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Tradition

Was wird an Mariä Lichtmess gefeiert und was hat es mit Weihnachten zu tun?

Am 2. Februar feiern Christen alljährlich "Mariä Lichtmess". Was der Feiertag mit Weihnachten und dem Wetter zu tun hat?
Mariä Lichtmess gilt als Abschluss für Weihnachten - 40 Tage nach dem Fest
Mariä Lichtmess ist eines der Marienfeste und signalisiert das Ende der Weihnachtszeit. Traditionell werden Kerzen geweiht zu Lichtmess. Foto: pixabay.com
  • Mariä Lichtmess wird traditionell am 2. Februar gefeiert
  • Weihnachtsfest ist genau 40 Tage her
  • "Darstellung des Herrn": Ursprung und Bedeutung des Feiertags
  • Was die Lichtmess mit dem Wetter zu tun hat
  • Bräuche und Bauernweisheiten zu Mariä Himmelfahrt

Mariä Lichtmess, auch als "Darstellung des Herrn" bekannt, feiern Christen traditionell am 2. Februar. An diesem Tag ist das Weihnachtsfest exakt vierzig Tage her, weshalb der Feiertag auch als Abschluss der Weihnachtszeit angesehen wird. Das Fest hat diesen christlichen Hintergrund, aber auch heidnische Bräuche gelten als historische Ursprünge, jedenfalls, was das Datum und Teile der Tradition angeht. 

Mariä Lichtmess: Der biblische Ursprung des Feiertages

Mariä Lichtmess, früher auch häufig Mariä Reinigung beziehungsweise "Purificatio Mariae", beruht auf zwei verschiedenen Riten, die in der Bibel erwähnt werden.

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Biblischen Gesetzen zufolge galt die Frau vierzig Tage nach der Geburt als unrein. Nach dieser Zeit musste sie dem Priester ein Schaf oder eine Taube zur Opferung übergeben.

Darüber hinaus galt jeder erstgeborene Sohn als "Eigentum" Gottes und wurde ihm im Tempel symbolisch überreicht, beziehungsweise "dargestellt". Das Kind musste dann durch ein Geldopfer ausgelöst werden.

Mariä Lichtmess am 02.02.2023: Der historische Ursprung

Eine heidnische Sühneprozession, die in Rom alle fünf Jahre stattfand, ist wohl der historische Kern des Feiertags.

Es ist wahrscheinlich, dass dieser Brauch schlicht übernommen wurde. Erste Zeugnisse dieses Festes in Jerusalem datieren aus dem vierten Jahrhundert.

In der Bibel berichtet Lukas von einer Prozession, die Mönche aus Jerusalem zu Jesus ersten Besuch der Stadt vollzogen. Die Geistlichen gingen Jesus mit Kerzen entgegen, was sich noch heute in kirchlichen Ritualen niederschlägt: Traditionell werden an Lichtmess der Jahresbedarf der Kirchen an Kerzen geweiht.

Bräuche zu Mariä Lichtmess

Der am weitesten verbreitete Brauch zu Lichtmess ist die Lichterprozession. Kerzen finden an Lichtmess allerdings noch weitere Verwendungszwecke: Weil herunter tropfendes Wachs als Segen galt, flackerten zu Lichtmess früher Kerzen auf den Balken der Häuser. Außerdem sollen Menschen drei Tropfen Wachs einer geweihten Kerze auf ein Brot geträufelt haben, um es Kindern und Tieren zu essen zu geben. Dieses Ritual sollte vor Krankheiten schützen.

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Ein weiterer Brauch zu Lichtmess war das gemeinsame Beten des Rosenkranzes. Dazu brannten so viele Kerzen, wie Personen im Raum anwesend waren. Je nachdem wie sich die Flamme der Kerzen beim Beten veränderte, sollte sich die Zukunft der Anwesenden verändern. Gebetet wurde so lange, bis die Kerzen erloschen waren.

In einigen Teilen Deutschlands ist es zudem Brauch, den Weihnachtsschmuck bis Lichtmess hängen zu lassen. Denn erst dann gilt die Weihnachtszeit als abgeschlossen.

Mariä Lichtmess: Bedeutung für das Bauernjahr

Für Knechte und Mägde im 20. Jahrhundert war Lichtmess im wahrsten Sinne des Wortes ein Feiertag: Dann bekamen die Bediensteten nämlich ihren Lohn und zudem ein paar Tage frei - oftmals der einzige Urlaub im gesamten Jahr.

Außerdem entschied sich am zweiten Februar, ob die Knechte und Mägde auch im anstehenden Bauernjahr weiterhin auf dem Hof arbeiten, oder sich eine neue Dienststelle suchen würden. Waren beide Seiten zufrieden, spendierten die Gutsherren in der Regel an Lichtmess ein Festmahl. Quittierten die Bediensteten die Arbeit, geschah das mit dem traditionellen Spruch: "Bauer, wir zwei machen Lichtmess!"

Was Lichtmess mit dem Wetter zu tun hat

Zahlreiche Bauernregeln sprechen dem Feiertag eine besondere Bedeutung zu. Knapp zusammengefasst: Ist es um Lichtmess herum mild und sonnig, steht noch eine Kälteperiode bevor. Trübes und schlechtes Wetter soll den Bauernregeln zufolge dagegen einen baldigen Sommer prophezeien.

Bauernregeln zu Mariä Lichtmess

  • "Ist's zu Lichtmess mild und rein, wird's ein langer Winter sein."
  • "Lichtmess-Sonnenschein bringt großen Schnee herein."
  • "Ist's Lichtmess Licht, geht der Winter nicht."
  • "Scheint zu Lichtmess die Sonne heiß, gibt's noch sehr viel Schnee und Eis."
  • "Lichtmess trüb ist dem Bauern lieb, ist Lichtmess aber Licht, weicht der Winter nicht."
  • "Wenn's an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell."
  • "Lichtmess im Klee, Palmsonntag im Schnee."
  • "An Lichtmess fängt der Bauersmann neu mit des Jahres Arbeit an."

Mariä Lichtmess: vielerorts Kerzenweihe und Lichterprozessionen

Lichtmess war früher für die Mägde und Knechte auf den Bauernhöfen der Tag des Abschiednehmens vom Dienstherrn. Es gab den Lohn fürs ganze Jahr, der auf Märkten teils gleich wieder ausgegeben wurde. Danach suchte sich das Personal eine neue Stelle.

Heute begehen Katholiken den Tag mit feierlichen Gottesdiensten, vielerorts auch mit Kerzenweihe und Lichterprozessionen. Bis 1912 war der 2. Februar sogar offizieller katholischer Feiertag.

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