Dieser Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die Burgen rund um die Loreley. Die Marksburg, als am besten erhaltene Höhenburg am Mittelrhein, und das Schloss Philippsburg mit seinem Renaissancegarten, sind nur zwei der vorgestellten Burgen. Andere Burgen wie die Burg Reichenberg mit ihrer einzigartigen Architektur und die Burg Pfalzgrafenstein, die auf einer Klippe im Rhein steht, sind ebenfalls Teil des Artikels. Einige dieser Burgen sind heute Hotels oder Veranstaltungsorte, während andere nur von außen besichtigt werden können. Marksburg - die "besterhaltenste" Höhenburg am Mittelrhein Die Marksburg findet erstmalig Erwähnung im Mittelalter, im Jahr 1231. Der Name geht vermutlich zurück auf die Kapelle auf der Anlage des heiligen Markus. Die Gründerväter waren der Geschichte nach die Edelherren von Braubauch, die sie zunächst als "Burg Braubach" bezeichneten. In den darauf folgenden Jahren, von 1260 bis 1325, diente sie als Zollburg. Als Besitzer folgte der Graf von Katzenelnbogen, der sie ab 1283 als Residenz nutzte, bis sie 1497 dem Landgrafen von Hessen gehörte. Seit 1899 ist die deutsche Burgenvereinigung ihr Besitzer. Die Burg steht auf einem Bergkegel und gilt daher als Gipfelburg. Sie hat den Ruf der besterhaltenen, nie zerstörten Höhenburg am Mittelrhein. Der Bergfried, der noch aus der ersten Bauphase stammt, ist 39 Meter hoch und verfügt über ein sechs Meter tiefes Verlies. Etwas gruselig ist die Folterkammer, auf die du im Keller triffst. Hinter dem 27 Meter langen gotischen Saal erblickst du die Burgküche und den Rittersaal. Natürlich findest du auch noch andere Räumlichkeiten vor wie eine Rüstkammer, den Weinkeller, den Kräutergarten, die Kapelle und die Kemenaten. Besonders hervorzuheben ist, dass der Botanische Garten der Marksburg zu der Route der Welterbegärten im Unesco Welterbe Oberes Mittelrheinthal zählt.   Adresse: Marksburg 1, 56338 Braubach Öffnungszeiten: täglich von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr; die Burgführungen finden regelmäßig in dieser Zeit statt, der letzte Führungsbeginn ist um 16.00 Uhr, die Dauer beträgt etwa 50 Minuten. Die Burg ist nur im Rahmen der Burgführung zu besichtigen.  Besonderheiten: besterhaltene, nie zerstörte Burg am Mittelrhein; der Botanische Garten gehört zum Unesco Welterbe   Telefon: 02627/206 E-Mail: marksburg@deutsche-burgen.org Internetseite: Marksburg Schloss Philippsburg - entdecke den Renaissancegarten Seit 1570 ragt die Philippsburg unterhalb der Marksburg empor. Das Gemäuer war ein Auftragswerk des Landgrafen Philipp II von Hessen-Rheinfels. Zeitweise diente sie als Nebenresidenz der Landgrafen. Viel erhalten ist heute nicht mehr von der einstigen Festung. Den Hof, umgebende Gebäude sowie zwei Torgebäude mit Fachwerkgeschossen und Giebeln kannst du dort auch betrachten. Der Wohnbau im Westen wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Im Osten blieben die Fachwerkgiebel erhalten, der Renaissancegarten wurde wieder aufgebaut. Dennoch ist Schloss Philippsburg ein schönes Fleckchen Erde, auf dem es sich zu Verweilen lohnt. Denn beim Brunnen sind Sitzgelegenheiten vorhanden, die auf deinen Besuch warten. Der Garten gehört ebenfalls wie der Botanische Garten der Marksburg zur Route der Welterbegärten im Unesco Welterbe Oberes Mittelrheinthal. Aktuell triffst du im Schloss auf das Europäische Burginstitut, das während der Bürozeiten besichtigt werden kann. Zur Einkehr bietet sich der Winzerkeller an.  