Viele Erlebnisse erwarten dich auf der Wanderung 'Kleiner Wäller "Wolfsteine"' in und um Bad Marienberg. Neben der wunderbaren Bewegung an der frischen Luft bietet diese Tour viele Einkehrmöglichkeiten, Eindrücke und Aktivitäten - auch bei bescheidenem Wetter.

Mit den "Kleine Wäller"-Rundwanderwegen bietet der Westerwald insgesamt 8 kürzere Rundwanderwege von 3 bis maximal 8 Kilometern Länge an, auf welchen man neben dem Wandern und der Naturerholung entspannt auch kleinere Abenteuer und andere Aktivitäten erleben kann. Durch die kurzen Strecken eignen sie sich auch wunderbar für ungeübte Wandernde und entspannte Spaziergänge mit der ganzen Familie ohne besondere Ausrüstung.

An Erlebnissen und Eindrücken wird dabei nicht gespart. So führen die Wege allesamt durch die wunderschöne Landschaft sowie teils urige Orte des Westerwalds und bieten entlang der Strecken abwechslungsreiche Möglichkeiten etwas über die Region und deren Geschichte zu erfahren, kombiniert mit einem tollen und erlebnisreichen Tag für Jung und Alt.

Tourdaten 'Kleiner Wäller "Wolfsteine"'

  • Länge: 7,4 km
  • Höhenmeter: 130 m
  • Höchster Punkt: 565 m
  • Ausreichende Parkmöglichkeiten
  • Mit Bus und Bahn erreichbar
  • Ganzjährig begehbar

Start am Wildpark Bad Marienberg

Der Rundwanderweg lässt sich bequem mit Bus und Bahn erreichen, bietet aber auch am Wildpark selbst ausreichend kostenlose Parkplätze. Von diesem Parkplatz aus Richtung Wald startend, gelangt man direkt an den frei zugänglichen und gepflegten Abenteuerspielplatz des Wildparks.

Neben Rutschen, Klettergerüsten und einer Seilbahn, gibt es zahlreiche Spielgeräte, die sicher jedes Kinderherz in Aufregung versetzen. Direkt gegenüber des Spielplatzes befindet sich das Restaurant Manni's Hüttenstadl und der Kletterwald Bad Marienberg, der mit seinen zahlreichen Kletterpassagen Nervenkitzel pur verspricht.

Leider ist auch in dieser Gegend ein großer Teil des Waldes - großer Fichtenforst - dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, sodass man auf deren Schatten an sonnigen Tagen größtenteils verzichten muss. Der Landschaft bricht dies aber nur einen kleinen Teil ab, findet man entlang des Weges doch noch große Mischwälder, welche dem Baumsterben trotzen, und zahlreiche geologische und montanhistorische Highlights sowie wunderbare Weitblicke.

Die namensgebenden Wolfsteine

Bereits nach ungefähr 800 Metern erreicht man die Waldkirche, welche direkt am kleinen Wolfstein gelegen ist. Ein besinnlicher Fleck Erde, welcher leider viel Charme durch die Rodungsmaßnahmen verloren hat. Aber dieser wird sich bestimmt im nahenden Frühling wieder finden, wenn das verbliebene und neue Grün austreibt und die Jett noch kahlen Stellen vom Pflanzenreich zurückerobert werden.

Dem kleinen Wolfstein schadet der aktuelle Zustand nicht und beeindruckt durch sein wuchtiges Auftauchen aus dem Waldboden zunehmend. In der Bergbaugeschichte der Region wurden die enormen Braunkohlevorkommen unterhalb des Basalts hier abgebaut.

Sportliche Unterhaltung entlang des Weges

Entlang des Waldabschnitts des Weges fallen immer wieder die blauen Schilder des hier liebevoll angelegten "Trimm-Dich"-Pfads auf. An zahlreichen Stationen kann man sich hier in Kraft, Balance und Geschick messen. So warten neben Balancebalken und unterschiedlichen Gewichten zum Stemmen, auch eine Möglichkeit zu Liegestützen und Hangelgerüste auf sportlich-versierte Besucher*innen.

Leider liegt nicht der komplette "Trimm-Dich"-Pfad entlang des Kleinen Wällers. Es ist aber auf jeden Fall einen Spaß wert, sich hier mit Freunden oder der Familie auszutoben.

