Die Marksburg steht heute noch fast genau so da wie im Mittelalter. Sie ist die einzige niemals zerstörte Burg am Mittelrhein und sowohl von außen als auch von innen jederzeit einen Besuch wert.

Die majestätische Marksburg steht in Braubach (Rhein-Lahn-Kreis) 90 Meter hoch über dem Mittelrhein. Als Wehrburg wurde sie im 13. Jahrhundert erbaut. Für viele ihrer heutigen Besucher*innen ist sie der Inbegriff einer mittelalterlichen Burg. Von hier oben haben die alten Mauern die Zeiten vergehen sehen, und sind dabei stets intakt und unzerstört geblieben. 

Heute ist die Marksburg nicht mehr im Besitz von adligen Herren und Damen, sondern gehört der Deutschen Burgenvereinigung. Deswegen kannst du die Burg auch besuchen und dabei einen Ausflug ins 13. bis 15. Jahrhundert machen.

Die Innenräume der Burg sind bestens erhalten. Du kannst zum Beispiel den Rittersaal, die Schatzkammer, den Weinkeller oder die Waffenstube besichtigen. Welche Orte sich auf der Marksburg besonders lohnen, haben wir hier für dich zusammengestellt.

Die Marksburg in Braubach - dein Weg durch die drei Tore

Auf eigene Faust kannst du die Marksburg leider nicht besichtigen. Ein Zutritt zur Burg ist nur mit einer Führung möglich. Dafür bekommst du aber auch fundierte Kenntnisse über die Wehrburg aus erster Hand eines kundigen Burgführers*in. Wir zeigen dir, was du auf einer Führung erwarten kannst. 

  • Zugbrückentor

Wie es sich für eine Burg, die zur Verteidigung angelegt ist, gehört, musst du zuerst eine Zugbrücke überschreiten, bevor du die Burg betreten kannst. Noch erhalten ist das beeindruckende Zugbrückentor. Gleich rechts daneben kannst du schon den ersten Stopp einlegen, um dir ein Mitbringsel zu kaufen. Hier ist in der historischen Torwächterstube ein Antiquariat untergebracht.

  • Fuchstor

Bist du drin in der Burganlage, hast du die Burg aber noch nicht erreicht. Denn das zweite Tor der Burg, durch das zu schreitest, ist das Fuchstor. Dort erwartet dich der Burgführer*in. Hier beginnt auch die Führung. Hinter dem Tor liegt eine besonders dicke und sehr schwere Steinkugel. Sie war Teil einer Belagerungsmaschine, mit der die dicken Burgmauern durchbrochen werden konnten.

  • Schartentor

Als Nächstes kommst du zum Torgebäude Burgvogtsturm. Unter diesem dritten Torgebäude liegt Schartentor. Wenn du nach oben schaust, siehst du direkt über dem Tordurchgang einen Wehrerker, aus dem die Angreifenden von oben mit Pfeilen oder Steinen beschossen werden konnten. 

In der Marksburg - über die Reitertreppe zu den Geschützen

  • Reitertreppe

Bist du bis hierhin gelangt, hast du das Burginnere immer noch nicht erreicht. Zuerst musst du über die Reitertreppe gehen. Dies ist ein Weg über geglätteten Felsen, bei dem du schon Acht geben solltest, wo du hintrittst. Denn im Mittelalter gab es außerhalb der Burg selbst keine Treppen, und einen anderen Zugang gab es nicht.  

  • Kleine Batterie

Nach dieser kleinen Steigung bist du dann oben angekommen. Hier gibt es die Kleine Batterie zu besichtigen. Sie wurde 1711 erbaut, um den östlichen Stadtausgang und die Straße nach Wiesbaden zu sichern. Hier kannst du auch Nachbauten von alten Kanonen sehen.

  • Große Batterie

Ein Stück weiter wartet die Große Batterie. Sie ist teilweise aus dem Jahr 1589. Diese Geschützstellung zeigt zum Rhein hin und sollte das Wasser überwachen. Der jüngere Teil stammt ebenfalls von 1711.

Durch den Burggarten der Marksburg in die Küche

  • Kräutergarten

In einer Burg mussten viele Menschen versorgt werden: Soldaten, Bedienstete und natürlich die Herrschaften und deren Gäste. Im botanischen Garten mit mittelalterlichen Nutz- und Zierpflanzen befinden sich rund 150 verschiedene Pflanzenarten, die im Mittelalter genutzt wurden. Hier kannst du sehen, wie Schierling und Bilsenkraut, Liebstöckel und Basilikum, Mispel und Pestwurz aussehen. 

