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Falsch getankt: Das musst du beachten, damit dein Auto keinen Schaden nimmt

Kurz nicht nachgedacht und zum falschen Zapfhahn gegriffen? Falsch getankt haben bestimmt schon einige Autofahrer, doch dieser Fehler kann teuer werden. Wir erklären, was du tun solltest, wenn du den falschen Kraftstoff getankt hast.
Wer falsch tankt, muss richtig reagieren.
Wer falsch tankt, muss richtig reagieren. Foto: CC0 / Pixabay / andreas160578
  • So bemerkst du den falschen Kraftstoff im Tank
  • Das kann im schlimmsten Fall passieren
  • Erste Schritte: Das ist zu tun
  • Diesel im Benziner oder Benzin im Diesel?
  • Zahlt die Versicherung?

Du hast dir ein Auto geliehen, das anderen Treibstoff benötigt als dein eigenes? An der Zapfsäule waren so viele unterschiedliche Spritsorten zur Verfügung, dass du den Überblick verloren hast? Du warst mit den Gedanken beim Tanken woanders? Da passiert es schnell, dass der Diesel mit Benzin befüllt und der Benziner mit Diesel getankt wird. Damit bist du nicht allein. Jeder zehnte Motorschaden wird durch falsch getankten Treibstoff verursacht. Jetzt kommt es auf eine schnelle und vor allem richtige Reaktion an. Was kannst du in diesem Fall tun?

Das tun bei Falschbetankung

Der Motor ruckelt und macht seltsame Geräusche beim Fahren? Die Motor-Warnleuchte leuchtet auf oder blinkt? Das können Anzeichen dafür sein, dass du falsch getankt hast. Schalte Motor und Zündung in solchen Fällen sofort aus und benachrichtige deine Werkstatt oder einen Abschleppdienst. Denn im schlimmsten Fall kann falsches Betanken zu einem Motordefekt und damit zu einem Totalschaden führen. Häufig führt es zu Beschädigungen von Injektoren, Filtern, Kraftstoffleitungen und Pumpen.

Um diese fatalen Schäden zu vermeiden, handelst du bestenfalls so früh wie möglich. Sobald du bemerkst, dass du einen falschen Treibstoff tankst, höre sofort auf, den Tank zu befüllen. Stelle auf keinen Fall Zündung und Motor an. In der Betriebsanleitung kannst du nachlesen, was jetzt zu tun ist.

Wie interveniert werden kann, hängt davon ab, welches Fahrzeug du fährst und welcher Kraftstoff getankt wurde. Hast du Diesel in einen Benziner laufen lassen, könntest du noch Glück haben. In den meisten Fällen kann der Tank ausgepumpt werden. Je nach Motor und Menge des falschen Kraftstoffs ist es auch möglich, langsam weiterzufahren und nach und nach den richtigen Sprit aufzufüllen. Trotzdem kann es zu Schäden am Fahrzeug kommen.

Hohe Kosten, wenn Benzin im Diesel ist

Anders sieht es aus, wenn du statt Diesel Benzin getankt hast. Wurde der Motor nach Falschbetankung bereits in Betrieb genommen, können Reparaturen in Kosten von mehreren Tausend Euro anfallen. Häufig kommt es zu einem Totalschaden an der Pumpe. Fahrer*innen älterer Dieselautos können unter Umständen nochmal davonkommen, eine kleine Menge Benzin schadet diesen Fahrzeugen in der Regel nicht. Hast du den Motor noch nicht gestartet, kann ein Abpumpen noch helfen.

Natürlich kann es auch passieren, dass du dich innerhalb der Benzinsorten vertust. Tankst du beispielsweise Super E10 statt E5 kannst du bei nur einer geringen Menge den restlichen Tank mit Super Plus auffüllen. Dieser Kraftstoff ist besonders ethanolarm, sodass erstmal eine ungefährliche Mischung hergestellt werden kann. Grundsätzlich vertragen jedoch inzwischen fast alle Autos den Bio-Kraftstoff, näheres dazu liest du hier.

Bemerkst du den Irrtum nicht rechtzeitig, kann es ziemlich teuer werden. Allein der Abschleppdienst kostet schon mindestens 120 Euro. Dazu kommt das Auspumpen und Ausspülen der Kraft­stoff­anlage mit etwa 150 bis 200 Euro. Müssen Fahrzeugteile ausgetauscht werden, kann das sogar bis zu 3000 Euro kosten. Deinen Fauxpas zahlt weder die Haftpflichtversicherung noch die Teil- oder Vollkasko. Lediglich mit einem Kfz-Schutzbrief kannst du die Kosten erstattet bekommen.

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