burg Landeck, die majestätisch auf einem Felssporn über Klingenmünster thront und als restaurierte Ruine für Besucher zugänglich ist. Wir verraten dir, warum auch du Burg Landeck einen Besuch abstatten solltest.

Über 800 Jahre alt: Burg Landeck blickt auf eine lange Geschichte zurück

Burg Landeck wurde einst auf einem Ausläufer des Treutelsbergs errichtet und im Jahr 1237 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ursprünge der Burganlage sind allerdings bis heute in der Forschung umstritten, das genaue Gründungsjahr ist unbekannt. Für die allgemeine Annahme, dass die Höhenburg als Nachfolgerin für das nahe gelegene, wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zerstörte Waldschlössel erbaut wurde, gibt es keine direkten Belege. Die ältesten heute noch erhaltenen Bauteile verweisen aber auf die Zeit um 1200. Damals fungierten die Grafen von Leiningen als kaiserliche Lehnsherren. Sie gründeten eine Seitenlinie, die auf Burg Landeck hauste, jedoch bereits 1289/90 ausstarb. Danach teilten sich zunächst die Herren von Ochsenstein und die Grafen von Zweibrücken-Bitsch die Burg, ehe sie später in kurpfälzischen Besitz überging. Zudem besaß bis 1709 das Bistum Speyer einen Teil der Burganlage.

Nachdem Landeck schon gegen Ende des 15. Jahrhunderts ausgebaut worden war, eroberten die Bauern vom elsässischen Kolbenhaufen die Anlage im Pfälzischen Bauernkrieg 1525 und brannten sie aus, doch die daraus entstandenen Schäden wurden allem Anschein nach wieder behoben. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass die Mauern der Höhenburg in Mitleidenschaft gezogen wurden: Französische Truppen zerstörten die Burg im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekriegs vermutlich um das Jahr 1680 herum, anschließend wurde sie aufgegeben und dem Verfall ausgesetzt. Erst 1964 sicherten umfangreiche Sanierungsarbeiten der Schlösserverwaltung in Zusammenarbeit mit dem 1881 gegründeten Landeckverein den Baubestand. Um Burg Landeck rankt sich bis heute eine noch immer wirkmächtige Legende um ihre Frühgeschichte, nämlich die angebliche Gründung der Burg durch den Frankenkönig Dagobert I. Besagter Gründungsmythos wurde wohl im 16. Jahrhundert erfunden und findet sich auch zu anderen Burgen, beispielsweise der Burg Frankenberg. Eher volkstümlich ist derweil die Legende vom sogenannten "Schlossmichel", die zeitlich entweder im späten 17. oder im frühen 18. Jahrhundert anzusiedeln ist. Der Schlossmichel war demnach eine tragische, vom Schicksal gebeutelte Gestalt und angeblich der letzte Bewohner der bereits zerstörten Burg Landeck.

Heutzutage besticht vor allem der gut erhaltene Bergfried der Anlage durch seine beeindruckende Höhe von 23 Metern, der Besuchern einen herrlichen Panoramablick über die Deutsche Weinstraße bis hin zum idyllischen Pfälzerwald ermöglicht. Direkt am Bergfried befand sich einst der dreigeschossige Palas, von dem heute noch vier Fensternischen mit Sitzbänken sowie Balkenlöcher zu sehen sind. Ihm gegenüber stand ein unterkellertes Fachwerkhaus, das als Wohn- oder Wirtschaftsgebäude diente. Die um die Ringmauer herumführende Zwingermauer mit Schalentürmen, das Vorwerk zwischen der Brücke und dem Burgtor sowie den Brückenpfeilern entstanden im 15. Jahrhundert. Bei der heutigen Brücke über den Halsgraben handelt es sich um eine Erneuerung von 1967.

Warum sich ein Abstecher zur Burg Landeck in jedem Fall lohnt

Die restaurierte Reichsburg Landeck ist heute ein beliebtes Ziel für Wandernde und Geschichtsinteressierte. Gleich mehrere Wanderwege führen zur Burganlage, darunter der bekannte Pfälzer Weinsteig. Diese und weitere Routen laden dich ein, die idyllische Landschaft der Südpfalz zu erkunden und die Burg Landeck als krönenden Höhepunkt deiner Wanderung zu entdecken. Das Burggelände mit seinem stattlichen Bergfried und dem tiefen Halsgraben bietet nicht nur historische Einblicke, sondern auch eine perfekte Kulisse für Veranstaltungen. Jedes Jahr finden dort Mittelaltermärkte statt, die die Burg mit historischen Handwerksständen, Ritterkämpfen und Musik zum Leben erwecken und dich in die faszinierende Welt des Mittelalters eintauchen lassen.

Auch das älteste mittelalterliche Burgfest der Pfalz wird traditionell auf Burg Landeck gefeiert. Ein Ausflug zur Ruine lässt sich problemlos mit einem kleinen Geschichtsexkurs verbinden: Im Bergfried befindet sich ein Museum, dessen thematischer Schwerpunkt auf der Historie der Burg liegt. Für das leibliche Wohl sorgt vor Ort die gemütliche Burgschänke, die mit regionalen Köstlichkeiten aufwartet. Während der Adventszeit hast du darüber hinaus die Gelegenheit, den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf der Burg zu besuchen, der mit seinem unterhaltsamen Showprogramm und zahlreichen festlichen Lichtern die Vorweihnachtszeit auf Burg Landeck zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Natürlich lädt nicht nur die Ruine selbst, sondern auch die Gemeinde Klingenmünster zu einem Besuch ein. Zwischen Weinbergen auf sanften Hügeln und der ansehnlichen Bergkette des Pfälzerwalds schmiegt sich das friedliche Dorf am Klingbach in eine Senke. Diese Lage begünstigt das Klima – die Sonne scheint dort öfter als anderswo in Deutschland, der Frühling kehrt früher ein, und neben köstlichem Wein gedeihen in Klingenmünster auch Kiwis, Feigen und Esskastanien. Burg Landeck lässt sich bequem mit dem Auto, Motorrad oder Bus erreichen. Ab der B 48 am Pfalzklinikum zwischen Klingenmünster und Eschbach/Waldhambach ist sie ausgeschildert. Von Landau oder Annweiler am Trifels fährt die Buslinie 531 nach Klingenmünster (Landeckstraße). Aufgrund der historischen Situation ist es leider nicht möglich, die Burgruine barrierefrei zu erschließen. Das Mitführen von Hunden an der Leine ist gestattet.

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