Zahlen und Fakten rund um Verkehrsunfälle mit Radfahrer*innen Das Risiko minimieren: Tipps So funktioniert der "Holländer-Griff" Den "holländischen Griff" (auch kurz "Holland-Griff", "Holländer-Griff" oder englisch "Dutch Reach" genannt) kann sich jede*r Autofahrer*in schnell und einfach selbst aneignen. Wendest du den Griff an, trägst du einen großen Teil zur Verkehrsunfallprävention bei. Verkehrsunfallprävention: Deshalb sind die Maßnahmen wichtig Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass im Jahr 2020 insgesamt 130.488 Kraftrad- und Fahrradnutzende im Straßenverkehr verunglückten, davon 978 tödlich. Unfallgegner von Kraftradfahrenden bei Zusammenstößen waren zu 78,7 %  Pkws. Das Polizeipräsidium Duisburg statuiert, dass 2019 bundesweit täglich zwei bis drei Radfahrende oder Fußgänger*innen im Straßenverkehr starben; die Anzahl macht deutlich, wie wichtig Verkehrsunfallprävention ist. Nach Angaben des Polizeipräsidiums können die Hälfte der Unfälle zwischen Radfahrer*innen und Auto auf sogenannte Dooring-Vorfälle zurückgeführt werden. Beim Dooring handelt es sich um einen Unfall im Straßenverkehr, bei welchem ein*e Radfahrer*in mit einer geöffneten Autotür zusammenstößt. Der Unfall kann einerseits passieren, wenn der oder die Fahrradfahrer*in auf der Straße unterwegs ist, aber auch, wenn ein Radweg an parkenden Autos vorbeiführt. Das Dooring ist nicht nur für Personen auf herkömmlichen Fahrrädern eine Gefahr, sondern auch beispielsweise für diejenigen, die auf E-Bikes oder E-Scootern unterwegs sind. Autofahrende können etwas dazu beitragen, um Dooring zu vermeiden: Als Autofahrer*in gilt es, den Verkehr zu beobachten, damit zu rechnen, dass sich E-Scooter oder E-Bikes schlechter oder nur langsamer bremsen lassen und schneller herannahen als normale Fahrräder. Außerdem sollte vor dem Aussteigen der Schulterblick sowie der Blick in den Spiegel nicht vergessen werden. Eine Maßnahme, die das Risiko eines Unfalls zusätzlich vermindert, ist das Öffnen der Tür mit dem sogenannten "Holländer Griff". So funktioniert der holländische Griff Ziel des Holländer- oder holländischen Griffes ist es, das Übersehen eines Radfahrers beim Öffnen der Tür zu verhindern. Dieser simple Griff hilft im Alltag, das Risiko für Verkehrsunfälle durch das Dooring zu verringern. Der Trick funktioniert wie folgt: Du öffnest die Tür mit der rechten Hand. Im Normalfall ist es so, dass wir die Tür mit der linken Hand öffnen, da diese ihr am nächsten ist; beim holländischen Griff tust du jedoch genau das Gegenteil. Dies führt dazu, dass du deinen Oberkörper automatisch nach links drehst und einen Blick auf die Straße wirfst. Der zwangsläufig mit dem Griff einhergehende Schulterblick sorgt dafür, dass du die herannahenden Radfahrenden schon vor dem Aussteigen siehst. Wichtig ist es, dass du zusätzlich einen Blick in den Rückspiegel wirfst, um auch sehr schnelle, weiter entfernte Personen auf dem Fahrrad, E-Bike oder E-Scooter zu sehen. Passend dazu startete der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) die Kampagne: "Kopf drehen, Radfahrende sehen!". Im Zuge der Kampagne führte der DVR eine Umfrage durch, die zeigte, dass mehr als jede*r Zehnte*r nur selten oder nie an sich nähernde Radfahrer*innen denkt. Es kann zusammengefasst werden, dass der holländische Griff dich weder Mühe noch mehr Zeit kostet, jedoch mit Gewissheit verhindert, dass du eine*n nahende*n Radfahrer*in beim Öffnen der Tür übersiehst. Viele Verkehrsunfälle, die durch das Dooring verursacht werden, können durch den Holländer Griff verhindert werden.