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Spiele-Rezension

Spiele-Test "Cascadia": Das taugt das amtierende Spiel des Jahres - Bären, Böcke und Bussarde legen

Landschaften legen - und im gleichen Zug darauf Bären, Böcke und Bussarde platzieren. Mit diesem Konzept hat "Cascadia" viele Kritiker überzeugt. In unserem Test erfahrt ihr, wie das als Spiel des Jahres 2022 prämierte Legespiel in unseren Testrunden abgeschnitten hat.
Spiele Test "Cascadia": Wie gut ist das Spiel des Jahres 2022
Bei Cascadia baut jeder für sich Landschaften und versucht, auf ihnen Tiere so anzusiedeln, wie es die Wertungskarte vorsieht. Foto: Stefan Lutter/inFranken.de
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  • Cascadia: Rezension des preisgekrönten Legespiels für Naturfreunde
  • So spielt sich das Spiel des Jahres 2022
  • Infos, Bewertung und Fazit

Die unberührte Natur der Region Cascadien in Nordamerika, in der Hirsche, Lachse, Grizzlybären und Bussarde leben, ist mir erst seit Erscheinen des Gesellschaftsspiels Cascadia ein Begriff. Wir haben ausprobiert, wie spannend es ist, im Spiel des Jahres 2022 möglichst große Lebensräume zu puzzeln und in ihnen die passenden Tiere anzusiedeln.

Wie spielt sich Cascadia?

Der Blick auf die Box ließ mich zuerst die Augenbraue hochziehen. Ein Hirsch vor einer Gebirgslandschaft, das erinnerte mich doch sehr an das Bild, das in der guten Stube meiner Oma über dem Sofa hing. Die Skepsis legte sich schnell beim Auspacken: 100 bedruckte Tiermarker aus Holz, ein Stoffbeutel, Start-Landschaften, Wildnisplättchen und Zapfenmarker aus stabilem Karton, 21 Wertungskarten für Variationen des Spielablaufs und ein Wertungsblock versprachen viel Abwechslung.

Der Einstieg in Cascadia, das zum Spiel des Jahres 2022 gekürt wurde, fällt jedem leicht, der bereits Legespiele kennt. Jeder Mitspielende erhält eine eigene Startkarte, auf der drei Landschaften abgebildet sind. In die Mitte des Tisches kommt die offene Auslage. Hier liegen vier Wildnisplättchen und darunter jeweils ein Tiermarker. Der/die Startspieler/in entscheidet sich für ein Pärchen aus Wildnisplättchen und Tier, legt das Plättchen an seiner eigenen Landschaft an und platziert das Tier.

Auf manchen Landschaftskärtchen ist ein kleiner Zapfen abgebildet. Siedelt der Spielende ein Tier auf diesem an, erhält er einen Zapfen. Diesen kann er einsetzen, um beispielsweise Landschaft und Tier aus der Auslage frei wählen zu können. Am Ende des Zuges wird die Auslage wieder aufgefüllt und der/die Nächste ist an der Reihe. Sobald die Auslage nicht mehr vollständig aufgefüllt werden kann, ist das Spiel zu Ende.

Kombination von Wertungsfaktoren

Bei der Wertung gibt es Punkte für die gebildeten Landschaften und für jede dort angesiedelte Tierart, abhängig von der Wertungskarte, die für das Spiel ausgewählt worden ist.

Bei Cascadia baut jeder für sich seine Landschaften und schaut, dass er die Tiere so ansiedeln kann, wie es die Wertungskarte fordert. Beispielsweise will der Bussard keinen anderen Bussard neben sich haben, Grizzlybären sind nur zu zweit glücklich, nicht mehr und nicht weniger, Lachse hingegen wollen in einem möglichst großen Schwarm leben. Darum heißt es zugreifen, wenn sich das passende Tier in der Auslage findet, denn vielleicht taucht es in den nächsten Runden nicht wieder auf.

Seinen Reiz bezieht Cascadia aus der Kombination der beiden Wertungsfaktoren: Die Spieler*innen können je nach Plättchenauslage auf die Vergrößerung ihrer Landschaften oder auf gewinnbringende Anordnung der Tiere setzen – im Idealfall gelingt beides zugleich. Dabei greifen die Mechaniken, auch wenn sie nicht wirklich innovativ sind, bestens ineinander. Folglich spielt sich Cascadia rund und gemütlich.

Infos und Fazit: So gut ist das Spiel des Jahres 2022

Cascadia, dem der Verlag den Beinamen "Im Herzen der Natur" verpasst hat, spielt sich mit jeder Teilnehmerzahl gut, auch an der Dauer ändert sich kaum etwas, egal, ob ich alleine spiele oder in voller Besetzung. Eine tolle Idee sind die insgesamt 21 unterschiedlichen Wertungskarten, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bieten. So bleibt Cascadia auch nach vielen Runden abwechslungsreich. Bei der einfachen Familienvariante, in der alle Tiere im Ökosystem einheitlich gewertet werden, können meiner Einschätzung nach bereits Achtjährige problemlos mitspielen.  

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  • Infos zu Cascadia im Überblick:
    • Alter: ab 10
    • Dauer: 30 bis 60 Minuten
    • Spieler:1 bis 4
    • Verlag: Kosmos
    • Autor:  Randy Flynn
  • Pro:
    • leicht verständliche Regeln
    • hübsch aufgemachtes Natur-Thema
    • Viele Varianten durch unterschiedliche Wertungskarten
  • Contra:
    • keinerlei Interaktion
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: Cascadia ist kein Innovationsmonster, aber ein variantenreiches und nicht zu kompliziertes Legespiel mit ansprechendem Natur-Thema - und damit ein würdiges Spiel des Jahres.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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