Dennis aus Koblenz und Angela aus Franken planen das erste Schlagerhotel Deutschlands. Ihnen stehen jedoch Herausforderungen wie gesundheitliche Rückschläge und Bauprobleme entgegen.

Mitten im Wald, zwischen Rottenbach (Bayern) und Eisfeld (Thüringen), in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik, steht ein unscheinbares Waldhotel. Doch Angela Henn aus Coburg (Bayern) und Dennis Klak aus Koblenz haben große Pläne: Das Hotel soll bald in "viel Gold und Glitzer" erstrahlen, wie das Paar im Gespräch mit inFranken.de begeistert erzählt. Ihr ehrgeiziges Vorhaben: Deutschlands erstes Schlagerhotel zu eröffnen. Einen Rekord haben zwei Rheinland-Pfälzer in der VOX-Sendung "die Höhle der Löwen" gebrochen.

Die ursprünglich vorgesehenen sechs Monate für die Eröffnung wurden durch persönliche Schicksalsschläge und unvorhergesehene Schwierigkeiten auf der Baustelle erheblich verlängert, berichten Angela und Dennis. Dennoch behalten beide ihre Zuversicht, dass das Schlagerhotel "der etwas anderen Art und Weise" bald seine Türen öffnen kann. Der Pfad dahin ist jedoch lang und beschwerlich, denn, wie der gebürtige Koblenzer betont: "wir machen alles selbst". Gleichzeitig fügt er hinzu: "Wir sind keine Großinvestoren." Neben der Baustelle müssen beide auch weiterhin arbeiten, "um das Projekt stemmen zu können".

Schlagerhotel-Projekt: Herausforderungen für Fränkin Angela und Koblenzer Dennis

Von vielen unterschätzt und kritisiert, haben die Schlagersänger tiefe Einblicke in ihre persönlichen Herausforderungen gegeben. Sie berichten offen über "Missgunst" und "Schadenfreude", die ihnen entgegengebracht wird. "Die verstehen die Zusammenhänge gar nicht", äußert sich Dennis klar. Angela fügt hinzu: "Es gibt auch Schicksalsschläge, die dazu kommen." Dennis erzählt weiter von einer schweren Phase während eines Bauprojekts: "Angela ist schwer krank gewesen. Das hat uns damals zurückgeworfen." Ihr Leben hing "am seidenen Faden", weshalb das Bauprojekt vorübergehend in den Hintergrund trat.

Angela und ihr Partner haben schwere Zeiten durchgemacht, unter anderem als sie Eltern von sogenannten Sternenkindern wurden. "Wir haben vier unserer Kinder verloren", berichtet Angela. In all diesen Fällen musste sie jedes Mal zur Behandlung ins Krankenhaus. Darüber hinaus erwähnt sie auch "den emotionalen Druck", den sie als Coburgerin ertragen musste. Neben diesen Herausforderungen pflegte Angela neun Jahre lang ihren Vater, der in diesem Jahr verstorben ist. Zusätzlich musste sich das Paar regelmäßig mit Schadenfreude und Missgunst auseinandersetzen, wenn sie ihre Erfahrungen teilten. Dennoch bleiben sie zuversichtlich. "Diesen Kritikern werden wir das Gegenteil beweisen", ist sich der Wahl-Franke sicher.

Bevor die ersten Gäste das Schlagerschloss betreten können, gibt es für die Gastgeber noch eine Menge zu erledigen. Neben den geplanten Arbeiten an der Grünanlage und der Fassade, die später im "viel Glitzer, viel Gold, viel Bling-Bling" Stil erstrahlen soll, mussten auch unerwartete Probleme gelöst werden. Erst kürzlich wurde ein undichtes Dach entdeckt, das dringend repariert werden musste, und zuvor hatte ein Rohrbruch das Paar überrascht. "Es sind noch so viele Sachen, die wir machen müssen", betont Angela. Auch bei der Gestaltung der Zimmer haben sie sich bereits Gedanken gemacht. Geplant sind Themenzimmer, die sich deutlich von klassischen Designs abheben sollen. "Es wird nicht das Klassische, weil wir nicht die Typen sind, die auf anthrazit, weiß und schlicht stehen", sagen die beiden.

Klare Vorstellungen: Angela und Dennis wissen genau, was auf der Speisekarte stehen soll

Die zwei Schlagersänger haben ehrgeizige Pläne für ihr neu erworbenes Anwesen. Schon im kommenden Sommer sind Open-Air-Veranstaltungen geplant. Sie beabsichtigen, auch andere Künstler einzuladen, darunter möglicherweise "vielleicht auch bekanntere" Musiker. Das Außengelände ihres Anwesens umfasst beeindruckende 8000 Quadratmeter, ein idealer Platz, um eine Bühne zu errichten.

Dennis und Angela haben präzise Vorstellungen für ihr gastronomisches Konzept. "Es soll große Portionen zu humanen Preisen geben", erklärt Dennis. "Die Leute sollen sich nicht abgezockt fühlen." Über eines sind die beiden sich sicher: "Es wird nicht das 08/15-Schnitzelhaus." Eine besondere Rolle in ihrem Restaurant soll die fränkische Küche spielen. Angela bringt es auf den Punkt: "Bei uns in der Region sind Klöße und Bräten an der Tagesordnung. So was muss sein!" Dennis, obwohl ursprünglich kein Franke, hat ebenfalls Geschmack an dieser traditionellen Küche gefunden und verspricht, dass regelmäßige Gerichte wie Rouladen angeboten werden. Doch die Speisekarte des Schlagerschlosses soll auch vielseitig sein. Neben den traditionellen fränkischen Gerichten werden ebenfalls Pizza und Pasta zu finden sein.

Ursprünglich sollte in Fürth am Berg (Bayern) das erste Schlagerhotel Deutschlands gebaut werden. Doch die Bauarbeiten in Eisfeld sind weniger aufwendig. Dennoch haben die beiden das Hotelprojekt in Oberfranken nicht aufgegeben. Für die Zukunft ist geplant, die beiden Unterkünfte zu verknüpfen. Beispielsweise könnte ein Shuttleservice eingerichtet werden, falls in einem der Häuser ein Event stattfindet.

Das genaue Datum, an dem die ersten Besucher in den 18 Zimmern in Eisfeld begrüßt werden können, steht noch nicht fest. Derzeit wird die Eröffnung für das Frühjahr 2025 geplant. "Ohne Gewähr", fügt Dennis hinzu. Angela zeigt sich zuversichtlich: "Ich bin guter Dinge".

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