  • Weinkeller

Gegen den Durst gab es in der Hauptburganlage einen Weinkeller. In dem gotischen Gewölbe erfährst du während der Führung viel Interessantes über die damaligen Trinkgewohnheiten und den großen Weinkonsum im Mittelalter. Denn Wein war neben Bier das wichtigste Lebensmittel, da Wasser durch Keime oft verunreinigt war und krank machen konnte.

  • Burgküche

Im Erdgeschoss befindet sich hier die Burgküche der Marksburg. In diesem sehr großen Raum wurde für die Herrschaften gekocht. Hier aß auch das Gesinde gemeinsam, bevor es wieder zur Arbeit ging.

Die Burgräume der Marksburg erkunden

  • Kemenate

Hereinspaziert in die gute Stube: dir Kemenate. Dies war ein Raum in der Marksburg, der sogar beheizt werden konnte. Die Bezeichnung "Kemenate" leitet sich von "Kamin" ab. Hier haben der Burgherr und seine Familie wohl gelebt.

  • Rittersaal

Das Herzstück einer jeden Mittelalterburg ist sicherlich der Rittersaal. Denn hier spielte sich das höfische Leben ab. Der Rittersaal war der zentrale Saal für das gesellschaftliche Leben und die Verpflichtungen eines Burgherren. Hier wurde gemeinsam gegessen, ähnlich eines Speisesaals. Aber es gab auch Beratungen, Gerichtsverhandlungen und politischen Austausch. 

  • Kapelle

Die Marksburg verfügt über einen sogenanten Kapellenturm. Hier befindet sich auch die Burgkapelle. Die Kapelle hatte für die Burgbewohner*innen einen besonderen Status. Hier feierten der Burggraf und seine Familie die heilige Messe. Sie ist sicherlich der schönste Raum auf der Besuchertour.

Zu den Waffen in der Marksburg

  • Waffenstube

Nun zurück zur Verteidigung der Burganlage. Dazu war der Wehrgang ein zentraler Bestandteil der Burgarchitektur. Heute befinden sich in den ehemaligen Räumen der Burgkommandantur die Sammlungen der Burg. In den Vitrinen kannst du sehen, was zu den Alltagsgegenständen einer Burg gehörte: Münzen, Spitzen von Armbrustbolzen oder auch ein Spielwürfel, der aus Knochen geschnitzt wurde. An den Wänden befinden sich mittelalterliche Rüstungen und Waffen wie zum Beispiel Hellebarden, die Waffen der Landsknechte aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.

  • Rüstkammer

Die Rüstkammer beinhaltet 14 lebensgroße Figurinen aus dem Jahr 1880. Was eine Figurine ist? Das sind zeichnerische Figuren, die als Vorlage dienen. Du kennst Figurinen sicherlich als Zeichenvorlage für Mode. Diese seltene Kollektion zeigt, wie sich der gepanzerte Krieger von der Antike bis zur Frühen Neuzeit entwickelt hat. 

  • Bergfried

Nun bist du auf dem höchsten Punkt des Burgfelsens angelangt. Der Bergfried ist fast 40 Meter hoch und nur etwa sechs Meter breit. Von hier oben wurde Wache gehalten. Der Bergfried war aber auch der Rückzugsort für den Fall einer Belagerung. Außerdem konnten im Verlies unten im Turm Delinquenten ihr Dasein fristen. Den Turm kannst du allerdings nur von außen besichtigen.

  • Burgschmiede

Auf dem Rückweg darfst du auch noch einen Blick in die Burgschmiede, die Reparaturwerkstatt der Burg, werfen. Dieser Raum ist zum Teil in den Felsen geschlagen worden. Es stehen immer noch Amboss, Blasebalg, Werkbank und Schleifstein bereit.

Öffnungszeiten und Führungen der Marksburg

Die Marksburg kann nur mit einer Führung besichtigt werden. Die Burg ist täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, dann können auch etwa stündlich Führungen gebucht werden. Der letzte Führungsbeginn ist um 17 Uhr.

  • Dauer der Führung: 50 Minuten
  • Führungen täglich
  • Uhrzeit: zwischen 10 - 17 Uhr
  • Karten gibt es im Museumsshop oder unter Telefon 026 27 / 2 06
  • Adresse: Marksburg, 56338 Braubach