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Kopfweiden: So schneidest du die Baumart problemlos zurück

Regelmäßiges Anschneiden ist für Kopfweiden äußerst wichtig - wird der Schnitt ausgelassen, kann das gravierende Folgen für den Baum haben. Doch warum ist das so und was solltest du bei der Pflanzenpflege sonst noch beachten?
Um neue Triebe langfristig zu sichern, musst du Kopfweiden regelmäßig schneiden. Foto: Rainer Lutz
Um neue Triebe langfristig zu sichern, musst du Kopfweiden regelmäßig schneiden. Foto: Rainer Lutz
  • Kopfweide im Garten pflanzen
  • Wann du Kopfweiden schneiden musst
  • Das richtige Zubehör für den Anschnitt
  • Kopfweiden schneiden: So geht's
  • DIY-Ideen für deine Weidenruten

Kopfweiden sind wahre Hingucker – sowohl im Sommer als auch im Winter. Bei den Bäumen handelt es sich um Weiden, deren Stamm bereits als Jungbaum gekürzt wurde. Infolgedessen müssen Besitzer dieser Pflanzenart die Zweige regelmäßig schneiden. Denn nur so ist ein reicher Neutrieb gesichert. Anderenfalls riskierst du sogar das Auseinanderbrechen des Stammes. Wann der richtige Zeitpunkt für einen Kopfweidenschnitt ist und wie du dabei genau vorgehen solltest, haben wir für dich zusammengetragen.

Kopfweide im Garten pflanzen

Möchtest du eine Kopfweide in deinem Garten anpflanzen, benötigst du neben einem grünen Daumen vor allem viel Geduld. Bis zu 30 Jahre kann es dauern, bis sich die charakteristischen Weidenköpfe vollständig entwickelt haben. Während die Baumart früher zum Flechten und anschließend etwa für Zäune, Körbe oder gar Schnürsenkel verwendet wurde, steht ihr praktischer Nutzen heute kaum noch im Vordergrund. Stattdessen bieten die Höhlen der Pflanze den idealen Lebensraum für verschiedenste Insektenarten. Außerdem sind Kopfweiden etwa bei Steinkäuzen und Fledermäusen beliebt.

Damit eine junge Kopfweide in deinem Garten heranwachsen kann, benötigst du zunächst einen abgeschnittenen Ast einer anderen Weide. Dieser sollte möglichst gerade und rund 2 Meter hoch sein. Der Durchmesser beträgt dabei idealerweise etwa 10 Zentimeter. Einpflanzen solltest du den Weidenstamm am besten im Februar. Alternativ eignet sich auch ein Zeitpunkt zwischen November und Januar.

Um beim Einpflanzen des Astes auf deinem Grundstück sicherzugehen, dass tatsächlich ein kräftiger Weidebaum entsteht, setzt du am besten direkt zwei oder mehr Stämme ins Erdreich ein. Dabei musst du zunächst ein circa 30 Zentimeter tiefes Loch freischaufeln. Hier kannst du die Weide mit ausreichend Gartenerde einsetzen und den Boden wieder vollständig mit Erde füllen. Ist dies geschafft, benötigt deine heranwachsende Kopfweide im ersten Jahr regelmäßig Wasser. So bilden die eingepflanzten Enden eigene Wurzeln und beginnen sich, vor allem im Frühjahr, zu entwickeln.

Wann du Kopfweiden schneiden musst

Die ideale Jahreszeit, um deine Kopfweide zu kürzen, ist der Winter. Dabei eignet sich ein beliebiger Zeitpunkt zwischen Anfang November und Ende Februar besonders gut. Hier sind noch keine Blätter vorhanden, welche die Sicht auf die Triebe versperren und den Kopfweidenschnitt behindern könnten. Optimalerweise entscheidest du dich dabei für einen möglichst trockenen, frostfreien Tag.

Wichtig ist, dass du den Schnitt bestenfalls jährlich durchführst. Denn eine regelmäßige Pflegeroutine deiner Kopfweiden sorgt vor allem dafür, dass auch der Baum selbst kontinuierlich wächst. So entstehen stetig neue Triebe. Diese ufern bei einem gleichmäßig stattfindenden Anschnitt jedoch nicht aus und stellen keine unnötige Belastung für die Baumkrone dar. Ist der Baum in einer gesunden Verfassung und hat bereits die gewünschte Kopfform gebildet, kann der Rückschnitt auch alle zwei oder maximal drei Jahre erfolgen.

Das richtige Zubehör für den Baumschnitt

Um den Baumschnitt deiner Kopfweide problemlos durchzuführen, benötigst du nur wenig Zubehör. Für dünnere Äste reicht bereits eine einfache Gartenschere. Massivere Baumabschnitte kürzt du am besten mit einer Astschere oder einer Säge. Robuste Werkzeuge wie Hand- und Baumsägen benötigst du vor allem dann, wenn der letzte Rückschnitt bereits zwei oder gar drei Jahre zurückliegt.

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Kopfweiden schneiden: So geht's

Beim Baumschnitt deiner Kopfweiden musst du nur wenige Grundregeln beachten. Die Triebe solltest du immer so nah wie möglich an ihrem Ansatz entfernen. Wichtig dabei: Der Schnitt muss idealerweise möglichst glatt sein. Dieses Vorgehen wird auch als schneiteln bezeichnet. Führst du den Prozess über Jahre hinweg regelmäßig durch, bilden die jeweils neu entstehenden Triebe nach und nach die charakteristische, kopfähnliche Form am Stammende der Weide.

Um die Bildung der Kopfform zusätzlich zu fördern, kannst du in den ersten Jahren kleine Enden von rund fünf Zentimetern stehen lassen. Ansonsten lassen sich alle Zweige bis zum Aststummel bedenkenlos entfernen. Möchtest du deine Kopfweide zum Flechten schneiden, musst du vor allem auf gerade Äste ohne weitere Verzweigungen achten. Diese eignen sich besonders gut für kreative DIY-Aktionen.

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DIY-Ideen für deine Weidenruten

Die abgeschnittenen Enden deiner Kopfweide musst du nicht unbedingt entsorgen! Stattdessen sind sie ideal für die Umsetzung individueller, nützlicher DIY-Ideen. Hierfür ordnest du die gekürzten Äste direkt im Anschluss an den Baumschnitt der Größe nach. Verzweigte oder abgestorbene Weidenruten können aussortiert werden. Nun kannst du die Zweige trocknen und schälen. Damit das Flechten problemlos funktioniert und die Enden ihre Flexibilität nicht verlieren, kannst du sie zudem etwas wässern.

Geflochtene Weidenruten eignen sich ideal für den Bau ökologischer Gartenzäune. Du wünschst dir eine natürliche, individuelle Umrandung deiner Beete? Auch das ist mit den abgetrennten Zweigen kein Problem! Beliebt sind ebenfalls selbst geflochtene Körbe oder andere einzigartige Deko-Stücke. Obendrauf lassen sich mit den Baumenden viele Spielideen für Kinder umsetzen. So kannst du die Weidenruten im Handumdrehen etwa zu einem Tunnel oder Spielhöhlen zusammenstecken. Deiner Kreativität kannst du dabei freien Lauf lassen.

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