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Mainz: Mysteriöse Cold Cases in Mainz und Idar-Oberstein- Leichenfunde weiter ungelöst


Autor: Patricia Clark Schneider

Bingen, Sonntag, 09. März 2025

Eine Handlung, fast wie aus einem Krimi: Waldarbeiter entdecken bei ihrer Arbeit am helllichten Tag Leichen. Bei den Cold Cases aus dem Landkreis Mainz-Bingen und Umgebung tappen Ermittler weiterhin im Dunkeln.
Die Leiche von Ryszard Gorczyca wurde im Jahr 1994 eingepackt in einem Bundeswehrschlafsack und blauen Müllsäcken gefunden.


Ein Skelett an einer Autobahn und eine Männerleiche in einem Bundeswehrschlafsack? Waldarbeiter entdeckten bei ihren Arbeiten an einem schier gewöhnlichem Tag die Überreste zweier Personen. Bis heute rätseln die Ermittler wegen der Morde aus den Jahren 1994 und 2008. 

Trotz moderner Technik, öffentlichen Aufrufen und dem erneuten Begutachten der Fälle bleiben sie weiterhin ungeklärt. Die Beweggründe der Tat und die Identität der Mörder bleiben auch nach Jahrzehnten unbekannt. Noch mehr Cold Cases? Hier unser Artikel zu den Koblenzer Cold Cases

Die männliche Leiche bei Klein-Winternheim (2008)

Bei einem weiteren mysteriösen Fall tappt die Mainzer Polizei weiter im Dunkeln. Im April 2008 wird ein Skelett bei Rodungsarbeiten an der Autobahn Anschlussstelle Klein-Winternheim (Landkreis Mainz Bingen) an der A63 gefunden. Das Skelett lag dort wohl schon einige Jahre. Schätzungsweise wurde es zwischen dem Jahr 1994 und 2000 dort abgelegt. 

Die Polizei Rheinland-Pfalz vermutet den Umständen am Fundort nach ein Kapitalverbrechen. Zum Todeszeitpunkt war er zwischen 36 und 42 Jahre alt sowie etwa 1.70 Meter groß gewesen. 

Die Identität des Mannes bleibt bis heute ungeklärt. Im Jahr 2008 wird eine Gesichtsrekonstruktion angefertigt und anschließend veröffentlicht. Die Mainzer Staatsanwaltschaft setzte damals eine Belohnung von 2.500 Euro für Hinweise aus, die zur Aufklärung der Tat führen. Zu dem Fall gibt es nur wenige Informationen. Wie es um die genauen Umstände des Falles steht, ist unklar. 

Skelett nahe Autobahn gefunden: Genaue Umstände bleiben weiterhin ungeklärt

Auf Anfrage der Redaktion inRLP.de teilt die Staatsanwaltschaft Mainz mehrere Details zu dem Fall von vor 16 Jahren mit. Die Identität des Verstorbenen ist weiterhin unklar. Die Ermittlungen dauern noch an.

Weiter heißt es, dass alle eingegangenen Hinweise bisher nichts ergeben hätten. Neue Hinweise gibt es nicht. Aktuell arbeitet die Staatsanwaltschaft daran, eine Öffentlichkeitsfahndung in Polen in Gang zu setzen. Für Hinweise wird weiterhin die oben erwähnte Belohnung in Höhe von 2.500 Euro ausgestellt. 

Der Tote im Waldstück bei Idar-Oberstein (1994)

Während ihrer Arbeit entdecken drei Waldarbeiter bei Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld) am 3. März 1994 einen Toten. Der Fundort liegt nur wenige hundert Meter vom Idar-Obersteiner Stadtteil Georg-Weierbach entfernt. In einen Bundeswehrschlafsack und blaue Müllsäcke eingepackt, wird die Männerleiche gefunden. In seiner Nähe liegt eine grüne, ärmellose Weste. 

Der Tote ist etwa 1.68 Meter groß und wiegt 50 bis 55 Kilogramm. Er hat dunkelblonde Haare und trägt gelegentlich Bart. Er hat vier auffällige Tattoos. Auf der Brust ein Kreuz mit stilisierten Strahlen.

Dann auf dem linken Unterarm ein Teufelsgesicht mit einem durchstochenen Dolch. Das dritte Tattoo ist ein Schwert, das von einer Schlange umwoben wird. Im Hintergrund ist das Wort "Love" zu lesen. Das letzte Tattoo ziert den Oberarm des Mannes. Zu sehen ist ein Frauenkopf, in dem ein Messer steckt. 

Vergraben im Wald: Weshalb wurde Ryszard Gorczyca umgebracht?

Der Mann ist vermutlich nicht am Fundort getötet worden. Wahrscheinlicher ist, dass die Leiche mit einem Auto in den Wald bei Georg-Weierbach gefahren wurde. Mindestens zwei Personen sind an der Aktion beteiligt. Aus Tätersicht muss der Leichnam dorthin gefahren und anschließend vergraben worden sein.  

Zwei Spaten werden nahe dem Tatort durch Beamte gefunden. Einer davon hat ein rotes Spatenblatt und einen schwarzen Kunststoffgriff, auf dem der Markenname "Lasher" stand. Am Stiel sind weiße und silberne Farbreste. Beim Spatenblatt des zweiten Spatens fehlen zwei Nieten. Davor sind es wohl sieben gewesen. 

Nach 26 Jahren ist die Identität des Verstorbenen inzwischen geklärt. Der Verstorbene heißt Ryszard Gorczyca. Der Pole war damals 46 Jahre alt. In den letzten zwei Jahren vor seinem Tod soll er sowohl in Idar-Oberstein als auch in Polen gelebt hat. Aktuelle Hinweise zu dem Fall liegen der Redaktion von inRLP.de nicht vor. 

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