Eine Kirche ohne Dorf ist ein ungewöhnlicher Anblick, aber den gibt es im Landkreis Bad Kreuznach wirklich. Von dem Dorf Eckweiler, das einst zur Kirche gehört hat, ist heute nichts mehr übrig.  Die ehemalige Gemeinde in Rheinland-Pfalz zählte früher rund 350 Einwohner und wurde um das Jahr 800 gegründet. 1341 wurde es dann erstmals urkundlich erwähnt. Kirche ohne Dorf: Die Geschichte von Eckweiler bei Bad Kreuznach Heute ist von den Häusern nichts mehr zu sehen. Grund dafür war eine Umsiedlung aller Bewohner zwischen 1878 und 1984 wegen Lärmbelästigung durch den nahegelegenen Flugplatz Pferdsfeld. Danach wurde das Dorf erst zu einer Geisterstadt und wurde kurze Zeit später komplett abgerissen, erfährt man durch das Digitale Museum Rheinland-Pfalz. Die Geschichte dahinter reicht bis in den Zweiten Weltkrieg zurück. Das Dorf wurde laut Deutschlandfunk während des Krieges durch den Einmarsch der US-Soldaten stark beschädigt. Rund 70 Prozent der Gemeinde wurden zerstört, inklusive des Kirchturms. Der nahegelegene Flugplatz wurde nach Ende des Krieges zu einem Militärflugplatz der US-Luftwaffe und einer NATO-Einrichtung. Das hatte zur Folge, dass die Gemeinde in die Einflugschneise geriet. Wegen des Fluglärms und der Absturzgefahr mussten alle Bewohner umgesiedelt werden. Viele von ihnen zog es ins rund 15 Kilometer entfernte Bad Sobernheim. Der Flugplatz wurde bis 1997 genutzt, zuletzt von der Bundeswehr. Heute steht dort unter anderem der größte Solarpark in Rheinland-Pfalz. Bis Anfang der 1980er Jahre standen die verlassenen Häuser noch rund um die Kirche. Dann wurde das Dorf endgültig abgerissen. Nur die Heilig-Kreuz-Kirche erinnert heute noch an das Dorf im Hunsrück. Damit die Gemeinde und seine Geschichte nicht vergessen wird, kümmert sich der Verein "Freundeskreis Eckweiler" um die Wahrung der Erinnerung.