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Essen auf Rädern: Für wen ist es sinnvoll - und was wird genau angeboten?

Essen auf Rädern ist ein Angebot, welches Essen bis an die Tür liefert. Ob dies auch eine Möglichkeit für dich ist und was genau angeboten wird, verraten wir dir in diesem Artikel.
Nicht immer können und wollen Senior*innen noch für sich selbst kochen.
Nicht immer können und wollen oder können Senior*innen noch für sich selbst kochen. Foto: Bild: Pexels/Kampus Production
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  • Was ist Essen auf Rädern?
  • Welche Möglichkeiten gibt es?
  • Vor- und Nachteile im Überblick
  • Angebote finden
  • Fazit

Einkaufen gehen und Essen kochen ist nicht für alle Senior*innen oder Menschen mit Behinderung so einfach zu erledigen. Außerdem kann es sein, dass pflegende Angehörige teilweise nicht die Zeit haben, sich um das Essen zu kümmern. Eine ideale Unterstützung und Entlastung bietet das Angebot Essen auf Rädern.

Das bietet dir das Essen auf Rädern

Im Alltag ist es für pflegende Angehörige nicht immer einfach, sich um die Mahlzeiten der pflegebedürftigen Person zu kümmern. Auch für Senior*innen oder Menschen mit einer Behinderung, denen der Einkauf und das Kochen schwerfällt, kann das Essen auf Rädern eine besondere Entlastung sein; denn dann heißt es nur noch: Türe aufmachen, wenn der Menüservice klingelt.

Essen auf Rädern wird als die Lieferung einer fertig zubereiteten Mahlzeit bis an die Haustür der Kundschaft definiert. Angeboten wird der Service von vielen Wohlfahrtsverbänden, aber auch von privaten Organisationen. Final richtet sich das Essen auf Räder an alle, die vorübergehend oder längerfristig nicht für sich selbst kochen können.

Von dem Lieferservice wird bei Bedarf auf verschiedene Ernährungsformen eingegangen. So kannst du beispielsweise Unverträglichkeiten melden oder angeben, dass du dich vegetarisch ernährst oder eine Mahlzeit möchtest, die bei Diabetes geeignet ist. Oftmals ist es so, dass von den Anbieter*innen nicht selbst gekocht wird. Stattdessen werden häufig fertige Gerichte gekauft, die kurz vor dem Transport erhitzt werden. Einige Dienste arbeiten aber auch mit Großküchen aus der Nähe zusammen, bei denen sie das Essen abholen und anschließend ausliefern. Das gekochte Essen musst du zu Hause dann nur noch aufwärmen.

Mögliche Vor- und Nachteile

Ein großer Vorteil vom Essen auf Rädern ist die Entlastung für hilfsbedürftige Menschen, die nicht mehr täglich für sich kochen können oder möchten. Zudem kann es ratsam sein, dass zum Beispiel Menschen mit fortgeschrittener Demenz nicht mehr selbst kochen, da die Gefahr zu groß ist, dass etwa der Herd unbemerkt angelassen wird. Aber auch pflegende Angehörige könnten das Angebot als Unterstützungsleistung wahrnehmen.

Vorteilhaft ist ebenfalls, dass es eine große Auswahl an Menüs gibt. Die Dienste gehen nicht nur Diäten oder spezielle Ernährungsweisen ein, sondern achten auch auf das Vermeiden einer Fehl- oder Mangelernährung. Zuletzt gibt es die Möglichkeit, dass du Tiefkühlware für mehrere Tage vorbestellst und somit gleich Essen für einige Tage hast.

Ein möglicher Nachteil ist, dass Geschmack und Aussehen durch die industrielle Produktion leiden. Überdies weist Fertigkost eventuell einen hohen Gehalt an Salzen und Fetten auf. Im Vergleich zu einem eigenen Einkauf, ist es oftmals so, dass das Essen auf Rädern mehr kostet.

Angebote finden und die Qualität der Nahrung

Online kannst du verschiedene Anbieter*innen für Essen auf Rädern finden. Wichtig ist, dass du nicht nur Kosten vergleichst, sondern auch die Leistungen sowie Bedingungen, das Angebot und die Flexibilität. Nur so kannst du sichergehen, dass der mobile Menüdienst ideal zu deinen Bedürfnissen passt. Es lohnt sich, vor einer finalen Entscheidung auch einige Testberichte zu lesen. Vielleicht kennst du sogar jemanden, der bereits Erfahrung mit Essen auf Rädern hat und kannst nach Empfehlungen fragen. Du kannst Informationen zu verschiedenen Menüdiensten beispielsweise in städtischen Einrichtungen wie Seniorenbüros oder den Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände, den Pflegeberatungsstellen und -Stützpunkten, den Kirchengemeinden oder einer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale erhalten.

Die Höhe der Kosten variiert je nach Region und Lieferdienst. Durchschnittlich kostet eine Hauptmahlzeit zwischen 5 und 7 Euro. Bestellst du ein Spezialmenü, wie beispielsweise ein laktosefreies, musst du in der Regel mit Mehrkosten rechnen. In dem Preis ist im Normalfall auch die Lieferung inbegriffen. Ist die Finanzierung der mobilen Verpflegung nicht möglich für dich, solltest du dich beim zuständigen Senioren- oder Sozialamt nach Zuschüssen erkundigen. Einen Anspruch auf einen Zuschuss hast du dann, wenn du krank oder behindert bist, eine kostenaufwändige Ernährung benötigst und die Kosten für Essen auf Rädern nicht selbst übernehmen kannst. Je nach Fall kann es sein, dass bis zu zwei Drittel der Kosten erstattet werden; wie hoch der Zuschuss genau ist, lässt sich jedoch nicht pauschalisieren.

Die Stiftung Warentest prüfte zuletzt 2011 mehrere Dienstleistungsunternehmen für Essen auf Rädern. Das Ergebnis zeigte, dass die Menüs pünktlich, regelmäßig und gut verpackt geliefert wurden. Bemängelt wurden jedoch zu große Mengen an Fett, Salz und Kalorien. Im Jahr 2016 führte der NDR einen ähnlichen Test durch, der ebenfalls einen hohen Salzgehalt und einen geringen Vitamingehalt bemängelte. Aufgrund dessen wurde 2020 der Qualitätsstandard für die Verpflegung mit Essen auf Rädern von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aktualisiert. Dieser enthält Richtlinien für die nachhaltige Speiseplan-Gestaltung, die Zubereitung und die Rahmenbedingungen.

Fazit

Das Essen auf Rädern stellt ein Entlastungsangebot für Senior*innen, Menschen mit Behinderung und pflegende Angehörige dar. Dabei gibt es einige Vor- und Nachteile zu bedenken, die jede*r für sich selbst abwägen muss.

Wichtig ist, vor der finalen Entscheidung einige Angebote zu vergleichen. So kannst du sichergehen, dass du das zu dir passende Angebot zum besten Preis erhältst.