Kilometerlange Wanderwege erstrecken sich im Bad Bergzaberner Land. Dort kannst du nicht nur die Natur erleben, sondern auch die Geschichte der Region.  Wir haben verschiedene Teile des Westwallwegs genauer betrachtet.  1) Steinfeld - ein Dorf im Westwall Mit über 100 Westwallanlagen, Bunker, Panzergräben und Höckerlinien war die Gemeinde Steinfeld vom Westwallbau, der ab 1938 nach Anweisungen Hitlers beschleunigt wurde, sehr stark betroffen. Die von den Alliierten als „Siegfriedlinie“ bezeichnete Befestigungsanlage ging mitten durch das Dorf. Mit dem Steinfelder Westwall-Rundweg, an 22 Standorten auf 24 Tafeln dokumentiert, der gleichzeitig auch Hinweis-Tafeln anderer historischer Ereignisse und Epochen beinhaltet, möchte die Gemeinde die Geschichte für die Bevölkerung am Leben erhalten, aber auch touristische Anreize bieten. Ein guter Startpunkt ist der Parkplatz am Bahnhof Steinfeld. Von dort kann man den Tafeln durch den Ort folgen, ist aber auch gleich am Panzergraben. Der nasse Panzergraben bei Steinfeld erstreckt sich zwischen dem Sportplatz am Ortsrand und dem Bienwald. Der Graben war früher länger, ein Teil wurde aber verfüllt, dort befindet sich heute der Sportplatz. Für den verfüllten Teil wurde eine "Ausgleichsfläche" geschaffen, und an den Graben in der Mitte ein See angeschlossen. Heute ist der nasse Panzergraben ein wertvolles Biotop. Er bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie Erholungsraum für Menschen. Von dort kann man den Schildern weiter zu einer im Wald versteckten Bunkeranlage folgen. Weitere Einstiegspunkte in den Rundweg sind die Parkplätze an der Wiesentalhalle sowie beim Kakteenland. Ein Teil des Rundweges läuft mit dem Westwallrundweg des PWV Schaidt zusammen. Auf der Webseite von Steinfeld gibt es eine übersichtliche Karte. 2) Der Westwallweg bei Oberotterbach Der Oberotterbacher Teil des Westwallwegs beginnt in der Ortsmitte des Ortes und gibt auf einer Länge von sieben Kilometern auf 25 Informationstafeln Hinweise auf den Bau, die Funktion und das Schicksal dieses Teils der insgesamt 600 km langen Militäranlage an der Grenze zu Frankreich. Darüber hinaus erhalten die Besucher*innen Informationen zu den Geschicken  der Dörfer am Westwall,und zu dem Schicksal der Menschen – Zivilist*innen wie Soldaten. Die Bunkeranlagen des Westwalls wurden alle nach 1945 gesprengt und zum größten Teil beseitigt. Bei Oberotterbach finden sich aber noch zahlreiche Ruinen verschiedener Bunkertypen, Reste von Panzergräben, Ringstände (d.s. Ein-Mann-Bunker) und die Schützengrabensysteme von 1944/45. Diese Überreste werden auf Karten erläutert und Rekonstruktionen zeigen ihre ehemaligen Dimensionen und ihre Funktion. Geschildert werden die Kämpfe um die Stellungen im Dezember 1944 und im März 1945. Berichtet wird über die Gefahr, die von den 20.000 verlegten Minen auch nach dem Krieg noch ausging. Und beschrieben wird, dass die Menschen der Dörfer im Westwallbereich (Rote Zone) zwischen 1939 und 1945 dreimal ihre Dörfer verlassen mussten und 1945 fast nur noch Ruinen vorfanden. Weiterhin weisen die Tafeln auf die Funktion der Bunkerruinen als Habitate für bedrohte Tierarten und als Lebensraum für seltene Pflanzen hin und thematisieren den Umgang mit dem seit 2007 unter Denkmalschutz stehenden zweiten Streckendenkmal in Deutschland (neben dem römischen Limes). Ab der Bushaltestelle in Oberotterbach kannst du eine ca. 10 km lange Wanderung im Waldgebiet von Oberotterbach beginnen. Hierbei siehst du verschiedene gesprengte Bunkertypen, etliche Laufgräben, Stellungen und Einmannringkampfstände. Wenn du der Ausschilderung des Westwallweges folgst, gelangst du bis zum Parkplatz "Drei Eichen" auf den Höhen des Otterbachabschnittes. Von dort führt ein Weg zurück an den Ausgangspunkt.  3) Westwallmuseum Bad Bergzabern Zur Ergänzung ist ein Besuch im Westwallmuseum–Bad Bergzabern empfehlenswert. Allerdings ist das Museum nur Sonntags geöffnet. In den letzten drei erhaltenen Bunkern des ehemaligen Westwalls der Südpfalz erfährst du mehr über diese, inzwischen zum Flächen- und Streckendenkmal gewordene größte Hinterlassenschaft der NS-Zeit. Gehe durch die Geschichte dieses Mammutprojektes und erfahre, welche Auswirkung der Bau und die Existenz der Anlagen auf die Menschen hatte und bis heute hat. Der Großteil der Sammlung besteht aus Dauerleihgaben privater Sammler. Weitere Infos auf der Webseite des Westwallmuseums.