„Calavera“: Rezension des Roll-And-Write-Spiels für Zocker So spielt sich das Würfeln mit Totenkopf-Würfeln Infos, Bewertung und Fazit  Totenköpfe empfinden manche als gruselig, mit Blumen geschmückte Schädel als befremdlich. Doch die skurrile Gestaltung des Würfelspiels ist nicht an den Haaren herbeigezogen: Totenkopf heißt auf Spanisch „Calavera“. Die Aufmachung erinnert laut Spielbeschreibung an den Dia de los Muertos, den Tag der Verstorbenen, der in Mexiko gefeiert wird als ein buntes Fest mit Blumenschmuck und Totenköpfen.  Wie spielt sich „Calavera“? Die auffällige Gestaltung ist jedoch das Einzige, was „Calavera“ mit Mexiko verbindet. Ansonsten handelt es sich um ein schnell zu erlernendes Roll-And-Write-Spiel in einer coolen Verpackung. In einem Schuber befinden sich sechs Würfel und der wichtige Block, dessen Blätter es auszufüllen gilt. Die Würfel zeigen verschiedene Farben, Totenköpfe und Rosen, die Joker darstellen. Abwechselnd wird gewürfelt, und dabei versucht man, bei bis zu drei Würfen möglichst viele Würfel einer Farbe zu sammeln.  So weit, so gut. Wären da nicht die Schädel. Zeigt ein Würfel einen Totenkopf, fällt er für den/die aktive*n Spieler*in in dieser Runde weg. Doch damit nicht genug. Jetzt kommt der Ärgerfaktor für die Mitspielenden: Sie müssen (!) je nach Anzahl der Totenköpfe eine der gewürfelten Farben auf ihrem Blockblatt ankreuzen, ob sie wollen oder nicht.  Das wäre eigentlich nicht schlecht, ginge es darum, die meisten Kreuzchen einer Farbe zu sammeln. Doch beim Totenkopf-Würfeln befinden sich auf dem Ankreuzblatt zwei graue und in der Mitte eine gelbe Fläche. Je weiter die Kreuzchen in die gelbe Fläche vordringen, umso mehr Punkte gibt es. Schießen sie allerdings über das Ziel hinaus und weiter in die zweite graue Fläche, sinkt der Punktewert schnell bis ins Minus. Weiter sind auf dem Blatt drei rote senkrechte Linien zu sehen. Sind sie mit den Kreuzchen erreicht, gibt es Bonuspunkte.  Infos und Fazit: Schnelles Schädelrollen mit schöner Spannungskurve Doch wozu dienen die Rosenmotive? Einerseits sind sie Joker und ergänzen damit Farbwürfe. Andererseits kann mit ihnen eine Ankreuzlinie „eingefroren“ werden, und diese ist damit abgeschlossen und kann auch von gegnerischen Würfen nicht mehr ins Minus katapultiert werden. „Calavera“ endet, wenn der/die Erste seine vier Reihen eingefroren hat. „Calavera“ (dem der Untertitel „Jetzt wird abgeräumt“ verpasst wurde) ist spannendes Würfelspiel, das sich trotz des bekannten „aus drei Würfen das beste Ergebnis auswählen“ deutlich von anderen Roll-And-Write-Spielen unterscheidet. Bei diesem von Carcassonne*-Schöpfer Klaus-Jürgen Wrede geschaffene Spiel bringt nicht die Quantität die beste Punktzahl, sondern das rechtzeitige Aufhören. Bei den Entscheidungen zeigt sich, wer zu den risikoverliebten Zockern zählt und wer lieber auf Nummer sicher geht und sich vorsorglich mit weniger Punkten zufriedengibt. Nicht zu unterschätzen ist bei „Calavera“ das Ärgernis, das die gewürfelten Totenkopfsymbole bei den Gegenspielern auslösen können. Konnten sie ihre gut geplanten Reihen mangels Rosen noch nicht einfrieren, lässt das „Ankreuzen müssen“ ihre hohen Punktezahlen schnell zusammenschmelzen. Dafür hat uns besonders die schöne Spannungskurve des Spiels gefallen, da oft erst ganz am Schluss die Entscheidung über Sieg und Niederlage fällt. Infos zu „Calavera“ im Überblick: Spieleranzahl: 2 bis 4  Altersempfehlung: ab 8 Dauer: 20 Minuten Autor: Klaus-Jürgen Wrede Verlag: Moses Pro:  Einfache Regeln  Praktische Schuber-Verpackung Kompakt zum Mitnehmen Spannend bis zum Schluss Contra: Totenkopf-Thema nur aufgesetzt Hoher Frustfaktor  Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten Fazit: „Calavera“ ist ein Würfelspiel mit hohem Glücksfaktor. Dazu sollten die Spieler*innen damit umgehen können, wenn „Totenkopfwürfe“ ihre Pläne durchkreuzen. Wem das gefällt, der findet mit „Calavera“ ein spannendes Zwischendurch- oder Absackerspiel. Für Zocker und Roll-and-Write-Fans eine absolute Empfehlung. Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.