Die meisten Beziehungen bestehen zwischen zwei Personen. Der Begriff Dreiecksbeziehung ist daher vorwiegend negativ konnotiert. Das ist darauf zurückzuführen, dass bei der ungeraden Zahl Drei, eine Person häufig zu kurz kommt. Zum einen, weil Aktivitäten wie Sex und Küssen in der klassischen Form zu zweit praktiziert werden. Zum anderen besteht die Annahme, dass die meisten Menschen dazu prädestiniert sind, monogam zu leben, sie also nur eine Person partnerschaftlich lieben können. Es gibt nicht die eine Dreiecksbeziehung, sondern verschiedene Konstellationen, in denen es dazu kommen kann. In manchen gestaltet sich die Dreier Dynamik als Problem, in anderen ist sie sogar vorteilhaft. Im Folgenden nennen wir Ihnen 3 verschieden Versionen von einer Liebe zu dritt. 1. Dreiecksbeziehung in einer polygamen Partnerschaft In diesem Fall leben drei Personen in einer festen Beziehung zusammen. Der einzige Unterschied zur klassischen Partnerschaft ist, dass sie nicht aus zwei, sondern drei Partnern und Partnerinnen besteht. Obwohl es die meisten Menschen präferieren, sich auf eine Person zu fixieren, die sie heiraten möchten und mit der sie eine Familie gründen wollen, gibt es auch Leute, die diese Liebe für mehr als eine Person empfinden können. Eine Dreiecksbeziehung bedeutet die Ergänzung einer weiteren Person in die Partnerschaft und somit für polygame Leute eine Bereicherung. Ob eine Beziehung zu dritt oder zu zweit einfacher läuft, ist immer vom Einzelfall abhängig. Solange es sich um eine gleichberechtigte Partnerschaft handelt, kann diese - ebenso wie eine monogame Beziehung - funktionieren. 3 Nachteile einer polygamen Dreiecksbeziehung Zu gewissen Zeitpunkten ist eine Person immer ausgeschlossen: Küssen, Sex (in bestimmten Stellungen), Elternschaft etc. Eine zusätzliche Person bedeutet auch eine weitere Meinung und damit auch eine Erhöhung des Konfliktpotenzials. In unserer Gesellschaft ist es oft schwer, eine polygame Dreierbeziehung umzusetzen. Viele Dinge sind auf Zweier-Paarbeziehungen ausgerichtet: Doppelbett, Zweiersitze, Tische im Restaurant, Begleitperson etc. 3 Vorteile einer polygamen Dreiecksbeziehung Da viele Dinge zu zweit bereits erlebt wurden, ist eine dritte Person in der Beziehung oft aufregend. Sie sammeln zu dritt Erfahrungen, die Sie zu zweit nie erleben würden. Eine Meinung mehr kann sowohl zu Konflikten als auch zur Lösung von Konflikten beitragen. Manchmal tut es gut, wenn jemand vermittelt, wenn zwei sich nicht verstehen. Sie sind weniger allein, denn Sie haben mehr als nur eine Person als festen Partner oder Partnerin. Wenn einer oder eine nicht da ist, kann man mit dem oder der anderen etwas machen. 2. Offene Beziehung: Das dritte Rad wechselt Oft werden feste, polygame Beziehungen mit offenen Beziehungen verwechselt. Der Unterschied ist aber, dass bei Ersterer eine feste Beziehung zwischen den drei gleichen Menschen besteht. Eine offene Zweierbeziehung hingegen besteht zwischen zwei Personen, die sich auch mit anderen Menschen treffen. Auch hier haben alle Paare individuelle Regeln, wie sie ihre offene Beziehung leben. Es entsteht hierbei häufig eine Dreierbeziehung, da mindestens einer von beiden gerade auch noch eine weitere Person trifft. Es gibt aber nicht immer Dreier-, sondern auch Vierer-, Fünfer- und Zweierkonstellationen. Klar ist hier jedoch meistens, dass der harte Kern aus zwei Personen besteht und die anderen immer nur zeitweise zum Teil des Dreiecks werden. 3  Nachteile von offenen Beziehungen Noch mehr als in einer geschlossenen Beziehung können die Partner und Partnerinnen Verlustängste plagen. Denn Sie wissen, dass der andere oder die andere auch viel intime Zeit mit anderen Personen verbringt und sich potenziell verlieben kann. Die Partner haben weniger Zeit füreinander, denn sie verbringen ihre Freizeit auch mit den anderen Teilen der Dreiecksbeziehung In die Zukunft gedacht könnte dieses Beziehungsmodell – insbesondere mit Kindern – schwierig werden. Je älter Sie werden, desto größer wird das Bedürfnis nach Sicherheit und Verlässlichkeit und diese Attribute sind in offenen Beziehungen manchmal schwer zu finden. 3 Vorteile von offenen Beziehungen: Dadurch, dass Intimität mit anderen Personen nicht verboten ist, ist Fremdgehen meist kein Thema. Wenn die Partner sich also einig sind, kann diese Beziehungsform ohne Eifersucht und sehr harmonisch verlaufen. Auch in diesem Fall können die anderen Partner frischen Wind in die Beziehung bringen. Entweder werden sie in die Partnerschaft teilweise integriert oder die Lust auf den festen Partner nimmt durch die Abwechslung zu. Kein FOMO (fear of missing out). Oder auf Deutsch: Sie haben keine Angst, durch den festen Partner oder die Partnerin eingeschränkt zu sein, da Sie auch mit anderen Erfahrungen sammeln können. 3. Die Affäre: Die geheime Dreiecksbeziehung Eine weitere Möglichkeit für eine Dreierbeziehung ist die, von der nur eine Person weiß. Falls ein Partner oder einer Partnerin den anderen oder die andere betrügt und sowohl der Affäre als auch dem Partner oder der Partnerin nichts erzählt, ist das ebenfalls eine Dreiecksbeziehung. In diesem Fall ist nur einer Person die Existenz der Dreierbeziehung bewusst, die anderen meinen, sie würden die Liebe nur mit einem Menschen teilen. Auf Dauer ist diese Beziehungsform nicht beständig, da das Geheimnis früher oder später ans Licht kommt. Vorteile sind hier keine zu nennen, da mindestens eine Person verletzt wird. Meistens werden sogar alle Beziehungen abgebrochen. Diese Variante schafft nur Probleme und ist der Hauptgrund für den schlechten Ruf des Ausdrucks „Dreiecksbeziehung“. Fazit: Liebe zu dritt klappt nur, wenn alle im Dreiergespann glücklich sind Eine Beziehung muss nicht zwangsläufig von zwei Personen geführt werden. Es gibt auch harmonische und spannende Dreiergespanne, die wunderbar funktionieren. Wichtig ist hierbei wie immer Transparenz. Song lange alle Partner und Partnerinnen voneinander wissen, ihre Position im Geflecht kennen und sich wohlfühlen, spricht nichts gegen die Ergänzung um eine weitere Person in die Partnerschaft. Problematisch wird die Konstellation erst, wenn ein Glied sich unwohl fühlt oder Erwartungen sich ändern.