Oberhalb des Dorfes Birresborn im Landkreis Vulkaneifel befinden sich die Birresborner Eishöhlen. Tatsächlich sind sie einst nicht auf natürlichem Wege, sondern durch Menschenhand entstanden. Heute sind die Höhlen ein beliebtes Ausflugsziel, denn sie bestechen nicht nur durch ihre wunderschöne Lage mitten in unberührter Natur, sondern auch mit ihren ganz eigenen Besonderheiten. Früher Eislager, heute Zuflucht für Fledermäuse: Das sind die Birresborner Eishöhlen Die beschauliche Gemeinde Birresborn in der Vulkaneifel zählt knapp 1.070 Einwohner und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Circa 1,5 km westlich vom Ortskern gelegen, entstanden einst die Birresborner Eishöhlen. Damit befinden sie sich im Naturschutzgebiet Eishöhlen und Fischbachtal bei Birresborn. Besagtes Gebiet umfasst neben den Höhlen ein altholzreiches Laubmischwald-Ökosystem mit Felsen und Blockschutthalden. Im Volksmund sind die Birresborner Eishöhlen auch als "Mühlsteinhöhlen" bekannt. Der Name rührt daher, dass die Höhlen ursprünglich durch den Abbau von Mühlsteinen entstanden sind. Ohne die schweren und robusten Mahlsteine aus Basalt hätten bis ins 19. Jahrhundert weder Getreide oder Senf noch Ölsaat gemahlen werden können. In erster Linie wurden die Mühlsteine aber zum Zerfasern der zum Gerben von Leder benötigten Eichenrinde eingesetzt. In schwerer Handarbeit wurden die Steine aus dem Berg geschlagen – auf diese Weise entstand mit der Zeit das Höhlensystem. Die Birresborner Eishöhlen werden nicht umsonst so genannt, denn sie dienten jahrhundertelang als Eislager oder auch als "natürlicher Kühlschrank". Selbst in besonders heißen Sommern steigen die Temperaturen dort nicht höher als 7 Grad. Für gewöhnlich liegt die Temperatur im Inneren der Höhlen konstant zwischen -1 °C und +4 °C, sodass sich die Eiszapfen und -säulen der Wintermonate nicht selten bis in den Sommer hinein halten. Zum Schutz der vor Ort lebenden Fledermäuse werden im Winter die Eingänge zu zwei der insgesamt drei Höhlen durch Gitter verschlossen. Aus demselben Grund sind die Höhlen nur von April bis Oktober für Besucher zugänglich. Seit 1938 stehen sie außerdem unter Denkmalschutz.  Abkühlung im Sommer: Deshalb lohnt sich ein Abstecher zu den Höhlen Die tief in den Berg hineinreichenden Höhlen sind auch im Sommer erfrischend kühl. Grundsätzlich bietet sich ein Ausflug dorthin aber zu jeder Jahreszeit an, da du ihn bequem mit einer Wanderung durch die Natur verbinden kannst. Der Wanderweg "Schneifel-Pfad" führt beispielsweise unmittelbar an den Birresborner Eishöhlen vorbei. Du erreichst die Höhlen auch mit einem gemütlichen Spaziergang von den Parkplätzen in der Ortsmitte oder vom Bahnhof Birresborn aus. Beide Optionen nehmen etwa 50 bis 60 Gehminuten in Anspruch. Die etwa fünf Kilometer lange "Erlebniswanderung Birresborner Eishöhlen" ist direkt nach dem Ausflugsziel benannt. Dieser Rundwanderweg führt nicht nur zu den Höhlen, sondern auch in Richtung des westlich von Birresborn aufragenden Vulkans Kalem. Er gehört zu den größten und ältesten Vulkanen der Vulkaneifel und ist rund 600.000 Jahre alt. Aus der porigen Basaltschlacke, die einst aus einem mächtigen Lavastrom entstand, wurden bis ins 19. Jahrhundert die Mühlsteine gewonnen. Ebenfalls auf dem Wanderweg liegt ein Wald-Erlebnis-Pfad. Hier erfährst du jede Menge Wissenswertes über Bäume, Tiere und die Natur. Tipp: Oberhalb der Höhlen lädt eine XXL-Bank zu einer erholsamen Rast ein. Während der Sommermonate kannst du die Birresborner Höhlen auf eigene Faust erkunden. Für die Besichtigung der Höhlen, die teilweise miteinander verbunden sind, empfehlen wir festes Schuhwerk, eine Taschenlampe und evtl. auch einen Helm. Wenn du leicht frierst, kann auch warme Kleidung nicht schaden. Bevor die Höhlen zum Winterquartier für Fledermäuse wurden, dienten sie in der Vergangenheit übrigens schon einmal als Zufluchtsort: Im Zweiten Weltkrieg suchten die Menschen dort Schutz.