Druckartikel: Kultur in Mainz: Diese 5 Ausstellungen solltest du gesehen haben

Kultur in Mainz: Diese 5 Ausstellungen solltest du gesehen haben


Autor: Vanessa Naujok

Mainz, Dienstag, 30. November 2021

Hast du Lust auf ein bisschen Kunst und Kultur? Dann ist ein Museumsbesuch genau das Richtige für die kalte Jahreszeit. Die Mainzer Museen bieten aktuell zahlreiche interessante Ausstellungen zu ganz verschiedensten Themen an.
Im Gutenberg-Museum kann man unterschiedliche Ausstellungen bewundern.


Die Mainzer Museenlandschaft ist vielseitig. Vom Landesmuseum über das Gutenberg-Museum bis hin zum Naturhistorischen Museum hat die Stadt kulturell einiges zu bieten.

Neben den durchgehend zu bestaunenden Exponaten entwickeln alle Museen auch immer wieder spannende Sonderausstellungen. Fünf aktuelle solcher zeitlich begrenzter Ausstellungen haben wir zusammengestellt. 

1. Hexenküche - Max Slevogts druckgrafische Experimente

Die Ausstellung im Landesmuseum Mainz dreht sich rund um den deutschen Maler Max Slevogt (1868-1932), der nächtlich kontinuierlich mit den verschiedensten Drucktechniken experimentierte. 

Aufgearbeitet wird in der Ausstellung insbesondere sein bisher unveröffentlichter Briefwechsel mit seinem engen Freund Dr. Josef Grünberg sowie die Zusammenarbeit der beiden, die allgemein als "Hexenküche" betitelt wird. Jene war äußerst produktiv und brachte zahlreiche Experimente hervor, seien es Glasätzungen mit hochgiftiger Flusssäure, Drucke auf Leder oder Seide oder Druckplatten aus Porzellan oder Speckstein. Beide waren auch Gründungsmitglieder der gemeinsam mit den Künstlern Bernhard Pankok und Emil Orlik 1920 gegründeten Künstlergruppe "SPOG"

Die Ausstellung stellt die erste dezidierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Materialien und Quellen dar. Besucher der Sonderausstellung können noch bis zum 09. Januar zahlreiche grafische Werke des Künstlers sowie die mit persönlichen Widmungen und Randzeichnungen versehenen Briefe Slevogts an Grünberg bestaunen. Nicht nur die Kunst bleibt Thema in den Briefen, auch politische Ereignisse werden dokumentiert. Somit sind jene Briefe einzigartige Zeitzeugnisse, die jeden Geschichtsinteressierten faszinieren werden.

Mehr Informationen findest du hier. 

  • Wann: bis 09. Januar 2022
  • Wo: Landesmuseum Mainz
  • Zugangsbeschränkungen: 2G (Zutritt nur mit gültigen Impf- oder Genesungsnachweis) 

Öffnungszeiten:

  • Dienstag 10–20 Uhr  
  • Mittwoch bis Sonntag 10 – 17
  • Montags geschlossen

2. Tot wie ein Dodo

Eine Ausstellung zur Problematik des Artensterbens. Das Thema der Ausstellung "Tot wie ein Dodo" im Naturhistorischen Museum Mainz ist aktueller den je. Die Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, werden immer gravierender und akuter. Die Auswirkungen auf unsere Tier- und Pflanzenwelt, wie wir sie kennen, sind enorm und uns meistens gar nicht wirklich bewusst.

Stetig sterben Tiere und Pflanzen auf unserem Planeten aus, zahlreiche Tierarten sind auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Ein Tier, das jenes Schicksal schon vor längerem erleiden musste - circa 1690 - ist der Dodo. Der flugunfähige Vogel war heimisch auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean. Mit der zunehmenden Seefahrt nach Indien kamen auch immer mehr menschliche Besucher auf die Insel, welche den Dodo als Nahrung nutzten. Dadurch war der Vogel innerhalb kürzester Zeit durch die Hand des Menschen ausgerottet. 

In der Ausstellung "Tot wie ein Dodo" können Besucher die Geschichte der menschengemachten Ausrottung verfolgen. Sie weist erfolgreich auf den gemeinsamen Nenner des Artensterbens - den Menschen - hin, klärt auf, rüttelt wach und appelliert. Denn jeder Mensch hat es aktiv in der Hand, mit seinem Handeln und seiner Lebensweise etwas gegen das Massensterben zu tun. Noch bis zum 20.03.2022 gibt es in der Sonderausstellung erklärende Informationstafeln sowie anschauliche und realistische Modelle und Präparate zu sehen.

Mehr Informationen findest du hier. 

  • Wann: 20. März 2022
  • Wo: Naturhistorisches Museum Mainz
  • Zugangsbeschränkungen: 2G (Zutritt nur mit gültigen Impf- oder Genesungsnachweis) 

Öffnungszeiten:

  • Dienstag bis Freitag: 10:00-17:00 Uhr
  • Samstag bis Sonntag: 10:00-18:00 Uhr
  • Montags geschlossen

3. Noten für die Welt

Die Ausstellung "Noten für die Welt" im Gutenberg-Museum Mainz hat einen lokalen Ursprung, denn sie dreht sich um 250-jährige Geschichte des in Mainz gegründeten Schott-Verlags. Gründervater Bernhard Schott rief den heute als einer der ältesten Musikverlage bekannten Verlag im Jahr 1770 ins Leben. Gegenstand der Ausstellung sind verschiedene Stationen der langjährigen und traditionsreichen Entwicklung des Verlags. Jene Reise geht eng einher mit der europäischen Musikgeschichte. 

