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Als Rom zerfiel: Große Landesausstellung zum Untergang des Römischen Reiches in Trier


Autor: Tamara Schneider

, Dienstag, 08. Februar 2022

Die große Landesausstellung in Trier steht dieses Jahr unter dem Zeichen des Untergangs des römischen Reiches. Am 25. Juni beginnt das Kulturereignis. Was die drei großen Museen in der Moselstadt dazu vorbereitet haben, erfährst du hier.
Beeindruckend steht es da: Das Wahrzeichen Triers aus römischer Zeit, die Porta Nigra.


Das römische Reich erstreckte sich über tausende von Kilometern im heutigen Europa sowie auf dem afrikanischen und asiatischen Kontinent. Von seiner Gründung 753 vor Christus bis zu seinem Untergang beherrschte Rom das Abendland. Und eine bestimmte Zeit lang wurde dieses Imperium von Trier aus regiert.  

Was aber geschah, dass ein so riesiges Imperium in sich zusammenfallen konnte? War es ein bestimmter Auslöser? Waren es mehrere Ereignisse, wie etwa die Völkerwanderung? Und wie hat der Untergang des römischen Reiches Augusta Treverorum betroffen? Was geschah damals in Trier? Diese und noch viele weitere spannende Fragen rund um den Untergang des römischen Reiches möchte die große Landesausstellung in Trier beantworten, die am 25. Juni beginnt. 

Spannende Geschichten werden erzählt

Cäsar, Nero und Konstantin: Drei Kaiser des römischen Reiches, die Geschichte geschrieben haben. Das Landesmuseum, das Museum am Dom und das Stadtmuseum sowie die Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier präsentieren in der großen Landesausstellung "Untergang des römischen Reiches" spannende Exponate und Hintergründe zum Zerfall eines Imperiums. 

Die Landesausstellung beginnt am 25. Juni und geht bis zum 27. November. Die drei Trierer Museen haben sich das Thema entsprechend ihrer Schwerpunkte aufgeteilt. 

Rheinische Landesmuseum 

Das Landesmuseum Trier ist auf die historische und archäologische Sicht der Geschichte spezialisiert. Es geht in seiner Ausstellung den zentralen Thesen des Untergangs des römischen Reiches nach, zum Beispiel den Machtkämpfen zwischen Kaisern, Senatoren und Emporkömmlingen. 

Im 4. und 5. Jahrhundert nach Christus war Rom bzw. Trier auf dem Höhepunkt seiner Blütezeit. Kelten, Germanen und römische Bürger leben in Trier Seite an Seite. Auch hier entwickeln sich neue Bündnisse und Ehen. Was als Völkerwanderung in der Schule gelehrt wird, wird in dieser Ausstellung in ein neues Licht mit aktuellen Forschungserkenntnissen gesetzt. 

Museum am Dom 

Welche Rolle das aufkommende Christentum als neue Weltreligion beim Untergang des römischen Reiches spielte, zeigt das Museum am Dom. Dabei werden die Geschehnisse in der Mosel- und Rheinregion in den Blick genommen. Je mehr der christliche Glaube in der Bevölkerung wuchs, desto schwieriger wurde es für das römische Reich seinen Status Quo aufrechtzuerhalten. 

Für Interessierte an dieser Thematik ist diese Ausstellung ein Muss. Denn in kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es so viele Erkenntnisse über das Leben der frühen Christen auf deutschsprachigen Boden wie in Trier. Einblicke bringt unter anderem das frühchristliche Gräberfeld, welches unter der Abtei St. Maximin entdeckt wurde. 

Stadtmuseum Simeonstift

Für die Trierer*innen gehört heute das römische Erbe zum Alltag und der Identifikation mit der Stadt. Wie Kunst und Kultur im Laufe der Jahrhunderte nach dem Zerfall des römischen Reiches diesen widergespiegelt haben, behandelt das Stadtmuseum Simeonstift in Trier. 

Der Rundgang führt durch die Jahrhunderte, beginnend bei der verklärenden Darstellung der frühen Kirchenväter über die Klassik, die die Antike als Ideal darstellte, bis hin zur Rezeption des römischen Reiches im Nationalsozialismus, der germanische Helden im Kampf gegen Unterdrücker definierte. 

Das sagt die Forschung

Wie ein solches Imperium in sich zusammenfallen konnte, ist Gegenstand der historischen Forschung. Sicherlich war es eine Mammutleistung der römischen Verwaltung ein Reich dieser Größenordnung zusammenzuhalten. Dazu wurden Statthalter auch in den weit entfernten Winkeln des Reiches eingesetzt. Und über Jahrhunderte hinweg hat dies auch gut funktioniert. 

Der Untergang des römischen Imperiums war sicherlich kein plötzlicher. Der Niedergang muss über Jahrhunderte gedauert haben und war eher ein Prozess als ein Ereignis.

Einmarsch der Germanen

Faktoren, die dazu führten, sind unter anderem politische Streitigkeiten, gesellschaftliche Änderungen, religiöse Umbrüche und nicht zuletzt auch der Einfluss von außen. Mit der Völkerwanderung drängten Germanen und andere Völker über römische Grenzen in deren Gebiet. 

Hygienekonzept steht fest

Damit die Museen die Besucher*innen zur großen Landesausstellung sicher begrüßen können, ist ein Hygienekonzept nach den Regeln des Landes Rheinland-Pfalz aufgestellt worden. Zunächst gilt der Zutritt nur für Genesene und Geimpfte. Für mehr Informationen über die Landesausstellung sowie für aktuelle Entwicklungen: Webseite der Ausstellung