Adresse: Schloß Str 5, 56338 Braubach Öffnungszeiten: 08:30 bis 17:30 Uhr Besonderheiten: Brunnen, Renaissancegarten Telefon: 02627/974156 Internetseite: Schloss Philippsburg Schloss Liebeneck - ein einstiges Jagd- und Sommerschloss Eigentlich wurde dieses Gemäuer als Burg im 14. Jahrhundert erbaut. Um die Burg waren Gräben angelegt, um die Burg vor Feinden zu schützen. Aus heutiger Sicht bleibt nur noch der Rundturm über vier Geschosse als Erinnerung an die Burg. Der Stil des Schlosses ist dem Trier-Koblenzer Frühbarock aus dem 17. Jahrhundert zuzurechnen. Es diente als Jagd- und Sommerschloss. Seine Besitzer waren von Waldenburg, im Jahr 1793 gehörten sie den Freiherrn von Preußen. Sie bauten die Form um und erweiterten das Gebäude. Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und kann daher nicht besucht werden.  Adresse: Schloss Liebeneck, 56340 Osterspai Öffnungszeiten: Das Schloss ist in privater Hand, daher keine Besichtigungen Besonderheiten: zunächst als Burg erbaut, dann als Schloss umgebaut Internetseite: Schloss Liebeneck  Wasserburg - nur noch von außen zu bestaunen Ebenfalls in Osterspai, direkt am Rhein und an der Bundesstraße 42, ist die Wasserburg zu finden. Die kleine Anlage stammt aus dem 13. Jahrhundert. Umgeben ist sie von Wassergräben und einem Wohnturm, der bis heute erhalten ist. Daran erkennst du auch noch Ansätze von Ecktürmen. Die Lage am Rhein und die Gräben erklären auch direkt ihren Namen. Nebenan ist eine Kapelle zu finden, die den Namen St. Petrus trägt und von ihrem Stil dem Limburger Dom ähnelt. Auf der Burg wohnten die Ortsherren von Osterspai, die sich auf Schloss Liebeneck niedergelassen hatten. Heute kann die Burg nicht mehr besichtigt werden.  Adresse: Wasserburg, 56340 Osterspai Öffnungszeiten: kann nicht besichtigt werden Besonderheiten: Direkte Rheinlage, Kapelle St. Petrus Internetseite: Wasserburg Burg Sterrenberg - heute ein Hotel und Café Von 1024 bis 1125, ein Jahrhundert lang, hatten die Salier die Macht über das Deutsche Reich. In dieser Zeit entstand die Burg Sterrenberg am Ende eines Bergsporns, der sehr lang gezogen war. Dieser führt über den Bornhofener Bach und existiert vermutlich schon seit 1100. Der Bergfried hat die Form eines Quadrats und ist von einer Ringmauer umgeben. Im Laufe der Zeit sicherte man die Burg auch immer mehr ab, um sie zu schützen. Beispielsweise errichtete man zwei Schildmauern und die Burg Liebstein. Die beiden Burgen verbindet die Sage um die "Feindlichen Brüder" aus dem Jahr 1587. Die beiden gerieten wohl in Streit über das Erbe des Vaters und wird im Gedicht "Zwei Brüder" von Heinrich Heine thematisiert. Ebenfalls zu dieser Zeit zerfiel die Burg und die Menschen nutzten sie als Steinbruch. Nach Renovierungsarbeiten dient das Gebäude heute als Hotel-Restaurant und Café. Außerdem kann die Location auch für dein Event gebucht werden. Adresse: Zu den Burgen 2, 56341 Kamp-Bornhofen Öffnungszeiten: Winterpause vom 1. November 2023 bis 31. März 2024 Besonderheiten: Sage um die "Feindlichen Brüder", heute Eventlocation Telefon: 02627/9820 E-Mail: info@zum-weossem-schwanen.de Internetseite: Burg Sterrenberg Burg Liebenstein - die höchste Burg am Mittelrhein Wann exakt die Burg Liebenstein errichtet wurde, das ist ungewiss. Man vermutet das Jahr 1290. Zuvor stand ein Holzhaus an der Stelle, das die Burg Sterrenberg schützen sollte. Das erste Mal Erwähnung fand die Burg im Jahr 1294, ihr Besitzer soll der Graf von Sponheim-Dannenfels gewesen sein. Er war der Rechtsnachfolger der der Herren von Bolanden, die in ihrer Funktion als Reichsministerialen einst die benachbarte Burg Sterrenberg verwalteten. Der Wohnturm hat die Form