Der große Wolfstein

Nach etwa 2,5 Kilometer auf dem Weg ragt dieses imposante Geotop aus der umliegenden Basaltbrockendecke und Landschaft auf und lässt aus jedem Blickwinkel, der sich um den Stein ergibt, einen anderen bleibenden Eindruck. Viele Jahrhunderte seit dem Jahr 1048 als Grenzstein genutzt, ranken sich um dieses Gebilde wie so oft im Westerwald mythische Sagen. So soll der Teufel, beim Versuch einen bis in den Himmel reichenden Turm zu errichten, mächtige, herumliegende Basaltbrocken gesammelt haben.  Doch unterwegs riss das aus Reisig bestehende Seil und der große Wolfstein kam an seinem heutigen Ort zum Liegen.

Der wahre Ursprung dieses Gebildes liegt, wie der des kleinen Wolfsteines, jedoch vor ungefähr 23 Millionen Jahren im Tertiär. Entstanden aus einem Basaltlavastrom, wurden die Brocken durch die Eiszeiten als Rutschmasse von den Basaltdecken der Berge hierher verlagert und bilden heute zusammen den sogenannten Wolfsteinrücken. 

Bad Marienberg - Erlebnis pur

Im weiteren Verlauf kommt der Weg an alten Wacholderheiden vorbei und verläuft durch einen Buchenwald vorbei an immer wiederkehrenden Basaltbrocken Richtung Bad Marienberg. Der verhältnismäßig kleine Kurpark bietet jedoch eine Menge zu entdecken, besonders für Familien. So beherbergt der ruhige und gepflegte Park eine wunderbare Minigolf-Anlage. Freunde der 18 Bahnen kommen hier in romantischer Lage direkt am Flüsschen auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Daneben befinden sich in direkter Lage ein frei zugängliches Kneipp-Tretbecken und -Armbad, um die müden Knochen wieder auf Trab zu bringen. Die Grünanlage verlassend, an der örtlichen Touristeninformation vorbei, stößt dann auf eine von der örtlichen Schule angelegte Fallobstwiese mit Barfußweg und angeschlossenem Lehm-Tretbecken. Auch der Apothekergarten ist zur Blüte für die an Kräutern und Naturheilkunde interessierten Besucher*innen ein Besuch wert.

Bowling und Bücher

Die sich jetzt anschließende Einkaufsstraße in Bad Marienberg lädt mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten von kleinen Cafés, Eisdielen hin zu Pizzerien und anderen Restaurants zum langsamer Gehen und stärken ein. Neben einigen Bekleidungsgeschäften und einer außerordentlich gut sortierten Buchhandlung befindet sich hier auch eine etwas versteckte Bowlingbahn, welche samstagnachmittags mit Familienstunden lockt.

Schuhe und ein Getränk sind pro Person in der Bahnmiete für 2 Stunden von 15 bis 17 Uhr inbegriffen und laden zu einem spannenden Bowlingturnier innerhalb der Familie ein.

Bergbaugeschichte im Westerwald

Wie so oft im Westerwald darf auch auf diesem Weg die Bergbaugeschichte der Region nicht fehlen. Mit dem Basaltsee, einem offen gelassenen Basaltbruch am Rande Bad Marienbergs, wurde ein wunderbares Stück Natur geschaffen.

Er bietet nicht nur ein Zuhause für viele Vogel- und Reptilienarten, sondern mit dem Basaltpark auch einen Einblick in harte Arbeit der Brecher und Kipper ermöglicht. Die Lok, mit welcher der Basalt seinerzeit abtransportiert wurde, steht zur Besichtigung offen im Park, sowie einige für die Region typische und dennoch besondere Gesteine, die hier gezeigt und erklärt werden.

Bergauf zum Ziel: Der Wildpark

Mit einem im Vergleich zum Rest des Weges relativ steilen Anstieg, beginnt die letzte Etappe des Weges. Richtung Wildpark erwartet die Besuchenden noch der Hedwigsturm, welcher mit 17,3 Metern Höhe einen sagenhaften Weitblick über Bad Marienberg und die angrenzenden Gebiete ermöglicht. Für Menschen, welche lieber in Bodennähe bleiben, bietet der etwa 20 Meter daneben gelegene Aussichtspunkt einen fast genauso guten Ausblick.

Im Wildpark angekommen, lohnt sich ein Besuch des frei zugänglichen Parks und ein Besuch der Tiere. Neben dem hier heimischen Wisentbullen lassen sich zahlreiche Tiere beobachten und auch füttern. In den wärmeren Monaten lädt die Parkbahn die kleinen Gäste ein, eine Runde auf dem Zug durch den Park zu drehen. Auch die gelegentlich stattfinden Falknerei-Shows sind ein besuchenswertes Highlight. Zum Abschluss laden die Steig-Alm und das Wildparkrestaurant zu einer ausgezeichneten Stärkung ein.