Fans der klassischen Musik können unter anderem Leihgaben aus dem Germanischen Nationamuseum Nürnberg und der Bayerischen Staatsbibliothek München sowie Exponate aus dem Archiv des Schott-Verlags bewundern. Das absolute Highlight der Ausstellung bildet aber die Originalpartitur von Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" aus dem Jahr 1866/67. 

Allerdings bekommen Besucher nicht nur etwas vor die Augen, sondern auch auf die Ohren. Was wäre es für eine Ausstellung von Musikgeschichte, gäbe es nicht das ein oder andere Hörbeispiel zu genießen. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen möchte, kann an einer Kurzführung durch die Ausstellung teilnehmen.

Die Termine und weitere Informationen findest du hier.

  • Wann: bis 09. Januar 2022
  • Wo: Gutenberg-Museum Mainz
  • Zugangsbeschränkungen: 2G (Zutritt nur mit gültigen Impf- oder Genesungsnachweis) 

Öffnungszeiten:

  • Dienstag bis Samstag: 09:00-17:00 Uhr
  • Sonntag: 11:00-17:00 Uhr
  • Montags geschlossen

4. Eins Komma Fünf

Kunstliebhaber kommen bei der Ausstellung "Eins Komma Fünf" in der Kunsthalle Mainz auf ihre Kosten. Es handelt sich dabei um eine internationale Gruppenausstellung, die die Vielschichtigkeit des Abstands thematisiert. Nach den vergangenen Monaten aktueller den je, schaffen es international Gegenwartskünstler*innen, in ihren Versuchsanordnungen  und Ereignissen, die Dialektik von Abstand und Nähe und alles, was dazwischen liegt, darzustellen. 

Kuratiert durch Stefanie Böttcher und unterstützt durch den Kultursommer Rheinland-Pfalz, zeigt die Ausstellung, wie sich die Kunst die verschiedensten Medien zunutze machen kann. Bewundert werden können große Installationen wie "Crowd" der österreichischen Künstlerin Eva Grubinger. Dabei handelt es sich um ein Personenleitsystem, das außerhalb seiner gewohnten Einsatzorte fehl am Platz ist. Das Kunstwerk entstand zwar bereits 2007, erlangt aber während der Covid-19-Pandemie eine völlig neue Möglichkeit der Interpretation. Aber auch Videoarbeiten, filmisch festgehaltene Performance-Kunst und kleine Kunstinstallationen verarbeiten die Thematik von Distanz und Nähe künstlerisch. 

Der Besucher muss allerdings auch nicht nur in der Rolle des Betrachters bleiben. Ein Ausstellungsstück hält zahlreiche Stoffobjekte bereit, die von Besuchern aktiviert und benutzt werden können. Erst in ihrer Benutzung und Auslotung der Möglichkeiten vonseiten der Besucher entfalten sie ihre volle Wirkung und Bedeutung.

Mehr Informationen zur Ausstellung findest du hier.

  • Wann: 10. Oktober 2021 bis 09. Januar 2022
  • Wo: Kunsthalle Mainz
  • Zugangsbeschränkungen: 2G (Zutritt nur mit gültigen Impf- oder Genesungsnachweis) 

Öffnungszeiten: 

  • Dienstag, Donnerstag, Freitag 10:00–18:00 Uhr
  • Mittwoch 10:00–21:00 Uhr
  • Samstag, Sonntag 11:00–18:00 Uhr 
  • Montags geschlossen         

 

5. Vom Gefäß zur freien Form - Keramik im 20. Jahrhundert

Wer ein Auge für schöne und ästhetische Dinge hat, ist in der Sonderausstellung des Landesmuseums Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) genau richtig. Bis zum 23. Januar 2022 können Interessierte ausgewählte und bedeutende Stücke moderner Keramik in Mainz bewundern.

Wie der Name bereits vermuten lässt, zeigt die Ausstellung "Vom Gefäß zur freien Form" Entwicklung und Emanzipation der Keramik vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis zur Gegenwart. Der Besucher bekommt in diesem Zuge die unterschiedlichsten Gefäße zu sehen: Keramik aus dem ostasiatischen Kulturraum ist genauso Bestandteil der Sonderausstellung wie ungewöhnliche Arbeiten aus Ton, die insbesondere Mitte des 20. Jahrhunderts Töpferhandwerk und luxuriöses Porzellan ablösen.

Mit diesem Bruch der Tradition - in Deutschland ist dafür insbesondere Jakob Wilhelm Hinder verantwortlich - lösen sich Vasen endgültig von ihrem Funktionszwang. In den 1960er Jahren dann findet die Keramik letztendlich ihren Weg in die künstlerischen Kreise wie der documenta oder der Biennale von Venedig.

Eben jene faszinierende Entwicklung lässt sich in der Sonderausstellung im Landesmuseum anhand zahlreicher Exponate verfolgen. Die Ausstellungsstücke sind Teil der "Landessammlung Hinders/Reimers" - einer der bedeutendsten Sammlungen moderner Keramik in Deutschland.

Mehr Informationen findest du hier. 

  • Wann: 14. August 2021 bis 23. Januar 2022
  • Wo: Landesmuseum Mainz
  • Zugangsbeschränkungen: 2G (Zutritt nur mit gültigen Impf- oder Genesungsnachweis) 

Öffnungszeiten:

  • Dienstag 10–20 Uhr
  • Mittwoch bis Sonntag 10 – 17
  • Montags geschlossen