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Rasenpflege

Rasen verbrannt? So wird dein Gras wieder grün - und diese Arten sind besonders resistent

Die anhaltenden Rekord-Temperaturen haben nicht nur Menschen und Tieren zugesetzt, sondern auch dem heimischen Garten. Wir zeigen, wie dein verbrannter Rasen trotzdem wieder in altem Glanz erstrahlen kann.
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Längere Hitzephasen, wie sie in den vergangenen Monaten immer wieder auftreten, gehen auch an dem heimischen Garten nicht spurlos vorüber. Wo zuvor saftiges Grün herrschte, ist nach vielen heißen Sommertagen nur noch eine Farbpalette von Gelb bis Braun zu sehen. Ob und wie Rasen zu alter Pracht zurückfinden kann, hängt von mehreren Faktoren ab. 

Verbrannter Rasen kann sich vollständig erholen

Prinzipiell gilt: Rasen kann sich, auch wenn er verbrannt aussieht, vollständig erholen. Rasengräser haben sich im Laufe der Zeit gut an sommerliche Trockenheit angepasst. Der natürliche Lebensraum der Gräser entspricht überwiegend trockenen, sonnigen Steppen.

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Gras kann demnach in der Regel Dürreperioden mit erstaunlich wenig Wasser überstehen, vorausgesetzt das Wasser erreicht die Wurzeln. An der Universität von Illinois (USA) wurde die Mindestmenge errechnet, die zum Überleben der Graswurzeln nötig ist. Laut den Forschenden reichen 50 Milliliter alle drei Wochen. Dabei werde der Rasen zwar braun, die Wurzeln könnten jedoch am Leben gehalten werden.

Ein Umstand, der verhindern kann, dass ausreichend Wasser zu den Graswurzeln gelangt, ist eine dicke Grasnarbe. Bei einer Grasnarbe handelt es sich um den zusammenhängenden Bewuchs des Bodens von Kräutern und Gräsern. Die Folge: Die Oberfläche der Erde ist stark durchwurzelt. Damit ausreichend Wasser zu den Rasenwurzeln gelangt, empfehlen die Forschenden den Rasen ein- bis zweimal pro Woche zu bewässern. Werde zu wenig gegossen, könne nur die Oberfläche befeuchtet werden, ohne dass die Wurzeln Wasser abbekommen würden. Gerade bei Hitze bleibe das ohne Effekt, weil Wasser an der Oberfläche schnell verdunste. 

Verschiedene Rasenarten reagieren unterschiedlich auf Trockenheit

Bereits im Jahr 2008 hatte der heute Vorsitzende der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) Harald Nonn untersucht, wie sich wiederholte Trockenheit auf verschiedene Arten von Rasen auswirken. Nonn konzentrierte sich dabei vor allem auf den benötigten Zeitraum, in dem Rasenflächen vertrockneten, sowie den Zeitraum, wann sich vertrocknete Rasenflächen bei ausreichend Wasser wieder erholen. 

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Das Ergebnis: Saatgutmischungen waren nach maximal 35 Tagen vollständig ausgetrocknet. Zudem sei augenfällig gewesen, dass Rasenmischungen mit hohem Anteil der Gras-Art von „Festuca ovina“ (Echte Schaf-Schwingel) und „Festuca arundinacea“ (Rohr-Schwingel) sich schneller regenerieren konnten als vergleichbare Rasenmischungen. Im Zeitraum von zwei Wochen hatten die Rasenarten bei regelmäßigem Gießen wieder einen 30-prozentigen Grünanteil. 

Andere Rasenarten hätten für die Regeneration deutlich länger gebraucht. Der Experte empfiehlt daher für die heißer werdenden Sommer über trockenresistente Rasenmischungen nachzudenken.

"Verbrannter" Rasen bietet Raum für Unkraut

Trocknet ein Rasen regelmäßig aus, bringe das einen weiteren ungewünschten Nebeneffekt mit sich. Während Rasen mit wenig Wasser auskommen muss, bietet das Raum für Rasenunkraut wie Löwenzahn. Der findet auch bei wenig Wasser genügend Feuchtigkeit, um sich auszubreiten. 

Hat sich verbrannter Rasen von der Sommerhitze erholt, braucht es eine besondere Pflege, um ihn wieder in alter Pracht erstrahlen zu lassen. Empfehlenswert sind laut Nonn Herbstdünger. So könne man dem Rasen Kalium und kleine Mengen an Stickstoff zuführen. Diese Nährstoffe seien wichtig, um den Rasen winterfest zu machen. 

Nach dem Düngen müsse der Rasen zudem „vertikutiert“ werden. Das bedeutet: Der Rasenfilz muss entfernt werden, damit Luft, und Nährstoffe zu den Wurzeln gelangen können. Dafür muss der braune Teil des Rasens entfernt, und der Boden mit einer Harke gelockert werden.

Bei trockenem Herbst ausreichend gießen

Beim Vertikutieren ist es möglich, dass eine oder mehrere Lücken im Rasen entstehen. An diesen Stellen sollte man flächendeckend neue Rasensamen ansäen. Die Rasensamen sollten noch vor Wintereinbruch keimen. In der Regel keimen sie in einem Zeitraum von sechs bis 28 Tagen nach dem Ansäen. Durch das Schließen der Grasnarbe kann verhindert werden, dass Moos und Unkraut gedeihen. Bei einem sehr trockenen Herbst sollte zudem der Rasen gleichmäßig feucht gehalten werden.

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Vorschaubild: © Benjamin Nolte/dpa-tmn