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Verhaltensregeln beim Autofahren

Blitzeis: ADAC klärt über Autofahren bei gefährlicher Glätte auf - und wann Bußgelder drohen

In Herbst und Winter müssen Autofahrende mit gefrierendem Regen und darauf folgenden glatten Fahrbahnen rechnen. Wie kann man die rutschigen Fahrbahnen im Vorfeld erkennen und wer trägt bei einem Unfall die Verantwortung? Der ADAC gibt Tipps.
Eisregen: Gefährliches Blitzeis beim Autofahren - das musst du wissen
Eisregen: Gefährliches Blitzeis beim Autofahren - das musst du wissen. Symbolbild. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
  • Gefährliche glatte Straßen: Wie die Glätte entsteht
  • Wie sich Autofahrende verhalten sollten
  • ADAC erklärt, wer bei einem Unfall verantwortlich ist

Fahren bei Blitzeis: Autofahrende sollten im Herbst und Winter besonders die Augen offen halten, denn gefrierender Regen ("Eisregen") und darauf folgende glatte Straßen können schnell drohen. Was ihr beim Autofahren beachten solltet, erklärt der ADAC.

Blitzeis und glatte Straßen: ADAC gibt Verhaltenstipps

Autofahrende sollten noch vor Fahrtantritt die aktuellen Straßengegebenheiten prüfen. Besonders kritisch sind Tage mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Durch das wechselnde Tauen und Frieren ändert sich die Fahrbahnbeschaffenheit ständig. Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder auch Ketten helfen nicht mehr, wenn Blitzeis die Straße zur Rutschbahn macht. Wird in den Medien vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, ist es ratsam, das Auto gar nicht zu bewegen. Auch auf dem Rad oder zu Fuß kann es gefährlich werden.

Weiterhin wichtig: Bei winterlichen Temperaturen sollte auf keinen Fall mehr mit Sommerreifen gefahren werden. Erlaubt sind nur noch wintertaugliche Reifen, die gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) mit dem Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gekennzeichnet sind, wie der ADAC mitteilt. M+S-Reifen können allerdings mit sehr langen Übergangsfristen weiterverwendet werden. Bis 30. September 2024 gelten Reifen mit M+S Kennzeichnung als wintertauglich, wenn sie bis zum 31. Dezember 2017 hergestellt worden sind.

Umsichtiges und vorausschauendes Fahren ist im Winter Pflicht. Außerdem ist es wichtig, genügend Abstand zum Vordermann zu halten, sanft zu bremsen und langsam zu lenken. Wer während der Fahrt vom Eisregen überrascht wird, sollte die Fahrt kurz unterbrechen und auf den Streudienst warten.

Bußgeld und Kürzung der Versicherungsleistungen können drohen

Was droht, wenn ich trotzdem mit Sommerreifen unterwegs bin? Ein Verstoß wird mit einer Geldbuße in Höhe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet.

Bei einer Behinderung des Verkehrs aufgrund falscher Reifen bei winterlichen Wetterverhältnissen erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro und einen Punkt.

Kommt es zu einem Unfall, droht die Kürzung der Versicherungsleistungen.

Was vor Fahrtantritt beachtet werden muss

Gerade in der kalten Jahreszeit ist es sinnvoll, die eigene Ausstattung im Auto zu checken. Eiskratzer, Handbesen, Abdeckfolie für das Auto und ausreichend Frostschutzmittel sollten unbedingt überprüft werden. Außerdem ist es wichtig, die Frontscheibe komplett frei zu machen. Wer mit einem "Guckloch" unterwegs ist und einen Unfall baut, dem droht eine Mithaftung.

Auch das Warmlaufen des Motors zum Freimachen der Scheiben ist nicht gestattet. Zum einen kostet es viel Sprit und zum anderen belastet es unnötig die Umwelt. Als Folge kann sogar ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro drohen.

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßen ein Unfall passieren, haftet der Autofahrende.

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