Deutschland
Projekt startet in diesem Jahr

Handy-Blitzer überwachen Autofahrer in 2023: Erste Bußgeldbescheide sind gültig

Auf den deutschen Autobahnen startet in diesem Jahr ein neues Projekt, das die Straßen sicherer gestalten soll. Eine neue Software wird getestet. Wer nicht aufpasst, könnte ein teures Bußgeld bekommen. Die bislang verhängten Bußgelder bleiben gültig.
Bußgeldbescheide wegen Handy-Blitzer bleiben gültig
"Handy-Blitzer" wurden bereits in den Niederlanden eingeführt. Nun sollen sie auch nach Deutschland kommen. Foto: lev dolgachov/Colourbox.de

Auf deutschen Autobahnen wird eine neue Verkehrsregel eingeführt, um den Straßenverkehr sicherer zu gestalten: "Handy-Blitzer".

Bei Missachtung können bis zu 100 Euro Strafe drohen. Um was handelt es sich?

"Handy-Blitzer": Neue Verkehrsregel für deutsche Autobahnen

Regelverschärfungen oder neue Verkehrsschilder kommen im deutschen Straßenverkehr immer wieder vor. Erst kürzlich ist ein neues Verkehrsschild auf den deutschen Straßen aufgetaucht. 

Nun gibt es ein neues Projekt, welches für mehr Sicherheit bei schnellem Tempo auf den Autobahnen sorgen soll. Eine neue Software soll hierbei unterstützen. 

Sie überwacht nämlich, ob Autofahrer*innen ihr Handy oder Tablet am Steuer verwenden. Das in den Niederlanden entwickelte System sieht einem normalen Tempo-Blitzer ähnlich, funktioniert aber anders. Von einer Autobahnbrücke aus werden zunächst alle vorbeifahrenden Fahrzeuge per Video aufgenommen. Gespeichert werden die Bilder aber erst, wenn die Auswertungssoftware ein Handy und eine typische Handhaltung für Handynutzung beim Fahrer oder der Fahrerin erkannte. Diese Fotos werden anschließend an Polizisten weitergeleitet, welche Bußgelder von bis zu 100 Euro verhängen können.

Neue Software überwacht Autofahrer - erste Bußgeldbescheide der "Handy-Blitzer" sind gültig

In Trier wird die neue Regel zunächst als Pilotprojekt ab dem 1. Juni getestet und für drei Monate ausgewertet. Anschließend ist die Stadt Mainz Test-Standort.

In einer ersten Testphase auf der A60 bei Mainz wurden bereits 20 Verstöße gemeldet - obwohl ein großes Verkehrsschild auf die Kontrolle hingewiesen hat. Doch die Autofahrer*innen nutzen trotzdem munter ihr Smartphone am Steuer.

Die ersten Bußgeldbescheide nach dem Einsatz des neuartigen "Handy-Blitzers" in Deutschland bleiben zumindest vorerst gültig. Das Amtsgericht Trier wies Einsprüche von drei Autofahrern gegen Bußgeldbescheide wegen Nutzung eines Mobiltelefons am Lenkrad zurück. Zwar stellte das Gericht fest, dass es keine Rechtsgrundlage für den Einsatz des neuen Geräts gegeben habe. Dennoch dürften die vorgelegten Beweise für unerlaubte Handy-Nutzung am Steuer vom Gericht verwertet werden.

mit dpa

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