eines Quadrats, ist 17 Meter hoch und umfasst sieben Stockwerke. Sie gilt als die höchste Burg am Mittelrhein. Gemäß der Sage heißen Burg Sterrenberg und Burg Liebenstein auch heute noch die "Feindlichen Brüder". Heute bietet dir die Burg Hotelzimmer in mittelalterlichen Gemäuern. Auch das Restaurant serviert dir Speisen aus vergangenen Zeiten. Ein nah gelegenes Ausflugsziel ist beispielsweise Rüdesheim, besonders schön ist dort im Dezember der Weihnachtsmarkt. Adresse: Zu den Burgen 1, 56341 Kamp-Bornhofen Anfrage und Reservierung: hier  Besonderheiten: 17 Meter hoher Wohnturm, höchste Burg am Mittelrhein Telefon: 06773/308 E-Mail: info@burg-liebenstein.de Internetseite: Burg Liebenstein Burg Maus - aufgegriffen in Victor Hugos "Rheinriese" Einst gehörte der kleine Stadtteil von St. Goarshausen, Wellmich, zum Erzbistum Trier. St. Goarshausen war im Besitz des Grafen von Katzenelnbogen. Er erschuf die Rheinfels und die Burg Katz. Um den Besitz des Erzbistums von dem des Grafen abzutrennen, bauten die Trierer die Burg Maus.  Die Grundburg ist quadratisch. Im Innenhof befinden sich zwei Wohntürme. Auf der Angriffsseite befindet sich eine Schildmauer von zehn Metern Höhe, in die der Bergfried integriert ist. Die Burg kam in die Jahre und verwilderte. Zwischen den Jahren 1900 und 1906 baute man sie wieder auf. Eine Beschreibung der Ruine befindet sich eindrucksvoll in Victor Hugos literarischer "Rheinreise".  Adresse: Bachstraße 30b, 56346 St. Goarshausen-Wellmich Öffnungszeiten: In Zusammenarbeit mit der Loreley-Touristik öffnet die Burg Maus in der Saison an festen Terminen Besonderheiten: war im Besitz des Grafen Katzenelnbogen, Beschreibung der Ruine in Victor Hugos literarischer "Rheinreise" Telefon: 06771/2303 E-Mail: verwaltung@burg-maus.de Internetseite: Burg Maus  Burg Katz - einst ließ Napoleon sie sprengen Hinter der Burg Katz ragt die Loreley empor. Wenn du in Patersberg von den Weinbergen den Ausblick genießt, tut sich genau diese Kulisse auf. Die Burg ließ Graf Johann III. von Katzenelnbogen über der Stadt St. Goarshausen im Jahr 1371 errichten. Der zentrale Turm ist 40 Meter hoch und der dominante Punkt des Bauwerks. Der Halsgraben wurde in den Stein gemeißelt. Weiterhin schützten eine Außenmauer und eine Bastion das Gemäuer. Denn zu dieser Zeit gab es noch keine Feuerwaffen. In dem Wohnturm, der sich über drei Stockwerke zieht, waren Kammern, Kemenaten, die Burggrafenstube und zwei prächtige Säle untergebracht. Ihre Schweterburg ist die Rheinfels. Dieses Duo bildete eine perfekte Stromsperre zum Schutz des einträglichen Rheinzolls. Napoleon ließ die Burg im Jahr 1806 sprengen, in den Jahren 1896 bis 1898 baute man sie neu auf. Heute befindet sich die "Katz" in Privatbesitz. Daher ist keine Besichtigung möglich. Allerdings befindet sich dort eine Ferienwohnung, die gebucht werden kann.  Adresse: Burg Katz 1a, 56346 Sankt Goarshausen Öffnungszeiten: keine Besichtigung möglich, da Privatbesitz Besonderheiten: bildete mit der Rheinfels, ihrer Schwesterburg, eine perfekte Stromsperre, musste 1806 komplett neu aufgebaut werden Internetseite: Burg Katz Burg Reichenberg - ein Hauch Orient Vom Rhein aus gesehen ist diese Burg erstmal nicht sichtbar. Ihr Standort befindet sich in einem seitlichen Tal. Ihre Architektur ist einzigartig und geht auf das Mittelalter zurück, ihr Ursprung auf den Grafen von Katzenelnbogen im Jahr 1319. Innerhalb der Schildmauer befanden sich zwei Rundtürme, die jeweils 40 Meter hoch waren, heute jedoch eingestürzt sind. Des Weiteren sind dort eine Kapelle und Gemächer