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Gerolstein: Zurück in die Eiszeit - Wandern in der Buchenlochhöhle


Autor: Tamara Schneider

Gerolstein, Sonntag, 22. Dezember 2024

Beim Wandern in den Gerolsteiner Dolomiten zurück in die Eiszeit? Ein Besuch der Buchenlochhöhle macht es möglich. Heute bewohnen im Winter Fledermäuse die Buchenlochhöhle.
Der Felsenpfad bei Gerolstein führt dich an der Buchenlochhöhle vorbei.


  • Buchenlochhöhle – fast perfekt in den Stein geformt
  • Hier lebten Neandertaler und eiszeitliche Tiere
  • Was du bei einem Besuch der Buchenlochhöhle beachten solltest

Dieses Naturdenkmal ist wirklich alt. Die Buchenlochhöhle existierte schon, als Mammuts, Urpferdchen und Polarfuchs durch die weiten und unendlichen Landschaften der Gerolsteiner Dolomiten zogen. Heute ist die Buchenlochhöhle ein beliebtes Ausflugsziel. Du kannst sie besuchen, wenn du auf dem Eifelsteig oder dem Gerolsteiner Felsenpfad an ihr vorbeiwanderst. 

Fast perfekt in den Stein geformt

Vor Millionen Jahren wurde diese Höhle durch Grundwasser aus dem Stein gewaschen. Es entstand ein nahezu in einem perfekten Rund klaffendes Höhlenloch in der Felswand. Die Buchenlochhöhle ist beeindruckend. Eine Holztreppe führt zum Eingang hinauf. Der circa 15 Meter lange, schmale Seiteneingang führt zur Höhle, die selbst etwa 30 Meter lang und vier Meter breit ist. Ihre Höhe beträgt etwa 2,5 Meter. In der Mitte der Höhle befindet sich eine dicke Säule. Außerdem bilden sich in der Höhle Kalksinter und Tropfstein.

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Gesichert gilt, dass in der Buchenlochhöhle schon zur Eiszeit vor 30.000 Jahren Menschen lebten. Ob dauerhaft oder nur zeitweise auf der Rast einer längeren Wanderschaft, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Nachweise über Menschen gibt es seit 1880, als der Landschaftsmaler Eugen Bracht beim Ausgraben ein Steinwerkzeug entdeckte, das der Moustérien-Kultur zugeordnet werden konnte, die mit den Neandertalern assoziiert ist.

Sie Neandertaler ernährten sich wohl von Mammuts, Höhlenbären, Wisent, Wildpferden, Ren, Wolf, Polarfuchs, Schneehase und Schneehuhn. Knochenfunde in der Buchenlochhöhle lassen darauf schließen, welches Klima zu der Zeit herrschte und wie die Landschaft rundherum ausgesehen hat. Das Wetter muss ähnlich gewesen sein, wie es heutzutage in Lappland, Nordsibirien, Alaska oder Nordkanada ist.

Was solltest du bei einem Besuch der Buchenlochhöhle beachten?

Es ist heutzutage möglich, die Buchenlochhöhle zu erkunden. Dabei solltest du allerdings auf ein paar Dinge Acht geben: Bring in das Naturdenkmal bitte keinen Müll oder Essensreste mit bzw. hinterlasse nichts dergleichen in der Höhle.

Da es sich um ein Naturgebilde handelt, kann es in der Höhle auch feucht und rutschig sein. Achte deswegen auf gutes und sicheres Schuhwerk. Allgemein gilt dort der Leitsatz: "Verhalte dich in einer Höhle so vorsichtig, als wärst du der erste Mensch, der sie betritt."

Bitte vermeide einen Besuch in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. März. In diesem Zeitraum schlafen Fledermäuse in der Buchenlochhöhle. Gesetzlich ist es in diesem Zeitraum generell verboten, Höhlen, Grotten, Bunker und Stollen zu betreten, in denen Fledermäuse schlafen könnten.