Der römische Limes trennte das Römische Imperium von Germanien. Spuren dieser Befestigungsanlage finden sich in Rheinland-Pfalz sowie in Bad Ems-Nassau.

  • 550 Kilometer befestigte Grenze
  • Spuren der Römer im Freilichtmuseum entdecken
  • Nachbau eines römischen Kastells

Stell dir vor, du bist römischer Soldat oder lebst als römische Dame an der Außengrenze des Imperium Romanum vor über 2000 Jahren. Wie das wohl gewesen ist? Die Römer haben in Rheinland-Pfalz viele Spuren hinterlassen. Viele Städte, wie Trier, Mainz oder Koblenz, können Bauwerke und Sehenswürdigkeiten aus römischer Zeit ihr Eigen nennen.

Ein für die Römer äußerst wichtiges Bauwerk ist heute leider nicht mehr in Gänze erhalten. Es sicherte die Außengrenzen des Römischen Imperiums zum nicht eroberten Gebiet Germanien ab - der Limes. Die korrekte Bezeichnung lautet: Obergermanisch-Raetischer Limes. In der Region Bad Ems-Nassau kannst du allerdings spannende Nachbauten, erhaltene Wachtürme und vieles mehr erkunden.

Weltkulturerbe entdecken

Eine kilometerlange Grenzlinie trennte das Römische Imperium vom germanischen Gebiet, in dem laut den Römern die Barbaren, die Fremden, lebten. Der Obergermanisch-Raetischen Limes ist ein 550 Kilometer langer Streckenabschnitt dieser Befestigungsgrenze, der vom Rhein bis zur Donau verlief. Er wurde ab dem Jahr 120 n. Chr. errichtet.

Beim Limes handelt es sich nicht um eine einfache, mit Palisaden hochgezogene Mauer. Es war vielmehr eine in mehreren Stufen angelegte Verteidigungsanlage. Zuerst gab es eine Freifläche, wozu auch Bäume gerodet wurden. Hinter diesem Vorfeld gab es einen Graben, dann folgte ein Wall mit Palisaden oder einer Steinmauer. Hinter der Mauer standen Kastelle und Wachtürme, zunächst noch aus Holz, späterhin aus Stein gebaut. Von diesen wurde einige rekonstruiert.

UNESCO-Weltkulturerbe

Ein Teil dieses römischen Limes verlief auch durch das heutige Rheinland-Pfalz. Bei Bad Ems und Nassau kannst du heute noch Reste der aus Wall, Graben, Wachtürmen und Kastellen bestehenden Grenze erkennen. Der Obergermanisch-Raetischen Limes gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe, so wie der Hadrianswall und der Antoniuswall in Großbritannien. 

Hier wandelst du auf römischen Spuren

Bei einer so langen Grenze, die bewacht und beschützt werden musste, gab es natürlich auch ein reges Lagerleben. Die Soldaten wurden mit Lebensmitteln und Wein versorgt, sie hatten Badeanlagen, Werkstätten und Vergnügungsstätten. Wenn du wissen möchtest, wie das Leben am Grenzposten ausgesehen hat, wie gelebt und gearbeitet wurde, dann gibt dir das Limeskastell Pohl einen Einblick in diese Zeit. Es handelt sich um einen Nachbau eines von damals 120 Kastellen entlang des Limes. Du kannst das Freilichtmuseum auf eigene Faust oder bei Führungen erkunden.

  • Öffnungszeiten: März bis Oktober: freitags bis sonntags 10 bis 18 Uhr; November: sonntags 10 bis 16 Uhr. An allen Feiertagen geöffnet.
  • Adresse: Limeskastell Pohl, Kirchstraße 18, 56357 Pohl

Auch im Kur- und Stadtmuseum Bad Ems hat der römische Limes eine eigene Ausstellung. Unter der Überschrift "Leben am Limes" zeigt die Ausstellung anhand von Funden aus dem gesamten Rhein-Lahn-Gebiet, die Kultur und den Alltag der Römer. Du kannst unter anderem eine Fußbodenheizung eines Kastellbades oder römische Münzen und Schreibgriffel sehen.

  • Öffnungszeiten: April bis September: Dienstag bis Freitag, Sonn- und Feiertage 14 bis 17 Uhr; Oktober bis März: Mittwoch und Freitag 14 bis 17 Uhr; Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung.
  • Adresse: Museum Bad Ems, Römerstraße 97, 56130 Bad Ems

Der Limesturm auf dem Wintersberg

Auf dem Wintersberg bei Bad Ems wurden Ende des 19. Jahrhunderts die Fundamente eines Turms aus römischer Zeit entdeckt. Bereits 1874 wurde ein Nachbau des einstigen Limesturms errichtet. Laut einer Inschrift taten Bad Emser Bürger*innen dies zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. Diesen Nachbau kannst du heute noch besichtigen. Damals taten hier etwa 5 bis 8 römische Soldaten ihren Dienst. Diese nutzten den freien Blick über das Lahntal, um herannahende Feinde zu erspähen und Alarm zu geben.

Zusätzlich zu der tollen Aussicht vom Wintersberg gibt es auch eine Möglichkeit zur Stärkung. Du kannst direkt am Turm auch im Hotel-Restaurant Wintersberg mit Panoramaterrasse einkehren und dort mit herrlichem Blick ins Lahntal essen und trinken.

  • Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 12 - 23 Uhr
  • Adresse: Wintersberg - Berghotel am Limes, Auffahrt Braubacher Straße, 56130 Bad Ems