vorzufinden. Der Wohnbau hat drei Stockwerke in Säulenform. Der Innenraum ist orientalisch angehaucht. Die Burg Reichenberg ist heute in privater Hand und daher nicht zu besichtigen. Adresse: Burg Reichenberg, 56357 Reichenberg Öffnungszeiten: Privatbesitz, keine Besichtigung möglich Besonderheiten: Einzigartige Architektur, säulenförmiger Wohnbau Internetseite: Burg Reichenberg Sauerburg - eine Burg in Privatbesitz Sie zählt zu eine der letzten Burgenbauten am Rhein im Sauerthal: die Sauerburg. Die Wehranlage gründete der Pfalzgraf Ruprecht im Jahr 1355. Damals galt sie als hochmodern. Markant war ihr starker Bergfried. Im Vergleich zu den anderen Burgen ist ihr Grundriss trapezförmig. Der Wohnturm verfügt über sechs Stockwerke und hat eine Höhe von 22 Metern. Zwei Vorburgen und ein Geschützrondell sicherten die Burg vor Angriffen. Nach der Ritterzeit wechselte die Sauerburg öfter den Besitzer. Die völlige Zerstörung ereignete sich im Jahr 1689. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete man sie teilweise neu. Da das Gebäude sich heute in Privatbesitz befindet, kann es nicht besichtigt werden. Adresse: Sauerburg, 65391 Sauerthal Öffnungszeiten: Privatbesitz, keine Besichtigung möglich Besonderheiten: eine der letzten Burgenbauten am Rhein, damals hochmodern Internetseite: Sauerburg Burg Gutenfels - ein Exempel der Baukunst der Staufer Über Kaub thront die Burg Gutenfels. Umgeben ist sie dort von alten Weinbergen auf einem Bersporn. Sie gilt als ein Exempel der Baukunst der Staufer. Ihre Erbauer sind die Herren Bolanden-Falkenstein. Später wechselte sie ihren Besitzer und wurde mit samt der Stadt Kaub an die Pfalzgrafen übergeben. Sie bauten die Zollburg Pfalzgrafenstein und vervollständigten die Stadtbefestigung. Den Namen Burg Gutenfels übernahm sie erst im Jahr 1504. In dieser Zeit belagerte der Landgraf Wilhelm von Hessen wochenlang das Gebäude. Die Stadttochter Else Wlezer hat der Geschichte nach den Ort gerettet, beschrieben ist das Szenario in "Elstein von Kaub". 1806 wollte auch hier Napoleon den Befehl zum Abriss erteilen, was aber verhindert werden konnte. Auch die Burg Gutenfels ist in privater Hand und steht als Boutique Hotel zur Verfügung. Dort finden auch verschiedene Events statt. Adresse: Burg Gutenfels, 56349 Kaub Öffnungszeiten: in Privatbesitz, heute als Hotel geführt Besonderheiten: Exempel für Baukunst der Staufer, heutiges Boutique Hotel Internetseite: Burg Gutenfels Burg Pfalzgrafenstein - hier wurde der Zoll kassiert Die "Pfalz" in Kaub ist ein beliebtes Fotomotiv. Sie steht auf einer Klippe, die im Rhein liegt. Erschaffen hat sie Ludwig der Bayer im Jahr 1326. Der Standort war bewusst gewählt, denn so konnte man von den Rheinauffahrenden Schiffen den Zoll kassieren. Die Wasserburg verfügte über einen Turm von 36 Metern, umringt von einer 2,60 Meter breiten Mauer. Darin verbargen sich ein Wehrgang und Schießscharten. Zugleich diente die Mauer aber auch als Wellen- und Eisbrecher. Ins tiefe Verlies kamen diejenigen, die den Zoll nicht bezahlen wollten. Strategische Bedeutung kam der Burg durch den Feldmarschall Blücher aus Preußen zu. Er wollte die fliehenden Truppen Napoleons von dieser Stelle aus verfolgen und schickte zum Jahreswechsel 1813/14 60.000 Soldaten, 20.000 Pferde und 200 Geschütze. Im Blüchermuseum der Stadt ist dieses Stück Zeitgeschichte nachgestellt. Adresse: Burg Pfalzgrafenstein, 56349 Kaub Öffnungszeiten: bis auf Weiteres geschlossen, aktuelle Infos gibt es hier Besonderheiten: Wasserburg, erbaut auf einer Klippe im Rhein Internetseite: Burg Pfalzgrafenstein