Eine Bauernregel lautet: An Sebastian(20. Januar) fängt der Baum zu saften an". "Wenn am Baum anklopft der Bastl, steigt der Saft schon in die Astl." "Sebastian, je kälter und heller, Scheunen und Fässer desto voller." Ist das Wetter am Montag kalt und hell. So können wir, wenn diese Weisheit stimmt, heuer auf eine reiche Ernte hoffen. Jetzt im Januar spielt macht die Kälte der Natur noch wenig zu schaffen. Eine Bauernregel macht das deutlich: "Soll das Korn gut sacken, muss der Januar vor Kälte knacken". Viele Pflanzen benötigen zudem den Kälteschock im Winter. Das hat die Natur weise eingerichtet. Je mehr Saft in die Gehölze steigt, desto empfindlicher werden sie. Schnee wäre jetzt eigentlich für die Natur optimal. Er gibt den Pflanzen und dem Boden den besten Schutz.Vorsicht: Gefrorene Pflanzen nicht gießenIn diesem Winter blühen die Christrosen besonders üppig. Durch kalte Frosttage können die Blätter und Blüten wie erschlafft auf dem Boden liegen. Auf keinen Fall sollten gefrorene Pflanzen gegossen werden. Das würde deren Tod bedeuten. Das Stützgewebe macht vorübergehend bei starken Frösten schlapp, da zur Erhöhung der Konzentration von gelösten Stoffen in den Zellen, Wasser aus dem Stützgewebe entnommen wird. Wenn es wieder wärmer wird, macht die Pflanze aus der Glucose wieder Stärke und verringert damit die Konzentration in den Zellen. Wenn der osmotische Druck sinkt, geben die Zellen das Wasser an das Stützgewebe zurück. Nach der Frostperiode richten sich dann Christrosen und auch die Blätter vom Rhododendron so wie immergrünem Schneeball wieder auf.Naturspektakel: Vögel bei der Nahrrungssuche beobachtenZurzeit gibt es im Garten interessante Vogelbeobachtungen zu machen. Vor allem ist es rührend anzusehen, wenn Schwärme von bunten Zeisigen plötzlich einfallen und überall nach Nahrung suchen. Gern nehmen sie auch Meisenknödel und Futterglocken an. Besonders aber kommen die Zeisige wegen der Wildfrüchte und Samen von Bäumen aus dem hohen Norden von Europa im Winter zu uns, um zu hier überleben. Ein ökologisch wertvoller Garten kann sehr dazu beitragen, der Vogelwelt zu helfen. Mehrer kleine Futterstellen sind günstiger, als eine große. Dann können neben den geflügelten Raufbolden wie Kohlmeisen und Amseln auch die scheuen und seltenen Gartenbesucher satt werden. Außerdem wird bei einem Massenandrang wie an Futterhäuschen die Ansteckungsgefahr bei Krankheiten erhöht. Täglich frisch serviert ist am bestenKörnerfresser wie Buchfink und Sperlinge sind mit einem kräftigen Schnabel ausgerüstet und ernähren sich von Samen aller Art. Amseln, Zaunkönige und Rotkehlchen zählen zu Weichfressern. Sie lieben Rosinen, Äpfel, geschrotete Nüsse, Kleie und sehr feine Sämereien, die sie auch gerne vom Boden aufnehmen. Besonders flexibel sind Kleiber und Meisen. Sie stellen sich im Winter auch auf Körnerfutter um. Vom Fettfutter sind alle Vögel begeistert. Wer ein herkömmliches offenes Futterhäuschen hat, sollte dies regelmäßig reinigen. Am besten ist es, die Nahrung in kleinen Portionen täglich frisch zu servieren. Ideal sind aufgehängte Futtersilos, die die Nahrung nur häppchenweise und sauber präsentieren. Ebenso empfehlenswert sind Fettringe und Meisenknödel. In einer einzigen Frostnacht kann eine Meise bis zu 10 % ihres Gewichtes verlieren. Dann muss sie 85 % eines Wintertages bei der Futtersuche verbringen, um das Defizit an Reserven wieder auszugleichen. Es ist kaum bekannt, dass die Früchte der Berberitzen, oder auch Sauerdorn genannt, die jetzt so schön aus den Hecken leuchten, zu den Wildfrüchten zählen und essbar sind. Sie werden besonders gern zur Herstellung von Konfitüren genutzt. Getrocknet kann man die Beeren zudem im Müsli essen. Wegen des süß-sauren Geschmackes werden sie auch zum Würzen von Fisch und Braten verwendet.Lust auf Braten mit Berberitzen bekommen?Auf fränkische-rezepte.de finden Sie ein tolles Hackbratenrezept. Salz und Pfeffer einfach mit getrockneten Berberitzen ergänzen. Eine wunderbare Kombination - mit Schritt für Schritt-Anleitung, Druckfunktion und vielem mehr. Bringen Sie den Garten auf Ihren Teller!https://www.fraenkische-rezepte.de/rezepte/hackbraten-3545/Über unseren Gartenexperten: In drei Jahrzehnten als Kreisfachberater für Gartenbau in Lichtenfels hat Jupp Schröder mit fast jedem Gartenproblem schon einmal zu tun gehabt. Sein Lebensmotto lautet auch heute noch: "Wenn man die nötige Geduld aufbringt, stellt sich der Erfolg von selber ein".